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Dieser Artikel erlautert den hebraischen Schriftsteller Satanower fur den hebraischen Schriftsteller Satanow siehe Isaak Satanow Menachem Mendel Lefin auch Mendel Levin Mendel Lewin oder Mendel Satanower Satanower oder Menachem Mendel Mikolajewer etc geb 1749 in Satanow Podolien heute Oblast Chmelnyzkyj gest 1826 in Tarnopol war ein hebraischer Schriftsteller und bedeutender Reprasentant der ersten Periode der galizisch russischen Haskala Er wurde Vater der galizischen Haskala genannt Inhaltsverzeichnis 1 Einordnung 2 Leben 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks Auswahl Einordnung BearbeitenDie von Lefin herausgebrachten Bucher haufig Ubersetzungen anderer Autoren waren sehr popular und teilweise schulbildend so hatte sein ethisches Werk Cheschbon ha nefesch Rechenschaft der Seele basierend auf Benjamin Franklins Poor Richard s Almanack zur Folge dass in der judischen Jugend Vereine gegrundet wurden die nach den Regeln dieses Werkes ihr Leben einrichten wollten Die von ihm verfassten Werke waren zu seiner Zeit sehr verbreitet inhaltlich eher unbedeutend und unselbstandig aber wichtig fur die Fortbildung eines geschmeidigeren volksnaheren hebraischen Prosastils Leben BearbeitenIn seiner Jugend absolvierte er die herkommlichen biblischen und talmudischen Studien und zeigte sich von grosser Gelehrsamkeit Durch die Bekanntschaft mit Delmedigos Sefer Elim wurde er zu eigenen mathematisch wissenschaftlichen Untersuchungen angeregt Ein langerer Aufenthalt in Berlin anfangs der 1780er Jahre brachte ihn in Kontakt mit dem Kreis um Moses Mendelssohn und Hartwig Wessely Nach seiner Ruckkehr aus Berlin liess er sich 1783 in Mikolajow nieder wo er zum Furstenerzieher wurde und die Denkschrift Essai d un plan de reforme ayant pour object d eclarer la nation juive en Pologne et la redresser par ses mœurs verfasste Etwa 1800 kam Mendel Lefin nach Brody dem seinerzeitigen Zentrum der galizischen Aufklarung und wurde zum Fuhrer der dortigen Maskilim zu denen u a Krochmal Rapoport und Josef Perl gehorten Spater begab er sich nach Petersburg und an verschiedene Orte in Podolien und Galizien wo er z T wieder als Hauslehrer und Erzieher tatig war Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in seiner Heimat in Satanow Lefins Bestreben war es das allgemeine Bildungsniveau seiner Landsleute zu heben sowie die judische Aufklarung zu popularisieren Zur Verbesserung der Bibelkenntnisse sollte die Ubersetzung ausgewahlter Texte in die jiddische Umgangssprache beitragen jedoch waren die dagegen gerichteten Proteste bereits vonseiten der Maskilim so heftig dass schon die Drucklegung des ersten entsprechenden Textes Mischle unterblieb Eine Wiedergabe des Fuhrers der Unschlussigen in einem einfachen Volksdialekt blieb fragmentarisch Werke Auswahl BearbeitenIggerot ha chochma 1789 uber Naturwissenschaften Moda la binah 1789 Essai d un plan de reforme ayant pour object d eclarer la nation juive en Pologne et la redresser par ses mœurs 1789 Plane zur Verbesserung der Lage und zur inneren Reform der polnischen Judenheit Forderung nach Grundung von Normalschulen mit polnischer Unterrichtssprache Etablierung einer judischen Gemeindeorganisation etc Refuot ha am Erstauflage Berlin 1789 sehr populares medizinisches Buch zur Volksheilkunde es diente den judischen Hospitalern auch als Leitfaden fur die Krankenpflege Cheschbon ha nefesch 1812 Anleitung zu rechter Lebensfuhrung Mischle Tarnopol 1813 jiddische Auswahlubersetzung biblischer Texte Der erschter Chussid ca 1813 uber das Wesen des Chassidismus Massaoth hajam Lemberg 1818 Reiseschilderungen in die Gegend des Nord und Sudpols More Newuchim postum 1829 modernhebraische Paraphrase der Tibbonidischen Ubersetzung des Fuhrers der Unschlussigen unvollstandig Jiddische Ubersetzungen des Koheleth der Psalmen und des Hohenliedes erschienen 1873 aus dem Nachlass in OdessaLiteratur BearbeitenMax Letteris Sikaron ba sefer Wien 1864 M Pines Die Geschichte der judischdeutschen Literatur Leipzig 1913 Nathan Michael Gelber Aus zwei Jahrhunderten Wien 1924 Simon Dubnow Weltgeschichte des judischen Volkes 1925 ff Bd VIII Salomon Wininger Grosse Judische National Biographie Bd IV Druckerei Orient Czernowitz 1930 Michael Berkowicz SATANOWER MENDEL In Judisches Lexikon Bd IV 2 Berlin 1927 Sp 122 123 Gunter Stemberger Geschichte der judischen Literatur Munchen 1977 S 180 Nancy Sinkoff Sefer Ḥeshbon ha Nefesh In Dan Diner Hrsg Enzyklopadie judischer Geschichte und Kultur EJGK Band 5 Pr Sy Metzler Stuttgart Weimar 2014 ISBN 978 3 476 02505 0 S 412 414 Weblinks Auswahl BearbeitenThe YIVO Encyclopedia of Jews in Eastern EuropeNormdaten Person GND 173447538 lobid OGND AKS LCCN n88294746 VIAF 13880770 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lefin Menachem MendelKURZBESCHREIBUNG hebraischer SchriftstellerGEBURTSDATUM 1749GEBURTSORT Satanow Podolien heute Oblast Chmelnyzkyj STERBEDATUM 1826STERBEORT Tarnopol Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Menachem Mendel Lefin amp oldid 225425081