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Michail Stepanowitsch Woronin russisch Mihail Stepanovich Voronin 21 Juni 1838 in Sankt Petersburg 20 Februar 1903 ebenda war ein russischer Botaniker Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet Woronin Michail Stepanowitsch Woronin Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ehrungen 3 Quellen 4 Schriften 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenDer Spross einer reichen Kaufmannsfamilie wurde von Hauslehrern unterrichtet darunter Nikolai Gawrilowitsch Tschernyschewski der spater als Dichter bekannt wurde Woronin hatte eine besondere Begabung fur Fremdsprachen unter denen er Franzosisch Deutsch und Englisch beherrschte Ab 1854 studierte er Naturwissenschaften und besonders Botanik an der Universitat St Petersburg wo Lew Semjonowitsch Zenkowski sein Lehrer war Er beschaftigte sich in St Petersburg vor allem mit hoheren Pflanzen und Pilzen Anschliessend studierte er an der Universitat Heidelberg und auf Empfehlung von Zenkowski bei Anton de Bary an der Universitat Freiburg In Freiburg beschaftigte er sich mit anatomischen Fragen an Calycanthus woruber er 1860 in seiner ersten Publikation in der Botanischen Zeitung berichtete 1860 wechselte er nach Antibes wo er im Labor des Algologen Gustave Adolphe Thuret uber die im Mittelmeer vorkommende Alge Acetabularia forschte Sein Interesse galt dabei der Ontogenese dieser Algenart uber die er auch seine Magisterarbeit mit dem Titel Investigations of sea algae schrieb 1861 verteidigte er seine Dissertation an der Universitat St Petersburg erfolgreich Bereits bei seinem ersten Aufenthalt in Freiburg beschaftigte sich Woronin neben seiner Arbeit an Calycanthus auch mit der Pilzgattung Monilia Nachdem er mit den Mitteln seiner Familie ein Privatlabor eroffnen konnte wandte er sich wieder der Erforschung dieser Pilze zu Da er mit seinen Forschungen nur bedingt weiter kam wandte er sich an de Bary und kam 1863 wieder nach Freiburg wo er sich mit der Entwicklung von Monilia wie auch mit der anderer Pilztaxa beschaftigte Wieder zuruck in St Petersburg erforschte er die Wurzelanschwellungen von Lupinen wobei er mit Hilfe von Dunnschnitten im Mikroskop entdeckte dass diese mit Bakterien gefullt sind fur die er die Bezeichnung Knollchenbakterien pragte Er konnte auch zeigen dass die Wurzeln sowohl von Leguminosen als auch von Erlen mit den Bakterien infiziert werden konnten und sich erst dann die Knollchen bilden Dabei postulierte er auch dass Bakterien und Pilze auch als Krankheitserreger an Pflanzen auftreten konnen Weiter fuhrte er die bekannten Veranderungen an Preiselbeer Blattern auf die Infektion mit einem Pilz zuruck der Gemeinen Preiselbeer Nacktbasidie Exobasidium vaccinii einer Art die er erstmals beschrieb Dieses Ergebnis stellt den Startpunkt zahlreicher weiterer Untersuchungen zur Phytopathologie von Pilzen dar 1866 war Woronin wieder in Freiburg bei de Bary und arbeitete mit diesem zusammen an dem grundlegenden Werk zur Mykologie Beitrage zur Morphologie und Physiologie der Pilze das in zahlreichen Banden zwischen 1866 und 1882 erschienen ist In Zusammenarbeit mit de Bary erforschte Woronin in Freiburg unter anderem Pilze aus verschiedenen Gruppen so der Ordnung der Chytridiales oder an den Gattungen Ascobolus und Mucor Im Zeitraum um 1860 bis 1870 arbeitete Woronin wieder auf dem Gebiet der Phytopathologie Dabei entdeckte er wichtige Gesetzmassigkeiten bei Rostpilzen an der Sonnenblume sowie der Kohlhernie Aufgrund seiner Entdeckungen empfahl er die Sonnenblume im Fruchtwechsel anzubauen Von 1869 bis 1870 war er Privatdozent fur Mykologie an der Universitat St Petersburg und unterrichtete von 1873 bis 1875 an der neu gegrundeten Zenskie medicinskie kursy in St Petersburg Zytologie und Mykologie Ab 1898 war er Leiter der Sektion fur Botanik Anatomie und Physiologie der Pflanzen der Russischen Akademie der Wissenschaften in St Petersburg deren korrespondierendes Mitglied er seit 1884 und deren ordentliches Mitglied er seit 1898 war Woronin ist der Begrunder der in Fachkreisen bekannten Susswasserbiologischen Station am Bologoje See Ehrungen Bearbeiten1874 Dr h c Neurussische Universitat Odessa Nach ihm benannt sind die Pilzgattungen Woronina Cornu Woroninella Racib und die Algengattung Woroninia Solms Laubach heute mit Vaucheria synonymisiert 1 Quellen BearbeitenIlse Jahn Geschichte der Botanik Spektrum Verlag 2000 Schriften BearbeitenUber die bei der Schwarzerle Alnus glutinosa und bei der gewohnlichen Gartenlupine Lupinus mutabilis auftretenden Wurzelanschwellungen In Memoires de l Academie Imperiale des Sciences de St Petersbourg VII Series vol X 1866 Beitrag zur Kenntnis der Vaucherien In Botanische Zeitung 27 Jg 1869 Nr 9 vom 26 Februar 1869 Sp 137 144 und Nr 10 vom 5 Marz 1869 Sp 153 160 Sclerotinia heteroica In Zeitschrift fur Pflanzenkrankheiten 6 129 140 199 207 1896 mit S Nawaschin Uber die Sclerotienkrankheit der Vaccinieen beeren Entwickelungsgeschichte der diese Krankheit verursachenden Sclerotinien In Memoires de L Academie Imperiale des Sciences de St Petersbourg VII serie 36 6 1 49 1888 Die Sclerotienkrankheit der gemeinen Traubenkirsche und der Eberesche Sclerotinia padi und Sclerotinia aucupariae In Memoires de L Academie Imperiale des Sciences de St Petersbourg VIII serie 2 1 1 27 1895 Uber Sclerotinia cinerea und Sclerotinia fructigena In Memoires de L Academie Imperiale des Sciences de St Petersbourg VIII serie 10 5 1 38 1900Ausfuhrliche Literaturliste s Russische WikipediaWeblinks BearbeitenAutoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Michail Stepanowitsch Woronin beim IPNI Voronin Mihail Stepanovich Eintrag bei der Russischen Akademie der WissenschaftenEinzelnachweise Bearbeiten Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Teil I und II Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 ISBN 978 3 946292 26 5 doi 10 3372 epolist2018 Normdaten Person GND 1051779278 lobid OGND AKS VIAF 84813185 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Woronin Michail StepanowitschALTERNATIVNAMEN Voronin Mihail StepanovichKURZBESCHREIBUNG russischer BotanikerGEBURTSDATUM 21 Juni 1838GEBURTSORT Sankt PetersburgSTERBEDATUM 20 Februar 1903STERBEORT Sankt Petersburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michail Stepanowitsch Woronin amp oldid 233016456