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Meyer Israel Bresselau geboren am 25 April 1785 in Hamburg gestorben 25 Dezember 1839 ebenda war ein hamburgischer Notar und fuhrender Vertreter des Israelitischen Tempel Verbandes in Hamburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenIn der Franzosenzeit wurde Bresselau 1811 zum Notar bestellt 1 Nach 1814 war er wie alle von den Franzosen bestellten Notare zunachst im Amt geblieben Der Rat bestellte ihn und seinen Glaubensbruder Abraham Meldola auch mit Verabschiedung der neuen Notariatsordnung am 23 Februar 1816 wieder zum Notar obwohl er nach dem Abzug der Franzosen als Jude das Burgerrecht das nach der neuen Notariatsordnung eigentlich fur eine Bestallung zum Notar die Voraussetzung war verloren hatte Mit Meldola der bereits vor der Franzosenzeit 1782 zum kaiserlichen Notar bestellt worden war bildete er eine Burogemeinschaft 2 Er war Mitglied des Direktoriums des Tempelverbandes der seit 1818 in Hamburg eine Synagoge mit reformierter Gebetsordnung unterhielt Er war zusammen mit Seckel Isaak Frankel Herausgeber des liturgischen Gebetsbuchs fur den Tempel Seder ha Avodah Hamburg 1819 Gegen die Kritik an diesem Gebetbuch rechtfertigte sich Bresselau in Ueber die Gebete der Israeliten in der Landessprache Das Gebetbuch nahm fruhere Fassungen auf die unter anderem von Eduard Kley stammten Die ublichen den Wiederaufbau des Jerusalemer Tempels anstrebenden Passagen kamen in den Tempelgottesdienstordnungen nicht vor oder wurden durch Umdeutung auf den Deutschen Tempel und die Gerechtigkeit fur alle Volker ersetzt Sein Werk Ḥerev noqemet neqam berit entstand als Antwort der Sammlung Elleh Devre ha Berit Altona 1819 das die Ansichten wichtiger orthodoxer Rabbiner zur Hamburger Tempelreform zusammenfasste Bresselaus Antwort umfasst 16 Seiten und ist in gereimter biblischer Sprache abgefasst und satirischen Charakters Bresselau galt als guter Jurist und Kenner der semitischen Sprachen besonders des Hebraischen 1824 trat Bresselau mit sechs anderen fuhrenden Mitgliedern des Tempel Verbandes dem Verein fur Cultur und Wissenschaft der Juden bei 3 Er fuhrte eine gelehrte Korrespondenz mit dessen Grunder Leopold Zunz und besass eine Sammlung von Hebraica 4 Er verfasste eine Ubersetzung der Spruche Ben Sirachs aus dem Syrischen ins Hebraische Sie befand sich 1925 als Manuskript in der Stadtbibliothek nbsp Gedenkstein Meyer Israel Bresselau 4 von rechts Judischer Friedhof IlandkoppelSeinen notariellen Nachlass ubergab die Notarkammer Anfang 1840 dem Amtskollegen Eduard Schramm der mit Bresselaus Witwe die kommenden zehn Jahre die Einnahmen der Mandate teilte die sich aus der Nachlassubernahme ergaben 5 Da es nach Bresselaus Tod keinen judischen Notar mehr gab aber das Obergericht die Forderung der Judischen Gemeinde einen Notar zu bestellen der mit judischen Gebrauchen Ritualen und Rechten vertraut sei fur beachtenswerth und daher billig erachtete beantragte es beim Rat dass die Notariatsordnung so gelockert werden solle dass auch ein Mitglied der hiesigen deutsch israelitischen Gemeinde zum Notariate admissibile oder doch wenigstens zu einer der Notariatsstellen wahlbar sey 6 Da der Rat die Notwendigkeit eines judischen Notars ebenfalls anerkannte leitete er die Anderung der Notariatsordnung in die Wege und am 25 September 1840 konnte Gabriel Riesser nach bestandener Notariatsprufung vom Obergericht als Notar zugelassen werden 7 In der Ehrenanlage im Bereich Grindelfriedhof auf dem Judischen Friedhof Ohlsdorf Ilandkoppel wird mit einem Gedenkstein an Meyer Israel Bresselau erinnert Werke BearbeitenḤerev noqemet neqam berit Dessau 1819 Ueber die Gebete der Israeliten in der Landessprache aus den Quellen des Talmuds und der spatern Gesetzlehrer erortert 1819 Mit S J Frankel Ordnung der offentlichen Andacht fur die Sabbath und Festtage des ganzen Jahres nach dem Gebrauche des Neuen Tempel Vereins in Hamburg Hamburg 1819 Literatur BearbeitenIsidore Singer Peter Wiernik Art Bresselau Meir Israel In Jewish Encyclopedia Bd 3 Bencemero Chazanuth 1902 S 373 online Encyclopaedia Judaica Bd 4 Jerusalem 1971 S 233 Andreas Bramer Judentum und religiose Reform Der Hamburger Israelitische Tempel 1817 1938 Dolling und Galitz Verlag Hamburg 2000 ISBN 3 933374 78 2 Michael A Meyer Antwort auf die Moderne Geschichte der Reformbewegung im Judentum Bohlau Wien Koln Weimar 2000 ISBN 3 205 98363 7 Einzelnachweise Bearbeiten Die Chronik des Notariats Bergstrasse Rainer Postel Helmut Stubbe da Luz Die Notare Johann Heinrich Hubbe Eduard Schramm Gabriel Riesser Hans Harder Biermann Ratjen Edition Temmen Bremen 2001 ISBN 3 86108 797 9 Seite 33 Hanns Gunther Reissner Eduard Gans Tubingen 1965 S 63 Michael A Meyer Antwort auf die Moderne Wien 1988 S 91 573 Rainer Postel Helmut Stubbe da Luz Die Notare Johann Heinrich Hubbe Eduard Schramm Gabriel Riesser Hans Harder Biermann Ratjen Edition Temmen Bremen 2001 ISBN 3 86108 797 9 S 56 Rainer Postel Helmut Stubbe da Luz Die Notare Johann Heinrich Hubbe Eduard Schramm Gabriel Riesser Hans Harder Biermann Ratjen Edition Temmen Bremen 2001 ISBN 3 86108 797 9 S 97 Rainer Postel Helmut Stubbe da Luz Die Notare Johann Heinrich Hubbe Eduard Schramm Gabriel Riesser Hans Harder Biermann Ratjen Edition Temmen Bremen 2001 ISBN 3 86108 797 9 S 99 Normdaten Person GND 141602171 lobid OGND AKS LCCN nb2007013857 VIAF 38902520 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bresselau Meyer IsraelALTERNATIVNAMEN Bresselau Meir IsraelKURZBESCHREIBUNG Notar und Vertreter des ReformjudentumsGEBURTSDATUM 25 April 1785GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 25 Dezember 1839STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Meyer Israel Bresselau amp oldid 220040643