Remexio ist ein osttimoresisches Verwaltungsamt in der Gemeinde Aileu. Verwaltungssitz ist Remexio im Suco Acumau.
Verwaltungsamt Remexio | ||
Verwaltungssitz | Remexio | |
Fläche | 210,86 km² | |
Einwohnerzahl | 13.294 (2022) | |
Sucos | Einwohner (2015) | |
Acumau | 3.219 | |
Fadabloco | 2.475 | |
Fahisoi | 1.556 | |
Faturasa | 1.370 | |
Hautoho | 1.008 | |
Liurai | 485 | |
Maumeta | 622 | |
Tulataqueo | 2.559 | |
Übersichtskarte | ||
Geographie Bearbeiten
Bis 2014 wurden die Verwaltungsämter noch als Subdistrikte bezeichnet.
Das Verwaltungsamt Remexio liegt im Nordosten der Gemeinde Aileu. Im Westen liegen die Verwaltungsämter Laulara und Aileu, im Süden Lequidoe, im Osten die Gemeinde Manatuto und im Norden die Gemeinde Dili. Die Flüsse Remexios sind Teil des Systems des Nördlichen Laclós.
Remexio hat eine Fläche von 210,86 km². Das Verwaltungsamt teilt sich in acht Sucos auf. Im Norden liegen Liurai (Suku Liurai), Acumau (Asumau) und Tulataqueo (Tulataqeo, Tulatakeu), im Südosten Faturasa und im Südwesten Fahisoi, Fadabloco (Fadabloko), Maumeta (Mau-meta) und Hautoho (Hautuho, Mau-toho). Die Sucos Aicurus und Rileu wurden mit der Gebietsreform 2004 aufgelöst.
Einwohner Bearbeiten
Im Verwaltungsamt leben 13.294 Einwohner (2022), davon sind 6.862 Männer und 6.432 Frauen. In Remexio gibt es 2.221 Haushalte. Die häufigste Muttersprache in Remexio ist die Nationalsprache Mambai. Der Altersdurchschnitt beträgt 17,2 Jahre (2010, 2004: 16,1 Jahre).
Geschichte Bearbeiten
Caimau eines der beiden traditionellen Reiche in Remexio, die von einem Liurai regiert wurden. Sein Zentrum soll im heutigen Suco Faturasa gelegen haben.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde Portugiesisch-Timor von den Japanern besetzt und Schauplatz der Schlacht um Timor, in der australische Kommandos und ein Teil der Bevölkerung in Guerillataktik gegen die Besatzer kämpften. Am 22. Mai 1942 geriet ein japanischer Major, der der Tiger von Singapur genannt wurde, mit seiner Einheit bei Remexio in zwei Hinterhalte von Australiern mit timoresischen und portugiesischen Helfern. Der Tiger kam dabei ums Leben.
Remexio war 1976 ein Rückzugsgebiet der FALINTIL, die gegen die indonesischen Invasoren kämpfte. Hier gründete sie eine base de apoio, eine Widerstandsbasis, die Zuflucht für Flüchtlinge aus Remexio, Laclo, Aileu und Dili bot. Außerdem gab es in Remexio ein Umerziehungslager (Renal), in dem Verdächtigte von der FALINTIL inhaftiert wurden. Aufgrund der schlechten Versorgung starben einige der Insassen. Später wurde die Basis von den Indonesiern zerstört.
Von 1978 bis Ende 1979 gab es beim Ort Remexio ein indonesisches Lager für Osttimoresen, die zur besseren Kontrolle von den Besatzern umgesiedelt werden sollten. Hier lebten 4000 Menschen unter katastrophalen Bedingungen, die von Journalisten dokumentiert wurden. Sie hatten das Camp zusammen mit elf ausländischen Botschaftern und dem damaligen indonesischen Außenminister Mochtar Kusumaatmadja am 6. und 7. September 1978 besucht. Fotos von unterernährten Erwachsenen und Kindern aus dem Camp wurden weltweit in Zeitungen veröffentlicht. Viele Menschen starben an Hunger und Durchfallerkrankungen. Zwischen 1970 und 1980 sank die Bevölkerungszahl von Remexio von 7.851 auf 4.880 um 37,8 %.
Am 6. September 1999 wurde der gesamte Verwaltungsamt durch pro-indonesische Milizen verwüstet. Nur wenige Tage vorher hatte sich die Bevölkerung Osttimors in einem Referendum für die Unabhängigkeit von Indonesien ausgesprochen. Häuser und öffentliche Einrichtungen, wie Schulen, wurden niedergebrannt. Auch die Wasserleitung und die Stromgeneratoren wurden zerstört.
Wirtschaft Bearbeiten
79 % der Haushalte bauen Maniok an, 77 % Mais, 73 % Kaffee, 52 % Gemüse und 53 % Kokosnüsse.
Politik Bearbeiten
Der Administrator des Verwaltungsamts wird von der Zentralregierung in Dili ernannt. Im Januar 2009 wurde Fausto C. Mendonça als Administrator von Carlos Alberto de Araújo abgelöst. Araújo hatte das Amt im Februar 2014 noch inne.
Partnerschaft Bearbeiten
Zwischen dem Verwaltungsamt Remexio und dem australischen Ort Kangaroo Valley (New South Wales) besteht eine Partnerschaft.
Persönlichkeiten Bearbeiten
- Henrique da Costa (* 1972 in Liurai), Polizist
Weblinks Bearbeiten
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
- ↑ Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
- Jornal da República: (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
- ↑ Direcção-Geral de Estatística: Atlas der Gemeinde Aileu, abgerufen am 21. März 2021.
- (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
- ↑ Seeds of Life
- (Memento vom 12. August 2011 im Internet Archive) (PDF; 2,7 MB)
- (Memento vom 13. November 2012 im Internet Archive) (PDF; 14 MB)
- U.S. Office of Geography: Indonesia, Netherlands New Guinea, and Portuguese Timor: Indonesia O-Z, Netherlands New Guinea, and Portuguese Timor, 1955, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
- ↑ „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
- (Memento vom 9. April 2015 im Internet Archive) (PDF; 9,8 MB)
- Jornal da República: DESPACHO DE NOMEAÇÃO N°.03/MAEOT/2009, abgerufen am 20. Januar 2018.
- Descentralização Administrativa na República Democrática de Timor-Leste: Remexio, abgerufen am 7. Februar 2014
- Ministério da Administração Estatal: (Memento vom 1. Juni 2016 im Internet Archive)
Koordinaten: 8° 37′ S, 125° 40′ O