Metinaro ist ein osttimoresisches Verwaltungsamt (portugiesisch Posto Administrativo) in der Gemeinde Dili. Der Sitz der Verwaltung liegt im Ort Metinaro.
Verwaltungsamt Metinaro | ||
Hauptstadt | Metinaro | |
Fläche | 85,41 km² | |
Einwohnerzahl | 7.169 (2022) | |
Sucos | Einwohner (2022) | |
Mantelolão | 842 | |
Sabuli | 2.052 | |
Wenunuc | 4.275 | |
Übersichtskarte | ||
Geographie Bearbeiten
Bis 2014 wurden die Verwaltungsämter noch als Subdistrikte bezeichnet.
Metinaro bildet den Osten der Gemeinde Dili und ist im Gegensatz zu den meisten anderen Verwaltungsämtern der Gemeinde der Landeshauptstadt ländlich strukturiert. Westlich befindet sich das Verwaltungsamt Cristo Rei, südlich das Verwaltungsamt Remexio (Gemeinde Aileu) und südöstlich das Verwaltungsamt Laclo (Gemeinde Manatuto). Im Norden liegt die Straße von Wetar. Vor der Gebietsreform 2015 hatte Metinaro eine Fläche von 91,24 km². Nun sind es 85,41 km². Während es Gebiete im Süden von Laclo erhielt, gab Metinaro Territorien im Westen an Cristo Rei ab.
Das Verwaltungsamt Metinaro teilt sich in die drei Sucos Wenunuc (Bebunuc, Duyung, Sereia), Mantelolão und Sabuli. Mantelolão wurde erst 2017 von Wenunuc abgetrennt.
Im Nicolau Lobato Trainingszentrum nahe Metinaro ist das 2. Bataillon der Verteidigungskräfte Osttimors (FDTL) stationiert. Beim Ort Manleu im Suco Wenunuc befindet sich der Nationale Heldenfriedhof (Jardim dos Heróis e martires da Pátria).
Einwohner Bearbeiten
In Metinaro leben 7.169 Menschen (2022), davon sind 3.687 Männer und 3.482 Frauen. Im Verwaltungsamt gibt es 1.250 Haushalte.
Im Gegensatz zu den städtischen Verwaltungsämtern von Dili, wo mehrheitlich Tetum gesprochen wird, spricht die Mehrheit in Metinaro die Nationalsprache Mambai. Weitere größere Sprachgruppen sind Galoli, Nanaek und Makasae.
Der Altersdurchschnitt im Verwaltungsamt beträgt 18,6 Jahre (2010, 2004: 17,8 Jahre).
Geschichte Bearbeiten
Das Gebiet Metinaros und Heras gehörte bis an die heutige Grenze zum Verwaltungsamt Cristo Rei, mit dem Bergmassiv des Cacusa, ursprünglich zum Reich von Laclo. Erst mit der Gründung des Ortes Metinaro in den 1960er-Jahren wurde das Land von der Einflusssphäre des Liurai von Laclo abgetrennt.
Im Ort Metinaro gab es 1978 ein Lager für Osttimoresen, die zur besseren Kontrolle von den indonesischen Besatzern umgesiedelt werden sollten. Bis Mitte 1979 wurden hier 40.000 Menschen festgehalten.
Zwischen Juli und August 1999, früher als im Rest Osttimors, hatten die meisten Einwohner Metinaros aufgrund der Gewaltwelle den Ort verlassen. Pro-indonesische Milizen (Wanra) hatten die Bevölkerung terrorisiert, 70 % des Ortes wurden zerstört.
Seit den Unruhen von 2006 lebten bis zu 9000 Flüchtlinge in einem Lager in der Nähe des Nicolau Lobato Trainingzentrums. Das Lager konnte im Juni 2009 geschlossen werden.
Infolge der Parlamentswahlen am 30. Juni 2007 und der anschließenden Beauftragung von Xanana Gusmão zur Regierungsbildung kam es in vielen Teilen des Landes zu gewaltsamen Ausschreitungen und Kämpfen zwischen Anhängern der neuen Regierung und Sympathisanten der FRETILIN. Am 22. August kämpften hundert bis dreihundert mit Macheten, Stahlpfeilen und Bögen gegeneinander. Die Polizei brachte die Situation wieder unter ihre Kontrolle, doch der Markt wurde komplett niedergebrannt. Drei Personen wurden verhaftet. Am Tag darauf kam es erneut zu Kämpfen bei denen zehn Häuser in Flammen aufgingen.
Politik Bearbeiten
Der Administrator des Verwaltungsamts wird von der Zentralregierung in Dili ernannt. 2015 war dies Fausto Soares Dias.
Wirtschaft Bearbeiten
44 % der Haushalte in Metinaro bauen Mais an, 35 % Kokosnüsse, 30 % Maniok, 11 % Gemüse und 4 % Kaffee.
Vor Metinaro befinden sich touristisch interessante Tauchgebiete mit einer farbenprächtigen Tierwelt.
Galerie Bearbeiten
Weblinks Bearbeiten
- (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- UNHCR in Metinaro
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
- ↑ Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
- Jornal da República: (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
- ↑ (Memento vom 12. August 2011 im Internet Archive) (PDF; 2,5 MB)
- Direcção-Geral de Estatística: Atlas der Gemeinde Dili, abgerufen am 21. Dezember 2020.
- Direcção-Geral de Estatística: DILI EM NÚMEROS 2016, S. 3, abgerufen am 8. März 2019.
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Duyung (Tetum; PDF; 8,1 MB)
- (Memento vom 13. November 2012 im Internet Archive) (PDF; 14 MB)
- Tatoli: Foho CACUSA nakfilak sai monumentu “Jesus Sa’e Ba Lalehan”, 2. Juni 2023, abgerufen am 5. Juni 2023.
- (Memento vom 28. November 2015 im Internet Archive) (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
- Ministério da Administração Estatal: (Memento vom 1. Juni 2016 im Internet Archive)
- (Memento vom 9. April 2015 im Internet Archive) (PDF; 9,8 MB)
Koordinaten: 8° 32′ S, 125° 45′ O