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Die Blaulingszikade Metcalfa pruinosa ist eine Zikadenart innerhalb der Familie der Schmetterlingszikaden Flatidae In Europa tritt die aus Nordamerika stammende Art als Neozoon auf BlaulingszikadeBlaulingszikaden Metcalfa pruinosa SystematikOrdnung Schnabelkerfe Hemiptera ohne Rang Zikaden Auchenorrhyncha Unterordnung Spitzkopfzikaden Fulgoromorpha Familie Schmetterlingszikaden Flatidae Gattung MetcalfaArt BlaulingszikadeWissenschaftlicher NameMetcalfa pruinosa Say 1830 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Schadwirkung und Nutzen 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale BearbeitenDie erwachsene Blaulingszikade erreicht eine Korperlange zwischen 5 und 8 mm und ist 2 bis 3 mm breit Sie hat breite dreieckige Vorderflugel die sie vertikal nah am Korper halt was ihr ein keilformiges seitlich zusammengedrucktes Aussehen gibt Die Vorderflugel besitzen gut entwickelte quer geaderte Costalzellen Die hinteren Tibiae haben gewohnlich zwei seitliche Stacheln zusatzlich zu denen am Apex Die Farbe variiert von weisslich uber grau bis dunkelgrau je nachdem wie stark die Zikade mit blaulich weissen Wachspartikeln bedeckt ist In den Basalregionen der Vorderflugel befinden sich charakteristische dunkle Tupfenpaare Die Nymphen werden ausgewachsen bis 4 mm lang und sind weniger als doppelt so lang wie breit Sie haben deutliche Flugelstummel und am hinteren Ende des Abdomens auffallige Buschel von weissen Wachsfaden Die Farbe variiert zwischen weisslich und hellgrun Verbreitung BearbeitenWegen ihrer Herkunft aus Nordamerika dort als Citrus flatid planthopper bekannt wird die Blaulingszikade auch als Amerikanische Zikade bezeichnet Sie bevorzugt Mischwalder offene Buschlandschaften und ahnliche Biotope Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich entlang der nordamerikanischen Ostkuste von Ontario und Quebec bis Florida nach Westen bis zu den Great Plains Im Sudwesten kommt sie in Texas New Mexico Arizona Kalifornien und in Mexiko vor Auf Kuba soll die Unterart Metcalfa pruinosa cubana Metcalf amp Bruner weit verbreitet sein In den spaten 1970er Jahren gelangte die Blaulingszikade uber Pflanzenimporte nach Sudeuropa Erstmals wurde sie 1979 in Venetien in Italien gefunden Seitdem konnte sie sich in Mittel und Norditalien sowie in Sudfrankreich fest etablieren Ausser in die Nachbarlander Italiens Slowenien Kroatien und die Schweiz verbreitete sie sich nach Spanien Ungarn Serbien Montenegro Bulgarien Griechenland und in die Turkei 2001 wurde sie erstmals in Tschechien festgestellt 1 gilt dort aber wie auch in Grossbritannien als wieder ausgerottet In Osterreich wurde nach einem Einzelfund in Graz 1996 im Juli 2003 ein Massenauftreten im Wiener Umland festgestellt Sowohl in Graz als auch in Wien ist die Art mittlerweile haufig anzutreffen Lebensweise Bearbeiten nbsp Metcalfa pruinosa LarvenDie Blaulingszikade entwickelt eine Generation im Jahr Nach der Uberwinterung im Eistadium schlupfen die Larven bei entsprechenden Aussentemperaturen je nach Region zwischen Marz und Juni Ihr ausgezeichnetes Sprungvermogen unterscheidet sie von den ebenfalls Wachswolle produzierenden Larven der Woll oder Schildlause die haufig auf denselben Pflanzen vorkommen Nach funf Larvenstadien schlupfen erwachsene Zikaden Diese paaren sich und beginnen mit der Eiablage Das Weibchen legt die Eier zwischen Ende Sommer und Spatherbst mit seinem kurzen Ovipositor in verkorkten Rindenteilen oder Lentizellen verschiedener Baume oder Straucher ab Die Blaulingszikade ernahrt sich extrem polyphag Allein in Osterreich wurde sie an 290 verschiedenen Pflanzen vorgefunden Zu ihrem breiten Nahrungsspektrum zahlen sowohl Kulturpflanzen wie verschiedene Zitruspflanzen Obstsorten Weinreben Sonnenblumen Mais oder Soja als auch zahlreiche krautige und holzige Wildpflanzen Schadwirkung und Nutzen BearbeitenDurch das Saugen von Pflanzensaften verursachen die Blaulingszikaden selten okonomischen Schaden an gesunden Wirtspflanzen Eine Ubertragung von Viren oder Phytoplasmen wurde bisher nicht festgestellt ein Zusammenhang mit bestimmten in Nordamerika auftretenden Krankheiten an Weinreben Grapevine yellows disease aber vermutet Bei starkem Befall kann es jedoch zur Beeintrachtigung von Pflanzenwachstum und Fruchtausbildung kommen Grossere Probleme bereitet der von den Tieren ausgeschiedene Honigtau auf dem sich Russtau ansiedelt durch den die Wirtspflanzen verunreinigt werden Die auf den Pflanzen zuruckbleibenden Hautungsreste und die Wachswolle sind vor allem bei Zierpflanzen eine optische Beeintrachtigung Die Blaulingszikade wird im Obst und Weinbau Sudeuropas vor allem chemisch bekampft Da die Tiere aber grosse Mengen von Honigtau produzieren der von Honigbienen und anderen Insekten aufgenommen wird kann es dadurch zur Schadigung von Bienenvolkern und Beeintrachtigung der Honigqualitat kommen Metcalfahonig aus dem Honigtau der Blaulingszikade ist inzwischen in Sudeuropa vor allem in Italien Slowenien und Frankreich zu grosser wirtschaftlicher Bedeutung gelangt 2 Literatur BearbeitenDavid V Alford Pest of Fruit Crops A Color Handbook Elsevier 2007 ISBN 978 0 12 373676 5 S 45 46 Google bucher F W Mead Citrus Flatid Planthopper Metcalfa pruinosa Say Insecta Hemiptera Flatidae EENY 329 orig publ als DPI Entomology Circular 85 Serie Featured Creatures Entomology and Nematology Dept Florida Cooperative Extension Service Inst of Food and Agricultural Sciences Univ of Florida Juni 2004 PDF Version Rudolf Moosbeckhofer u a Untersuchungen zum Auftreten der Blaulingszikade Metcalfa pruinosa Say 1830 Hemiptera Flatidae einer in Osterreich neuen Honigtauerzeugerin und die moglichen Auswirkungen auf die Bienenzucht Abschlussbericht Osterreichische Agentur fur Gesundheit und Ernahrungssicherheit 2008 PDF 2 3 MB Einzelnachweise Bearbeiten Pavel Lauterer Citrus Flatid Planthopper Metcalfa pruinosa Hemiptera Flatidae a New Pest of Ornamental Horticulture in the Czech Republic In Plant Protection Science Vol 38 No 4 2002 S 145 148 PDF Memento des Originals vom 23 September 2004 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www cazv cz 246 kB Gudrun Beckh Gregor Camps Neue Spezifikationen fur Trachthonige In Deutsche Lebensmittel Rundschau Februar 2009 S 109 PDF 1 2 Vorlage Toter Link www qsi q3 de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 114 kB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Blaulingszikade Metcalfa pruinosa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Blaulingszikade Metcalfa pruinosa Osterreichische Agentur fur Gesundheit und Ernahrungssicherheit abgerufen am 23 August 2010 Eintrag zu Metcalfa pruinosa bei Fauna Europaea Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blaulingszikade amp oldid 215798925