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Mihaly Andras Vajda 10 Februar 1935 in Budapest 27 November 2023 war ein ungarischer Philosoph und Germanist Er war Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und bis zu seiner Emeritierung Professor fur Philosophie an der Kossuth Lajos Universitat in Debrecen Mihaly Vajda Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Sekundarliteratur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer in Budapest lebende Mihaly Vajda war neun Jahre alt als deutsche Truppen im Zweiten Weltkrieg im Marz 1944 Ungarn besetzten Wahrend in ganz Ungarn im Laufe des Jahres 1944 nahezu vierhunderttausend Juden zusammengetrieben nach Auschwitz abtransportiert und dort ermordet wurden uberlebte die Mehrheit der Budapester Juden den Holocaust Wegen der Umzingelung von Budapest durch die russische Armee konnten sie nicht mehr deportiert werden Mihaly Vajda schloss sich schon als Jugendlicher der kommunistischen Bewegung an Nach anfanglichem Chemie Studium wechselte er zum Studium des Marxismus und als ihm ein Jahr nach Stalins Tod 1953 erste Zweifel kamen zur Philosophie Hier fand er gute philosophische Lehrer die als uberzeugte Marxisten in Gegnerschaft zur Staatsideologie standen Aus dieser Sicht verstand der junge Vajda auch die ungarische Revolution von 1956 als einen Befreiungsversuch zu einem wahren Sozialismus Nach ihrer Niederschlagung schloss er sich nur noch dichter der Budapester Schule um Georg Lukacs an Erst nach den Liberalisierungen in den 1960er Jahren erhielt Vajda eine wissenschaftliche Mitarbeiterstelle an der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und er konnte sich so auf seine Dissertation zur Phanomenologie von Edmund Husserl konzentrieren Die Arbeit erschien 1968 1973 verloren die Mitglieder der Budapester Schule als ideologische Abweichler ihre Stellen und bekamen Publikationsverbot Einige Mitglieder der Gruppe so auch Mihaly Vajda verliessen Ungarn Vajda wechselte als Gastprofessor mehrmals die Universitaten Zunachst lehrte er an der Universitat Bremen danach an der New School for Social Research in New York sowie an der Trent University in Peterborough in Kanada und schliesslich an der Universitat Siegen Erst 1989 wurde Mihaly Vajda in Ungarn offiziell rehabilitiert und auf den Lehrstuhl fur Philosophie der Kossuth Lajos Universitat in Debrecen berufen Hier war er von 1996 bis 2000 Direktor des Instituts fur Philosophie und er wurde zum Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften ernannt 2004 nahm Vajda die Franz Rosenzweig Gastprofessur an der Universitat Kassel an Die Universitat Debrecen verlieh 2007 Vajda den Ehrendoktor 2017 gab er den Titel zuruck weil die Universitat den russischen Prasidenten Wladimir Putin ausgezeichnet hatte 1 Er verstarb am 27 November 2023 2 Schriften Auswahl BearbeitenWissenschaft in Klammern Zur Kritik der Wissenschaftsauffassung der Husserlschen Phanomenologie ungarisch Budapest 1968 Fascism as a Mass Movement London und New York 1976 ubers ins Franz 1979 Sistemi sociali oltre Marx Societa civile e stato burocratico all Esti Mailand 1980 The State and Socialism Political Essays London und New York 1981 Russischer Sozialismus in Mitteleuropa ungarisch Budapest 1989 deutsch Wien 1992 Frei nach Marx oder Warum bin ich kein Marxist mehr ungarisch Budapest 1990 Der Philosoph und die Politik Uber Heidegger und Lukacs in Kommune Forum fur Politik Okonomie Kultur 9 Jg Nr 8 August 1991 S 6 11 Der postmoderne Heidegger ungarisch Budapest 1993 Die Krise der Kulturkritik Wien 1996 Die Budapester Schule Studien uber Gyorgy Lukacs ungarisch Budapest 1997 Im Spiegel und Das ist keine Krankheit eher Gesundheit In Wolfdietrich Schmied Kowarzik Hrsg Auseinandersetzungen mit dem zerstorten judischen Erbe Franz Rosenzweig Gastvorlesungen 1990 2005 Kassel 2004 Wanderung der Botschaft In Wolfdietrich Schmied Kowarzik Hrsg Franz Rosenzweigs neues Denken Internationaler Kongress Kassel 2004 2 Bande Freiburg und Munchen 2006 Ethics and Heritage Essays on the philosophy of Agnes Heller Herausgegeben gemeinsam mit Janos Boros Brambauer Pecs 2007 Meine Gespenster Essays zur Zeitgeschichte Herausgegeben von Peter Engelmann Passagen Verlag Wien 2016 Sekundarliteratur BearbeitenAuseinandersetzungen mit dem zerstorten judischen Erbe Franz Rosenzweig Gastvorlesungen 1990 2005 Herausgegeben von Wolfdietrich Schmied Kowarzik Kassel 2004 S 167ff Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Mihaly Vajda im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Internationale Rosenzweig Gesellschaft GastprofessurEinzelnachweise Bearbeiten Kompakt Feuilleton Kompakt In welt de 5 September 2017 abgerufen am 7 Oktober 2018 Elhunyt Vajda Mihaly In szombat org 28 November 2023 abgerufen am 28 November 2023 ungarisch Normdaten Person GND 142074438 lobid OGND AKS LCCN n80131402 VIAF 266828385 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vajda MihalyALTERNATIVNAMEN Vajda Mihaly AndrasKURZBESCHREIBUNG ungarischer Philosoph und GermanistGEBURTSDATUM 10 Februar 1935GEBURTSORT BudapestSTERBEDATUM 27 November 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mihaly Vajda amp oldid 239591916