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Dieser Artikel behandelt das Ensemble zum Asteroid siehe 56422 Mnajdra Mnajdra ausgesprochen Imnaidra maltesisch L Imnajdra ist ein herausragendes Ensemble von Tempeln aus der Vorzeit Maltas Es besteht aus dem Doppeltempel mit dem fur maltesische Grosstempel typischen ahornblattformigen funfteiligen Aufbau und einem separaten alteren daher nur dreiteiligen Tempel Der Kultplatz wurde von der Zebbuġ bis zur Tarxien Phase genutzt Der Doppeltempel existiert seit der Ġgantija Phase der Tempelkultur 3 800 vor Christus Auf den Maltesischen Munzen aus verkupfertem Stahl 1 2 5c ist eine stilisierte Form der Mnajdra abgebildet Die Tempel wurden in das Nationale Inventar der Kulturguter der maltesischen Inseln aufgenommen und gelten seit 1992 als UNESCO Welterbe Mnajdra Mnajdra Detail Plan der Tempel von Mnajdra Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Baumaterial 2 1 Globigeriner Kalk 2 2 Korallenkalk 3 Sudtempel 4 Nordtempel 5 Altere Tempel 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenMnajdra liegt an der Sudwestkuste Maltas oberhalb der Hamrija Bank auf einer Terrasse im Felshang Nur 500 m entfernt auf dem Hochplateau liegt der Kultplatz Ħaġar Qim Vor 6000 Jahren war hier aufgrund des niedrigeren Wasserstandes der einzige flache Kustenstreifen an der Sudwestkuste Maltas Die Buchten gaben Wasserfahrzeugen Anlegemoglichkeit und gestatteten den Aufstieg zur Tempelterrasse Uber den Bereich von Mnajdra bestand eine kurze Verbindung zur funf Kilometer entfernten winzigen jedoch 60 m hohen Felseninsel Filfla auf der Funde prahistorischer Scherben aus der Kupfersteinzeit gemacht wurden Baumaterial Bearbeiten nbsp Gepunzter Kalkstein in MnajdraDas Mauerwerk besteht aus grossen geschnittenen Steinen oder kaum bearbeitetem Bruchstein Die Baumeister wahlten unter den ortlich verfugbaren Kalksteinarten den fur ihre Zwecke gunstigsten aus Dabei liessen sie sich davon leiten welche Gesteinsarten in unmittelbarer Nahe des Kultplatzes anstehen Globigeriner Kalk Bearbeiten Globigeriner Kalkstein ist relativ weich und leicht zu bearbeiten Er bildet unter Lufteinwirkung eine recht widerstandsfahige Oberflache und wurde hauptsachlich im Innenausbau und fur die Altare Gefasse und Skulpturen verwendet Korallenkalk Bearbeiten Die Korallenkalksteine sind wesentlich harter besitzen teilweise kristalline Struktur und sind schwieriger zu bearbeiten Sie wurden wegen ihrer Haltbarkeit fur den Aussenbau bevorzugt kamen aber mitunter auch Ta Ħaġrat im Inneren zum Einsatz Sudtempel BearbeitenDie Exedra zeigt die ubliche konkave Form mit vorgesetzten Banken Wahrend der eingangsnahe aussere Quertrakt uberwiegend aus erhaltenen Partien besteht ist der innere grossenteils rekonstruiert Seine Kopfnische ist sehr flach und in der linken inneren Apsis scheint die altere geradlinige Struktur wie sie die rechte Apsis noch zeigt durch Umbauten aufgelost worden zu sein Bei der Verbindung mit dem spater erbauten Nordtempel entstand im Zwickelbereich eine monumentale Aussennische die mit einer kolossalen Deckplatte abgedeckt ist Eine innere Verbindung dieser Nische mit dem Sudtempel deutet auf eine wie auch immer geartete Nutzung der Nische An einigen Monolithen ist ein Dekor aus hunderten von Punktbohrungen angebracht Der Tempel ist zum astronomischen Horizont ausgerichtet und wurde wahrscheinlich als Beobachtungs und Kalenderstatte genutzt Zu den beiden Tag und Nacht Gleichen fallt das Sonnenlicht durch das Haupttor und beleuchtet die Hauptachse Zu den Sonnenwenden beleuchtet das Sonnenlicht die Rander der Megalithen links und rechts von diesem Tor 1 2 Nordtempel Bearbeiten nbsp Tor in MnajdraDer Tempel liegt auf einer Terrasse etwas hoher als der Sudtempel Die Exedra ist unvollstandig und weist kein mit dem Sudtempel koordiniertes Gesamtkonzept auf Insbesondere die inneren Apsiden sind wesentlich grosser als beim Sudtempel Die Kopfnische ist ebenfalls grosser jedoch nicht wesentlich Auch hier wurde die Struktur der linken inneren Apsis durch einen kleineren Umbau aufgelost Der Nordtempel weist besonders sorgfaltig gearbeitete Trilithen und eingesetzte Tursteine auf Altere Tempel BearbeitenDer Osttempel mit seiner dreiteiligen Gliederung und der mittelgrossen Kopfnische wurde idealtypisch rekonstruiert Er ist der alteste an dieser Stelle der aber wie auch anderswo aufgrund von Ascheresten festgestellt einen Vorlaufer als Kultplatz gehabt haben wird Baureste eines weiteren Tempels konnten die Mauerreste neben der linken Nische des Sudtempels sein 1992 wurde Mnajdra gemeinsam mit anderen bronzezeitlichen Tempelanlagen Maltas wie auch die Megalithischen Tempel von Malta zum UNESCO Weltkulturerbe erklart Die gesamte Anlage war langere Zeit fur Besucher gesperrt nachdem ein Orkan im Fruhjahr 1994 Teile davon zum Einsturz gebracht hatte Inzwischen ist die Besichtigung wieder moglich Wie das benachbarte Ħaġar Qim wurde die gesamte Anlage 2009 zum Schutz vor schadlichen Umwelteinflussen mit einer permanenten Zeltkuppel uberdacht 3 Siehe auch BearbeitenFelsgraber und Fundplatze auf Gozo Għajnsielem Brochtorff CircleLiteratur BearbeitenJoachim von Freeden Malta und die Baukunst seiner Megalith Tempel Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1993 ISBN 3 534 11012 9 Andrea Pessina Nicholas C Vella Hrsg Luigi Ugolini s Malta Antica II I maggiori templi neolitici e l ipogeo The Major Neolithic Temples and the Hypogeum Midsea Books Valletta 2021 ISBN 978 99932 7 398 1 Madeline G P Robinson et al Neolithic Temples of Malta 3D analysis points to novel roof reconstruction In Digital Applications in Archaeology and Cultural Heritage Band 13 2019 e00095 Online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mnajdra Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikibooks Der Kalenderstein vom Tempel Mnajdra Lern und Lehrmaterialien Mnajdra Megalithic Temple Complex Qrendi Malta www megalithics com abgerufen am 9 Dezember 2019 englisch Mnajdra PDF In National Inventory of the Cultural Property of the Maltese Islands Sovrintendenza tal Patrimonju Kulturale 16 Dezember 2011 abgerufen am 27 August 2023 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Martin Gray Neolithic Temples of Malta In World Pilgrimage Guide Abgerufen am 2 Mai 2023 Tore Lomsdalen Is There Evidence of Intetionality of Sky Involvement in the Prehistoric Megalithic Sites of Mnajdra in Malta Thesis Master of Arts University of Wales Trinity Saint David 2013 abgerufen am 2 Mai 2023 englisch Membrandacher uber dem steinzeitlichen Tempel von Hagar Qim und Mnajdra In Architekturzeitung 17 September 2012 abgerufen am 9 Dezember 2019 Megalithische Tempel von Malta Ġgantija Ħaġar Qim Mnajdra Skorba Ta Ħaġrat Tarxien 35 826666666667 14 436388888889 Koordinaten 35 49 36 N 14 26 11 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mnajdra amp oldid 236804736