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Mechtilde Lichnowsky geboren als Grafin Mechtilde Christiane Marie von und zu Arco Zinneberg 8 Marz 1879 in Schonburg 4 Juni 1958 in London in zweiter Ehe Mechtilde Peto war eine deutsche Schriftstellerin Furstin Lichnowsky 1912 Gedenktafel fur die deutschen und osterreichischen Fluchtlinge in Sanary sur Mer unter ihnen Mechthilde Lichnowski sic Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Verwandtschaft 3 Name in verschiedenen Lebensphasen 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenMechtilde stammte aus der graflichen Familie von Arco Zinneberg Sie war eine Ur Ur Urenkelin von Maria Theresia und eine Tochter von Graf Maximilian von und zu Arco Zinneberg und Freifrau Olga von Werther Arco Zinneberg wurde in der Sacre Coeur Klosterschule Riedenburg aufgezogen Sie verlobte sich mit dem Militarattache der englischen Gesandtschaft in Munchen Ralph Harding Peto musste sich aber aus Rucksicht auf die Familie von ihm wieder trennen Im Jahr 1904 heiratete Arco Zinneberg den Fursten Gutsbesitzer und Diplomaten Karl Max von Lichnowsky Das Paar lebte mit den drei Kindern darunter eine Tochter auf den Schlossern Gratz und Kuchelna 1911 verreisten sie nach Agypten Zwischen 1912 und 1914 wurde ihr Ehemann als deutscher Botschafter nach London berufen wo er vergeblich versuchte einen Ausgleich mit Grossbritannien zu erreichen Dort lernte sie George Bernard Shaw und Rudyard Kipling kennen Nach dem Ersten Weltkrieg hatte die Familie wechselnde Aufenthalte in Berlin Munchen und der damaligen Tschechoslowakei 1928 starb Karl Max Furst von Lichnowsky sie zog nach Cap d Ail in Sudfrankreich Bereits in Munchen unterhielt Lichnowsky enge Kontakte mit Schriftstellern wie Carl Sternheim und Frank Wedekind Eine besondere Freundschaft verband sie mit dem Wiener Schriftsteller und Herausgeber der Literaturzeitschrift Die Fackel Karl Kraus mit dem sie seit 1915 bekannt war eine langjahrige Korrespondenz pflegte und fur dessen Nestroy Vorlesungen sie die Musik komponierte Auch der Theaterregisseur Max Reinhardt und der Verleger Kurt Wolff gehorten zu ihrem Freundeskreis In Wolffs Verlag erschienen ihre ersten deutlich vom Expressionismus beeinflussten Werke spater veroffentlichte sie unter anderem auch im S Fischer Verlag welcher in der Zeit des Nationalsozialismus bei den Machthabern unbeliebt war Wahrend der NS Zeit weigerte sich Lichnowsky der Reichsschrifttumskammer beizutreten ihre Werke wurden daraufhin verboten Auch wegen der Enteignung ihres letzten Verlegers vor dem Krieg der Familie Fischer 1936 verzichtete sie vorerst auf neue Publikationen 1937 heiratete Lichnowsky ihren Jugendfreund den britischen Major Harding Peto 1 Als sie 1939 einen Besuch in Deutschland machte wurde die englische Staatsburgerin interniert und unter Polizeiaufsicht gestellt getrennt von ihrem zweiten Ehemann den sie nicht mehr sehen sollte da er am 3 September 1945 verstarb Die Zeit des Hausarrests nutzte sie um das sprach und stilkritische Buch Worte uber Worter zu verfassen in dem sie unter anderem Ausserungen Adolf Hitlers der Lacherlichkeit preisgab Fur Lichnowsky zeigte sich bereits in der Sprache die Barbarei der Nationalsozialisten Verleger Peter Suhrkamp war 1939 jedoch ausserstande ihr Buch zu veroffentlichen Dies erfolgte erst 1949 im Wiener Bergland Verlag Auch Gesprache in Sybaris erschienen 1946 rechnet mit dem NS Staat ab 2 Von ihren Besitzungen in Schlesien vertrieben liess sich Lichnowsky im Sommer 1946 in London nieder 1953 verlieh ihr die Gesellschaft zur Forderung des deutschen Schrifttums den Preis fur Dichtung Im Jahr 1954 erhielt sie den Literaturpreis der Stadt Munchen ausserdem gehorte sie der Bayerischen Akademie der Schonen Kunste und der Deutschen Akademie fur Sprache und Dichtung als Mitglied an Anfang der 1950er Jahre versuchte Hanns Arens im Bechtle Verlag ihre in den 1920er und 1930er Jahren erschienenen Bucher zu veroffentlichen Spater war es Friedhelm Kemp der ihre Bucher im Kosel Verlag herausgab 2022 erschien im Zsolnay Verlag eine vierbandige Werkausgabe die chronologisch geordnet die Halfte dessen bietet was sie zu Lebzeiten publizierte 3 Lichnowsky starb am 4 Juni 1958 in London und wurde auf dem Friedhof Brookwood Grafschaft Surrey beigesetzt Verwandtschaft BearbeitenMechtilde Lichnowsky hatte drei Bruder einer als Baby gestorben und sechs Schwestern Von diesen heiratete Helene 1877 1961 1899 den Bildhauer Hans Albrecht von Harrach und Anna 1890 1953 heiratete den Obersten und Widerstandskampfer Rudolf von Marogna Redwitz der vom Volksgerichtshof am 12 Oktober 1944 zum Tode verurteilt und in Plotzensee hingerichtet wurde 4 Name in verschiedenen Lebensphasen Bearbeiten1879 1904 Grafin Mechtilde Christiane Marie von und zu Arco Zinneberg 1904 1918 Furstin Mechtilde Christiane Marie von Lichnowsky 1919 1937 Mechtilde Christiane Marie Furstin von Lichnowsky 1937 1958 Mechtilde Christiane Marie PetoWerke BearbeitenGotter Konige und Tiere in Agypten Leipzig Rowohlt 1913 255 S Ein Spiel vom Tod Leipzig 1915 Gott betet Leipzig 1918 Der Kinderfreund Berlin 1919 Geburt Liebe Wahnsinn Einzelhaft Berlin Riess 1921 533 S Der Kampf mit dem Fachmann Wien Leipzig Jahoda amp Siegel 1924 308 S Halb amp Halb Wien 1927 Das Rendezvous im Zoo Querelles d amoureux Wien Leipzig Jahoda amp Siegel 1928 71 S An der Leine Roman Berlin S Fischer Verlag 1930 320 S Kindheit Berlin 1934 Delaide Berlin 1935 Das rosa Haus Hamburg 1936 Der Lauf der Asdur Wien 1936 Gesprache in Sybaris Tragodie einer Stadt in 21 Dialogen Wien 1946 Worte uber Worter Wien Bergland 1949 320 S Zum Schauen bestellt Esslingen 1953 Heute und Vorgestern Wien 1958 Werkausgabe Werke 4 Bande zus 1872 S Paul Zsolnay Verlag Wien 2022 im Auftrag der Deutschen Akademie fur Sprache und Dichtung und der Wustenrot Stiftung ausgewahlt und herausgegeben von Hiltrud und Gunter Hantzschel ISBN 978 3 552 07280 0 5 Briefe Mechtilde Lichnowsky und Karl Kraus Verehrte Furstin Briefe und Dokumente 1916 1958 hrsg von F Pfafflin E Dambacher u a Gottingen 2005Literatur BearbeitenAnnette Antoine Mechtilde Lichnowsky In Britta Jurgs Hg Wie eine Nilbraut die man in die Wellen wirft Portraits expressionistischer Kunstlerinnen und Schriftstellerinnen AvivA Verlag Berlin 2002 ISBN 3 932338 04 9 S 230 249 Anne Martina Emonts Mechtilde Lichnowsky Sprachlust und Sprachkritik Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2009 ISBN 978 3 8260 3912 6 Holger Fliessbach Lichnowsky Mechtilde geborene Grafin von Arco Zinneberg In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 445 Digitalisat Michaela Karl Mechthild Lichnowsky Die kluge Furstin In Bayerische Amazonen 12 Portrats Pustet Regensburg 2004 ISBN 3 7917 1868 1 S 50 65 Armin Strohmeyer Verlorene Generation Dreissig vergessene Dichterinnen und Dichter des anderen Deutschlands Atrium Zurich 2008 ISBN 978 3 85535 721 5 Lichnowsky Mechtilde von in Gudrun Wedel Autobiographien von Frauen Ein Lexikon Koln Bohlau 2010 S 504f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mechtilde Lichnowsky Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Mechtilde Lichnowsky im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Mechtilde Lichnowsky In FemBio Frauen Biographieforschung mit Literaturangaben und Zitaten Mechtilde Lichnowsky im Literaturportal Bayern Projekt der Bayerischen Staatsbibliothek Einzelnachweise Bearbeiten Ralph Harding Peto geb 11 Februar 1877 gest 3 September 1945 The Peerage Gisela Brinker Gabler Karola Ludwig Angela Woffen Lexikon deutschsprachiger Schriftstellerinnen 1800 1945 dtv Munchen 1986 ISBN 3 423 03282 0 S 201 203 Walter Schubler Autorin Mechtilde Lichnowsky Manner Frauen Kokolores es sind Kunstler In FAZ NET ISSN 0174 4909 faz net abgerufen am 22 November 2022 Nach NDB Suddeutsche Zeitung Verehrte Furstin Eine Werkausgabe fur Mechtilde Lichnowsky Rezension Abgerufen am 23 Juni 2022 Normdaten Person GND 118572601 lobid OGND AKS LCCN n88662182 VIAF 5016226 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lichnowsky MechtildeALTERNATIVNAMEN Arco Zinneberg Mechthilde Christiane Maria von und zu Geburtsname Lichnowsky Mechtilde Christiane Maria Furstin Ehename erste Ehe Peto Mechtilde Ehename zweite Ehe KURZBESCHREIBUNG deutsche SchriftstellerinGEBURTSDATUM 8 Marz 1879GEBURTSORT Schloss SchonburgSTERBEDATUM 4 Juni 1958STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mechtilde Lichnowsky amp oldid 234700317