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Alfred Ritscher 23 Mai 1879 in Lauterberg 30 Marz 1963 in Hamburg war ein deutscher Kapitan und Polarforscher Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten1897 machte Alfred Ritscher seine erste Reise als Schiffsjunge auf dem Bremer Vollschiff Emilie 1903 bestand er sein Steuermannsexamen und erwarb 1907 sein Kapitanspatent Anfang 1912 erhielt Ritscher eine Stelle Reichsmarineamt Im August 1912 wurde Alfred Ritscher Schiffsfuhrer des Motorkutter Herzog Ernst der die Deutschen Arktischen Expedition von 1912 bis 1913 unter der Leitung von Herbert Schroder Stranz von Tromso aus durch die Nordostpassage nach Spitzbergen verbringen sollte Schroder Stranz hatte dazu auch die Lufterkundung der Expedition durchgefuhrt und erwarb dafur das Patent als Flugzeugfuhrer Bei dem Versuch der Durchquerung von Nordostland im Spitzbergen Archipel scheiterte die Expedition von Schroder Stranz da die Ausrustung der Mannschaft schlecht war die Wetterveranderungen falsch eingeschatzt wurden und man viel zu spat im Jahr gestartet war Ritscher gelang es in einem Alleinmarsch uber 210 km in siebeneinhalb Tagen die Siedlung Longyearbyen zu erreichen Die Suchexpeditionen die auf seine Meldung uber die Schroder Stranz Expedition erfolgte konnten sechs der insgesamt 14 noch vermissten Expeditionsteilnehmer retten Im Ersten Weltkrieg stellte Ritscher zwei Marine Feldflieger Abteilungen zur Unterstutzung der Marine Einheiten in Flandern auf Nach dem Krieg war er als selbstandiger Kaufmann und 1925 als Spezialist fur Luftnavigation bei der Lufthansa tatig Im Jahr 1931 war er Kapitan auf grosser Fahrt Alfred Ritscher liess sich 1934 von seiner judischen Frau der Malerin 1 Susanne Ritscher geb Loewenthal scheiden um die im Kriegsministerium angestrebte Karriere nicht zu gefahrden 2 Er ging eine zweite Ehe ein und wurde erneut Vater Der Kontakt zu seinen Kindern aus erster Ehe auch zu Wolf Ritscher wurde nie mehr aufgebaut 3 Er wurde 1934 Regierungsrat im Oberkommando der Kriegsmarine 1938 wurde er Expeditionsleiter der Deutschen Antarktischen Expedition 1938 39 mit dem Auftrag einen Stutzpunkt fur die deutsche Walfangflotte im Sudpolarmeer einzurichten und die dafur notwendige Lufterkundung und Landnahme der Antarktis durchzufuhren Bei dieser Expedition wurde ein Gelande von etwa 600 000 km mit zwei Flugbooten vom Typ Dornier Do J II uberflogen die vom Dampfkatapult des Expeditionsschiffs Schwabenland aus starteten Mit Reihenbildkameras wurden etwa 11 000 detaillierte Luftaufnahmen gemacht Alfred Ritscher bereitete eine weitere Expedition mit verbesserten leichteren Flugzeugen auf Kufen vor die wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkrieges jedoch nicht durchgefuhrt wurde Nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1951 wirkte Ritscher weiter als erster Vorsitzender der Vereinigung zur Forderung des Archivs fur Polarforschung e V 4 die 1959 in Deutsche Gesellschaft fur Polarforschung e V umbenannt wurde 5 Auszeichnungen Bearbeiten1959 Grosses Bundesverdienstkreuz 6 1959 Silberne Kirchenpauer Medaille der Geographischen Gesellschaft in Hamburg 7 Der Ritschergipfel und das Ritscherhochland in Ostantarktika sowie der Ritscher Canyon im Sudpolarmeer wurden nach ihm benannt Werke BearbeitenVorbericht uber die Deutsche Antarktische Expedition 1938 39 Ann Hydrogr u Marit Meteorol 67 August Beiheft Darin Ubersichtstafel von dem Arbeitsgebiet der Deutschen Antarktischen Expedition 1938 39 Neuschwabenland 1 1 500 000 1 Ausgabe Mai Juni 1939 Deutsche Antarktische Expedition 1938 39 mit dem Flugzeugstutzpunkt der Lufthansa A G M S Schwabenlan 1 Band Wissenschaftliche und fliegerische Erlebnisse Koehler amp Amelang Leipzig 1942 Deutsche Antarktische Expedition 1938 39 mit dem Flugzeugstutzpunkt der Lufthansa A G M S Schwabenland 2 Band Wissenschaftliche Ergebnisse Geographisch Kartographische Anstalt Mundus Hamburg 1954 58 Literatur BearbeitenChristine Reinke Kunze Aufbruch in die weisse Wildnis Die Geschichte der deutschen Polarforschung Ernst Kabel Verlag Hamburg 1992 ISBN 3 8225 0192 1 Jani Pietsch Ich besass einen Garten in Schoneiche bei Berlin Das verwaltete Verschwinden judischer Nachbarn und ihre schwierige Ruckkehr Campus Verlag Frankfurt 2006 ISBN 978 3 593 38027 8 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Alfred Ritscher im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Ermordung und Uberleben im Dritten Reich abgerufen 11 Sept 2021 Schwabische Zeitung Jan Sternberg 4 Mai 2006 Auf der Suche nach einer verlorenen Generation taz abgerufen 9 Marz 2008 Wolf Ritscher im Vortrag auf der 20 Internationale Bindungskonferenz 2021 Munchen Findbuch zum Nachlass Ritschers im Archiv fur Geographie des IfL In Leibniz IfL Archiv fur Geographie des Leibniz Instituts fur Landerkunde abgerufen am 24 Juli 2022 Karl Heinz Tiedemann 55 Jahre Deutsches Archiv fur Polarforschung 50 Jahre Zeitschrift Polarforschung Alfred Wegener Institut Veroffentlichungen des Arbeitskreises Geschichte der Polarforschung 1981 PDF 247 kB Dietrich Moller In memoriam Ilse Ritscher Alfred Wegener Institut Veroffentlichungen des Arbeitskreises Geschichte der Polarforschung Polarforschung 65 3 145 1995 erschienen 1998 PDF 269 kB keine Autorenangabe In Kurze Nordpolargebiet Alfred Wegener Institut Veroffentlichungen des Arbeitskreises Geschichte der Polarforschung 1959 PDF 746 kB Normdaten Person GND 122751817 lobid OGND AKS LCCN n91109299 VIAF 30427327 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ritscher AlfredKURZBESCHREIBUNG deutscher Kapitan und PolarforscherGEBURTSDATUM 23 Mai 1879GEBURTSORT LauterbergSTERBEDATUM 30 Marz 1963STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Ritscher amp oldid 236677473