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Ostantarktika engl East Antarctica oder Greater Antarctica ist ein Teil von Antarktika der durch das Transantarktische Gebirge von Westantarktika getrennt ist Er enthalt den Sudpol und liegt uberwiegend aber nicht vollkommen in der ostlichen Hemisphare der Erde Karte der Antarktis mit Ostantarktika Inhaltsverzeichnis 1 Geographie und Geologie 1 1 Geographie 1 2 Geologie 2 Klima 3 Auswirkungen der globalen Erwarmung 3 1 Wichtige Grosslandschaften 4 Siehe auch 5 Einzelnachweise 6 LiteraturGeographie und Geologie BearbeitenGeographie Bearbeiten Ostantarktika nimmt den weitaus grossten Teil des Festlandes in der Antarktis ein Es ist grosser als Australien und hat damit wahrhaft kontinentale Ausmasse wahrend der andere Teil Antarktikas Westantarktika eher einen Subkontinent oder eine riesige Halbinsel darstellt Die Landflache betragt rund 10 4 Millionen km 1 Das Gebiet ist Richtung Norden uberall vom Sudlichen Ozean umgeben Das ostantarktische Festland erstreckt sich vom Sudpol ausgehend grosstenteils bis etwa zum sudlichen Polarkreis lediglich die Kuste beim Konigin Maud Land liegt sudlicher namlich grob beim 70 sudlichen Breitengrad In Richtung Westantarktika wird Ostantarktika durch die Kusten von Weddell und Rossmeer sowie durch sich jeweils sudlich an die beiden Meere anschliessenden Schelfeis begrenzt Durch diese Meere die sich tief in den Kontinent einschneiden wird zwischen dem Gebiet der Zentralantarktis Teil von Ostantarktika und Marie Byrd Land Teil von Westantarktika eine Landenge gebildet Diese stellt die Abgrenzung der Ostantarktis auf dem Festland dar Auch der geografische Sudpol liegt im Ostteil von Antarktika Die ersten umfangreicheren Eiskappen der Ostantarktis traten im Zuge einer rasch verlaufenden globalen Abkuhlung am Eozan Oligozan Ubergang vor 33 9 bis 33 7 Millionen Jahren auf 2 Ein wesentlicher Faktor dieses Klimawandels war die Entstehung der heute etwa 480 Seemeilen breiten Drakestrasse die den Atlantik mit dem Pazifischen Ozean verbindet Bis in das spatere Eozan existierte zwischen Antarktika und Sudamerika eine Landverbindung ehe sich die Drakestrasse unter fortschreitender Vertiefung offnete 3 Daraus resultierte der Antarktische Zirkumpolarstrom der Antarktika in der Folge von der Zufuhr warmeren Meerwassers abschnitt und den Kontinent thermisch isolierte Die bei einem CO2 Schwellenwert um 600 ppm einsetzende Vereisung des sudpolaren Festlands anfangs gesteuert von den zyklischen Veranderungen der Erdbahnparameter markiert den Beginn des Kanozoischen Eiszeitalters 4 Geologie Bearbeiten Hauptartikel Geologie OstantarktikasKlima BearbeitenInsgesamt weist Ostantarktika ein noch lebensfeindlicheres Klima als der westliche Teil des Kontinents auf Die Temperaturen sind hier noch niedriger und eisfreie Stellen wie es sie z B an den Kusten der Antarktischen Halbinsel gibt existieren hier praktisch nicht Entlang eines Gebirgsruckens zwischen den beiden Hochebenen Dome A und Dome F wurden von dem Satelliten Landsat 8 im Jahr 2013 Temperaturen von minus 93 Grad Celsius und darunter gemessen damit ist dies der kalteste Ort weltweit 5 6 7 Auch der Pol der Unzuganglichkeit der hoch auf dem Eispanzer gelegene kustenfernste Punkt des Kontinents befindet sich in Ostantarktika Ein weiterer signifikanter Unterschied zu Westantarktika ist dass hier der antarktische Eisschild uberwiegend auf Festland ruht das sich uber den Meeresspiegel erhebt Auswirkungen der globalen Erwarmung BearbeitenIm Gegensatz zu dem in der Wissenschaft unstrittigen Eisverlust der Westantarktis vermittelt Ostantarktika noch kein eindeutiges Bild Wahrend eine aktuelle Studie von Januar 2019 ein beschleunigtes Abschmelzen auch fur die ostantarktischen Regionen postuliert 8 kommt hingegen eine Publikation der European Geosciences Union zu dem Ergebnis dass der Ostantarktische Eisschild derzeit noch relativ stabil ist und keinen signifikanten Masseverlust aufweist 9 Ein international besetztes Expertenteam bestehend aus etwa 80 Erdsystem und Geowissenschaftlern veroffentlichte im Juni 2018 die bisher umfangreichste Untersuchung zu diesem Thema Danach wachst der Eispanzer in Ostantarktika im Unterschied zum Gesamttrend sogar wie eine Langzeitmessung aus dem Zeitraum 1992 bis 2017 ergab Zuwachs 5 Mrd t pro Jahr Dieser scheinbar gegen die allgemeine globale Erwarmung gerichtete Effekt wird damit erklart dass die erhohte Verdunstung uber den Ozeanen zu verstarktem Schneefall in der Ostantarktis fuhrt Der Masseverlust des westantarktischen Eisschilds uberwiegt mit 7 Mrd t pro Jahr den Massegewinn in der Ostantarktis jedoch deutlich 10 Palaoklimatologische Analysen deuten darauf hin dass die hochgelegenen Kernbereiche des Ostantarktischen Eisschilds wahrend des Miozanen Klimaoptimums vor 17 bis 15 Millionen Jahren von der Temperaturzunahme nur in relativ geringem Umfang betroffen waren Ein grossflachiger Abschmelzprozess wurde demnach erst bei einer CO2 Konzentration von 1000 ppm und daruber einsetzen 11 Wichtige Grosslandschaften Bearbeiten In Ostantarktika befinden sich einige bedeutende Grossregionen Konigin Maud Land Enderbyland Mac Robertson Land Amerikanisches Hochland Wilkesland Adelieland Transantarktisches Gebirge PolarplateauSiehe auch BearbeitenPolitischer Status der Antarktis Australisches Antarktis TerritoriumEinzelnachweise Bearbeiten Wolf Tietze Hrsg Westermann Lexikon der Geographie Weinheim 1973 Band III S 693 694 Ostantarktis Mark Pagani Matthew Huber Zhonghui Liu Steven M Bohaty Jorijntje Henderiks Willem Sijp Srinath Krishnan Robert M DeConto The Role of Carbon Dioxide During the Onset of Antarctic Glaciation In Science 334 Jahrgang Nr 6060 Dezember 2011 S 1261 1264 doi 10 1126 science 1203909 englisch yale edu PDF Roy Livermore Adrian Nankivell Graeme Eagles Peter Morris Paleogene opening of Drake Passage In Earth and Planetary Science Letters 236 Jahrgang Nr 1 2 Juli 2005 S 459 470 doi 10 1016 j epsl 2005 03 027 englisch awi de PDF Simone Galeotti Robert DeConto Timothy 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Haran A Muto M Lazzara C H Reijmer M R van den Broeke Ultra low surface temperatures in East Antarctica from satellite thermal infrared mapping the coldest places on Earth In Geophysical Research Letters Band 45 25 Juni 2018 doi 10 1029 2018GL078133 nsidc org PDF Eric Rignot Jeremie Mouginot Bernd Scheuchl Michiel van den Broeke Melchior J van Wessem Mathieu Morlighem Four decades of Antarctic Ice Sheet mass balance from 1979 2017 In PNAS 116 Jahrgang Nr 2 Januar 2019 S 1095 1103 doi 10 1073 pnas 1812883116 englisch Alex S Gardner Geir Moholdt Ted Scambos Mark Fahnstock Stefan Ligtenberg Michiel van den Broeke Johan Nilsson Increased West Antarctic and unchanged East Antarctic ice discharge over the last 7 years In The Cryosphere European Geosciences Union 12 Jahrgang Nr 2 Februar 2018 S 521 547 doi 10 5194 tc 12 521 2018 englisch Andrew Shepherd et al The IMBIE team Mass balance of the Antarctic Ice Sheet from 1992 to 2017 In Nature 556 Jahrgang Juni 2018 S 219 222 doi 10 1038 s41586 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Ostantarktika amp oldid 229148855