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Die Michaelskapelle ist ein Kirchengebaude im Bonner Stadtbezirk Bad Godesberg Das Gebaude befindet sich etwa 60 Meter nordwestlich des Bergfrieds der ab 1210 erbauten Godesburg Es steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz 1 Blick von Suden von der Godesburg auf die Michaelskapelle Februar 2012 Der barocke Innenraum Februar 2012 Statue des Erzengels Michael mit Schwert auf dem Drachen die sich zentral im Hochaltar befindet Oktober 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bilder 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVor der Grundsteinlegung zum Bau der Godesburg im Oktober des Jahres 1210 unter dem Kolner Erzbischof Dietrich I von Hengebach musste eine auf dem Godesberg bereits existierende dem heiligen Michael geweihte Friedhofskapelle weichen Der Zisterziensermonch und Chronist Caesarius von Heisterbach berichtet in seinem Werk Dialogus miraculorum uber den Abbruch der Kapelle im Zuge des Burgbaus auf dem Godesberg Im Verlauf von Renovierungsarbeiten in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts konnten einige freigelegte nach Osten ausgerichtete christliche Graber die altesten aus dem 9 Jahrhundert den ursprunglichen Standort dieser Friedhofskapelle im Bereich des Burgturms im Zentrum des Bergplateaus eingrenzen Bereits in der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts moglicherweise im Zuge der ersten Erweiterung der Burganlage im Jahr 1244 unter dem Erzbischof Konrad von Hochstaden wurde ausserhalb der eigentlichen Burganlage im Bereich der heutigen Michaelskapelle eine neue dem heiligen Michael geweihte Kapelle errichtet Die exakten Masse dieser Kapelle sind nicht bekannt doch stammen Teile des heutigen Mauerwerks von diesem Vorgangerbau Im Zuge der Errichtung der Vorburg unter dem Erzbischof Walram von Julich 1332 1349 wurde die Kapelle Teil der ausseren Befestigungsanlage und verlor moglicherweise zu dieser Zeit ihre Bedeutung als christliche Kirche Mit der Sprengung der Burganlage im Verlauf des Truchsessischen Krieges im Jahre 1583 wurde wohl auch diese Michaelskapelle weitestgehend zerstort Um das Jahr 1660 wurde die Kapelle wiederaufgebaut und erneut dem Erzengel Michael geweiht Eine Zeichnung des niederlandischen Malers Lambert Doomer aus dem Jahre 1663 zeigt bereits ein intaktes Kirchengebaude in Nahe der Godesburg Nachdem die Kapelle von 1697 bis 1699 unter Joseph Clemens von Bayern von 1688 bis 1723 Fursterzbischof von Koln durch ein Langhaus erganzt und der Innenraum mit einer prachtigen Barockdekoration ausgestattet war wurde sie ab 1699 zur Hauskirche des wenige Jahre zuvor gegrundeten Orden vom Heiligen Michael Die Deckenfresken stammen von Lazaro Maria Sanguinetti In der Folgezeit diente das Gotteshaus als Gebetsstatte fur die Godesberger Burger und bis 1787 ebenfalls als Versammlungsstatte fur die religiosen Feiern des Michaelsordens Clemens August I von Bayern von 1723 bis 1761 Fursterzbischof von Koln verlegte das Oratorium des Michaelsordens von Godesberg nach Bonn wodurch die Michaelskapelle in Godesberg an Bedeutung verlor In seinem Residenzschloss in Bonn dem heutigen Universitatshauptgebaude richtete er uber dem eigens dafur errichteten Koblenzer Tor prachtvoll ausgestattete Raumlichkeiten fur den Michaelsorden ein die dann im Jahr 1777 einem Brand zum Opfer fielen Mit der Loslosung Godesbergs von der jahrhundertealten Zugehorigkeit zur Pfarrei Rungsdorf im Jahr 1804 wurde die Michaelskapelle zur Pfarrkirche des Ortes Godesberg Zu dieser Zeit erhielt die Kapelle ein Taufbecken und eine Orgel Fur zwei aus sakularisierten Bonner Kirchen beschaffte Glocken wurde ein freistehender holzerner Glockenturm errichtet Schnelles Bevolkerungswachstum und der beschwerliche Weg zur Michaelskapelle auf dem Godesberg fuhrten zum Bau einer neuen Pfarrkirche am Fusse des Berges So fand am 5 Oktober 1862 die Einweihung der neuen grosseren Pfarrkirche St Marien statt In der Folgezeit entfernte man in der Michaelskapelle die barocke Kanzel das Taufbecken und die Empore Die Michaelskapelle wurde fortan als Friedhofskapelle fur den nahen Burgfriedhof und als Station wahrend der Karfreitagsprozession genutzt Heute finden gelegentlich Gottesdienste und Trauungen in der Michaelskapelle statt Bilder Bearbeiten nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Literatur BearbeitenNorbert Schlossmacher Michaelskapelle und Marienkirche in Bonn Bad Godesberg Herausgegeben vom Rheinischen Verein fur Denkmalpflege und Landschaftsschutz Redakteur Karl Peter Wiemer Neusser Druckerei und Verlag Neuss 2000 ISBN 3 88094 866 6 Rheinische Kunststatten Heft 454 A Wiedemann Geschichte Godesbergs und seiner Umgebung Zweite vermehrte Auflage Verlag des Amtes Godesberg Bad Godesberg 1930 S 407 427 Peter Jurgilewitsch Wolfgang Putz Liebenow Die Geschichte der Orgel in Bonn und im Rhein Sieg Kreis Bouvier Verlag Bonn 1990 ISBN 3 416 80606 9 S 137 noch nicht fur diesen Artikel ausgewertet Paul Clemen Die Kunstdenkmaler der Stadt und des Kreises Bonn L Schwann Dusseldorf 1905 S 290 293 Die Kunstdenkmaler der Rheinprovinz Band 5 Abt 3 S 586 589 Unveranderter Nachdruck Verlag Schwann Dusseldorf 1981 ISBN 3 590 32113 X Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Michaelskapelle Bad Godesberg Sammlung von Bildern Internetseite mit Informationen zur Michaelskapelle Hinter den Kulissen brockelt es Zum aktuellen Sanierungsbedarf der Michaelskapelle Artikel des Bonner General Anzeigers vom 9 Marz 2011 abgerufen am 3 April 2011 Website des Fordervereins Michaelskapelle Abgerufen am 9 Dezember 2012 Einzelnachweise Bearbeiten Denkmalliste der Stadt Bonn Stand 15 Januar 2021 S 8 Nummer A 23Normdaten Geografikum GND 4546851 5 lobid OGND AKS VIAF 241862525 50 68569 7 15019 Koordinaten 50 41 8 5 N 7 9 0 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michaelskapelle Bad Godesberg amp oldid 204906142