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Mit der Kamera im ewigen Eis oftmals versehen mit dem die Intention dieser Filmexpedition erklarenden Untertitel Die Tragodie der Schroder Stranz Expedition 1 ist ein deutscher Dokumentar Stummfilm aus dem Jahre 1913 FilmTitel Mit der Kamera im ewigen EisProduktionsland DeutschlandOriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1913Lange ca 59 MinutenStabRegie Sepp Allgeier Bildgestaltung Produktion Sepp Allgeier fur Express Film Co Freiburg i Br Kamera Sepp AllgeierBesetzungMit den Expeditionsteilnehmern Theodor Lerner Rudolf Biehler Bernhard Villinger Gerhard Graetz Christopher Rave Hermann Rudiger Arve Staxrud Alfred Ritscher Inhaltsverzeichnis 1 Gefilmter Expeditionsverlauf 2 Produktionsnotizen 3 Einzelnachweise 4 WeblinksGefilmter Expeditionsverlauf BearbeitenNachdem die fur 1913 geplante Schroder Stranz Expedition zur Erforschung einer Nordostpassage unter der Leitung von Herbert Schroder Stranz bereits im Sommer des vorangegangenen Jahres wahrend der Vorbereitungsphase gescheitert war und in einer Katastrophe der Expeditionsleiter Schroder Stranz und sieben weitere Manner kamen dabei ums Leben geendet hatte unternahmen im Fruhjahr 1913 mehrere Manner im Rahmen der so genannten Hilfsexpedition Lerner die Suche nach den Verschollenen auf Der erst 18 jahrige Nachwuchsfotograf Josef Allgeier der sich in den 1920er und 1930er Jahren einen bedeutenden Namen als optischer Gestalter mehrerer beruhmter Bergfilme Arnold Fancks und Luis Trenkers machen sollte berichtete von dieser Filmexpedition in einer zweiteiligen Reportage die in der osterreichischen Fachzeitschrift Kinematographische Rundschau am 28 Dezember 1913 auf den Seiten 123 und 125 und in der Ausgabe vom 11 Januar 1914 auf den Seiten 84 und 85 abgedruckt wurden Hierin schilderte er folgenden Ablauf Der Beginn der Nordlandexpedition fiel auf einen Marzsonntag des Jahres 1913 als sich zwei bekannte Skisportler Dr Biehler und cand med Bernhard Villinger im Feldbergerhof Baden Wurttemberg von Freunden und Verwandten verabschiedeten um den verschollenen Expeditionsteilnehmern um den verstorbenen Herbert Schroder Stranz zu Hilfe zu eilen Man schloss sich der Lerner schen Hilfsexpedition an Allgeiers Produktionsfirma wurde gebeten einen Kameramann fur die bildliche Dokumentation dieser Expedition zur Verfugung zu stellen und Allgeier stiess ebenfalls zu den Nordlandfahrern Von Christiania dem heutigen Oslo begab sich Allgeier nach Trondheim wo er mit den restlichen Expeditionsteilnehmern die per Schiff aus Hamburg angereist waren zusammentraf Von dort reiste die Expedition mit dem Schiff Lyra weiter nach Tromso Dort stieg das Team auf das kleine Expeditionsschiff Loevenskjold um Am 21 April 1913 legte man in Richtung Spitzbergen ab Zehn Tage spater hatte man die Nordkuste der Hauptinsel erreicht nbsp Der 18 jahrige Sepp Allgeier im Vordergrund filmt im Mai 1913 das vom Packeis eingeschlossene Schiff Lovenskiold mit dem er und Bernhard Villinger an der von Polarforscher Theodor Lerner organisierten Hilfsexpedition teilnahmen um den vermissten Herbert Schroder Stranz zu rettenAb jetzt begann Allgeier intensiv zu filmen Seine fotografischen Motive wurden zunachst die Treibeismassen von der Polarsonne beleuchtete Eisplatten und weitere Naturschauspiele Am Mosselfjord wurde das nur 21 Meter lange Expeditionsschiff schliesslich von Eisplatten eingeschlossen sodass ein Weiterkommen zunachst unmoglich schien Schliesslich nahmen die Expeditionsteilnehmer Biehler Villinger und Graetz von dort eine Skiexpedition in Angriff um zu der Treurenbergbai zu gelangen wo man die verschollenen Schroder Stranz Expeditionsteilnehmer vermutete Treibeis und starke Winde die sich zu einem Polarsturm auswuchsen bedeuteten zunehmend Gefahr fur das Schiff und die dort verbliebenen Manner Allgeier dokumentierte diese schwierigen Umstande drei Tage mit seiner Kamera von Bord aus Dann brach die Loevenskjold uber die Hinlopenstrasse zu ihrem eigentlichen Zielort auf Auf der passierten Ryssinsel machte Allgeier erstmals einen Eisbaren aus Beiboote wurden abgesetzt um den Eisbaren zwecks Nahrungsbeschaffung zu erlegen Weiter ging die Fahrt mit dem Expeditionsschiff bis an die Festeiskante am Nordkap des Nordostlandes wo ein Weiterkommen angesichts einer massiven Eisbarriere nicht mehr moglich war Bald schlossen Eismassen das Schiff komplett ein Um die Expedition nicht zu gefahrden wurde ein Proviantlager in einer sechs Kilometer entfernten Schutzhutte angelegt Den Transport dorthin mittels Hundeschlitten hielt Allgeier gleichfalls auf Zelluloid fest Am Pfingstsonntag dem 11 Mai 1913 wurde die Reise per Schlitten auch bei Schneesturm fortgesetzt bis man Extreme Huk erreichte Biehler Villinger und Graetz brachen derweil zu einer anderen Bucht auf um nach etwaigen Uberlebenden der letztjahrigen Expedition zu suchen Es herrschten 24 Grad Celsius Doch keine der beiden Gruppen konnte irgendeine Spur der verschollenen Schroder Stranz Leute ausmachen Daraufhin unternahmen Graetz und Allgeier eine erneute Schlitten Suchaktion die uber ungefahr 160 Kilometer ging Das Expeditionsschiff drohte zunehmend von den sich aufturmenden Eisplatten zerdruckt zu werden Allgeier dokumentierte unter Lebensgefahr wie er schrieb die sich aufturmenden Eisschollen und wie sie anschliessend krachend zusammensturzten Durch den enormen Druck der sich gegen den Schiffsrumpf bohrenden Eisschollen entstanden erste Lecks die das Schiff nicht langer seetauglich erscheinen liessen Allgeier hatte bereits seine belichteten wie unbelichteten Filmrollen im Rucksack verstaut als die Mannschaft in Windeseile das Schiff verlassen musste da es zu sinken drohte Auf dem vorlaufig sicheren Eisfeld gelandet nahm Allgeier die Zerstorung der Loevenskjold durch die Naturgewalten auf Die Gefangenschaft im Eis endete erst am 22 Juli 1913 als sommerliches Tauwetter eine Fahrtrinne zuruck zur sudlicher gelegenen Hinlopenstrasse freilegte Mit Schlitten wurden die Beiboote in Schwerstarbeit zur freigelegten Wasserrinne transportiert um so die Heimreise anzutreten Als man das Festland Spitzbergens erreicht hatte traf man auf den norwegischen Hauptmann Staxrud Dessen Expedition hatte derweil die Herzog Ernst das einst ebenfalls von Eismassen eingeschlossene Expeditionsschiff der Schroder Stranz Truppe mittels Dynamitsprengungen wieder befreien konnen Die Lerner Leute vereinigten sich nun mit den Staxrud Leuten auf der Herzog Ernst Erfahrungen wurden ausgetauscht Wahrend Staxrud auf der Wilhelmsinsel nach Suden uber das Eis aufbrach konnte das Schiff nicht weiter nach Suden fahren da erneut aufkommendes Packeis den Weg zu gefahrlich erscheinen liess Schliesslich wurde eine andere Route gewahlt Auf der Heimfahrt wurden erneut ein Eisbar und daruber hinaus zwei Robben erlegt um die Ernahrung der Expeditionsteilnehmer zu sichern Allgeier hielt sich fast wahrend der gesamten Ruckfahrt an Deck auf um von dort filmische Impressionen auf Zelluloid zu bannen Endlich wurde die Nordseite Spitzbergens erreicht von dort konnte die Heimreise problemfrei angetreten werden Am 16 August 1913 gegen 15 Uhr erreichte die Crew unbeschadet Tromso Produktionsnotizen Bearbeiten nbsp Drehort Spitzbergen Adventdalen bei Longyearbyen Mit der Kamera im ewigen Eis entstand uberwiegend in den Monaten Mai bis Mitte August 1913 vor Ort auf Spitzbergen sowie auf dem norwegischen Festland u a Tromso Der dreiaktige Film besass eine Lange von 1077 Metern und wurde im Oktober 1913 erstmals im Cines Nollendorf Theater gezeigt Andere Quellen benennen den 24 Dezember 1913 mit Urauffuhrungsort Freiburg im Breisgau Auf einem Plakat der produzierenden Express Film wurde der Film wie folgt beworben Der Film enthalt alle Phasen einer arktischen und wirklichen Expedition und ist bis jetzt ohne Konkurrenz Seit Bestehen der Kinematographie wurde auch zum ersten Male der Untergang eines Polarschiffes durch furchterliche Eispressungen aufgenommen Kunstlerische photographische Ausfuhrung Hochaktueller Inhalt Spannende u aufregende Momente 2 Dieser Film wird haufig mit einem anderen abendfullenden Dokumentarfilm namens Die Tragodie der Schroder Stranz Expedition des Schiffsmalers Christopher Rave verwechselt bzw vermengt Dieser entstand jedoch bereits 1912 wahrend der namentlichen Expedition an der auch Rave teilgenommen hatte Er gehorte zu den wenigen Uberlebenden und brachte seinen in Konkurrenz zu Allgeiers Arbeit stehenden Streifen bereits am 24 September 1913 in die Kinos Einzelnachweise Bearbeiten mehrfach ist auch die falsche Schreibweise Schroder Strantz zu lesen Kinematographische Rundschau v 21 Dez 1913 S 16Weblinks BearbeitenMit der Kamera im ewigen Eis bei The German Early Cinema Database DCH Cologne Vorlage GECD Titel Wartung unnotige Verwendung von Parameter 2 NAME Titel Mit der Kamera im ewigen Eis bei filmportal de dort keine Erwahnung Allgeiers stattdessen falsche Datierung und falsche Zuordnung Allgeiers zu dem Film Die Tragodie der Schroder Stranz Expedition Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mit der Kamera im ewigen Eis amp oldid 214410468