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Im Jahr 1768 kam es unweit des damals bayerischen Mauerkirchen zum Niedergang eines Meteoriten Am 20 November des Jahres fiel der mit 21 3 Kilogramm bis heute schwerste Steinmeteorit auf historisch bayerisches Territorium Zugleich ist der Meteorstein von Mauerkirchen der grosste Meteorit der bisher auf dem heutigen Staatsgebiet von Osterreich geborgen werden konnte Das Hauptstuck befindet sich heute im Museum Mineralogia Munchen in Munchen Mauerkirchen Meteorit Ort Mauerkirchen heute OsterreichFallzeit 20 November 1768 circa 16 00 UhrKoordinaten 48 12 23 N 13 8 16 O 48 206388888889 13 137777777778 1 Herkunft Asteroid FloraMeteoritenname MauerkirchenSammlung Museum Mineralogia MunchenAuthentizitat sicherMeteorit von Mauerkirchen im Museum Mineralogia MunchenDetailansicht eines beim Sagen abgebrochenen Fragments des Meteoriten Mauerkirchen Inhaltsverzeichnis 1 Historischer Bericht 2 Gestalt und Zusammensetzung 3 Verbleib der Bruchstucke 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHistorischer Bericht BearbeitenMehrere Augenzeugen in Mauerkirchen damals Rentamt Burghausen heute Oberosterreich beobachteten den niedergehenden Meteoriten Das Wunder ist folgendes Den 20ten November dieses Jahres abends nach 4 Uhr bey einem gegen Occident merklich verfinsterten Himmel horten zu Maurkirchen verschiedene ehrliche Leute welche daruber eidlich vernommen worden ein ungewohnliches Brausen und gewaltiges Krachen in der Luft gleich einem Donner und Schiessen mit Stucken Unter diesem Luftgetummel fiel ein Stein aus der Luft in des Georg Bart Soldners Feld herab Dieser Stein machte nach obrigkeitlichem Augenschein eine Grube von 2 Schuh tief in die Erde 2 Gestalt und Zusammensetzung BearbeitenDer Meteorit wurde am Tag nach dem Fall von der Bauerin Apollonia Bart gefunden 1 Danach wurde der Meteorit vermessen Der Stein sei nicht ganz einen Schuh lang rund 30 Zentimeter und sechs Zoll breit etwa 15 Zentimeter Er wiege 38 Bayerische Pfunde rund 21 3 Kilogramm 3 Er sei von einer so weichen Materie dass er sich mit Fingern zerreiben lasst Die Farbe davon ist blaulecht blaulich mit einem weissen Flusse oder Fliesserlein vermengt aussen aber ist er mit einer schwarzen Rinde uberzogen 2 Der Meteoritenforscher Ernst Florens Friedrich Chladni nahm den Meteoriten 1803 in sein Chronologisches Verzeichniss der mit einem Feuermeteor niedergefallenen Stein und Eisenmassen 4 auf In spaterer Zeit analysierte der Geologe Carl Wilhelm von Gumbel den Stein ausfuhrlich Gumbel stellte ein mikroskopisches Dunnschliffbild des Meteoriten her und beschrieb die Hauptmasse des Steins als lichtgrau gefarbt und durch eingestreutes Meteoreisen schwarz punktiert Er bestehe aus Olivin Feldspat Augit sowie aus Meteor Schwefel und Chromeisen 5 Heute wird der Meteorit von Mauerkirchen als Gewohnlicher Chondrit vom Typ L6 klassifiziert 3 Der Fundort liegt knapp 2 km nordlich von Mauerkirchen auf heutigem Gemeindegebiet von Burgkirchen 1 Verbleib der Bruchstucke BearbeitenDie Hauptmasse des Meteoriten von Mauerkirchen wurde gemeinsam mit dem gerichtlich beeideten Protokoll der Augenzeugen an das Naturalienkabinett der koniglichen Akademie der Wissenschaften Munchen ubergeben Mit der Grundung der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns im Jahr 1827 ging der Bestand der Akademie und damit auch der Meteorit von Mauerkirchen in die mineralogische Staatssammlung uber Weitere Bruchstucke die 1869 aus dem Nachlass von Konig Ludwig I der Mineralogischen Staatssammlung ubereignet wurden gingen bei einem Luftangriff im Zweiten Weltkrieg verloren Im Gegensatz zu diesen Fragmenten und zu anderen Stucken bayerischer Meteorite uberstand das grosste Stuck den Luftangriff wohl weil es versehentlich an einem dafur nicht vorgesehenen Ort einsortiert worden war 3 5 Heute ist die Hauptmasse des Mauerkirchner Meteoriten mit einem Gewicht von 6 95 kg im Museum Mineralogia Munchen der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns in Munchen ausgestellt Das zweitgrosste erhaltene ursprunglich rund 4 Pfund schwere Stuck gelangte 1804 als Geschenk des damaligen Kurprinzen und spateren Konigs Ludwig I an seinen Lehrer Johann Friedrich Blumenbach nach Gottingen Bruchstucke des Meteoriten sind heute in rund 80 Sammlungen und Museen auf der ganzen Welt zu besichtigen 3 Siehe auch Bearbeiten nbsp Commons Mauerkirchen meteorite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Liste der Meteoriten Deutschlands Liste der Meteoriten OsterreichsLiteratur Bearbeiten nbsp Darstellung des Meteoritenfalls von Mauerkirchen 2 Bayerisches Landesamt fur Umwelt Nicht von dieser Welt Bayerns Meteorite Selbstverlag Augsburg 2012 ISBN 978 3 936385 92 2 Herbert Raab Erich Reiter Zum 250 Jahrestag des Meteoritenfalls von Mauerkirchen Oberosterreich In Oberosterreichische Geonachrichten Band 32 Linz 2017 S 3 24 zobodat at PDF Herbert G Brandstetter 250 Jahre Meteoritenfall von Mauerkirchen In Das Bundwerk Band 33 Ried im Innkreis 2018 S 58 65 Herbert Raab Wunder auf Wunder In The Munich Show Mineralientage Munchen Hrsg Das Themenbuch Elemente Christian Weise Verlag Munchen 2018 ISBN 978 3 921656 85 3 S 116 127 Herbert G Brandstetter Herbert Raab Neue Details zum Fund des Meteoriten von Mauerkirchen Oberosterreich In Oberosterreichische Geonachrichten Band 33 Linz 2018 S 57 62 zobodat at PDF Weblinks BearbeitenKlaus Buttinger 250 Jahre Luftstein von Mauerkirchen In Oberosterreichische Nachrichten 17 November 2018 abgerufen am 20 November 2018 Michael Vosatka Als in Oberosterreich ein Stein vom Himmel fiel In Der Standard 19 November 2018 abgerufen am 20 November 2018 Eintrag in der Meteoritical Bulletin DatabaseEinzelnachweise Bearbeiten a b c H G Brandstetter H Raab Neue Details zum Fund des Meteoriten von Mauerkirchen Oberosterreich Online a b c o A Nachricht und Abhandlung von einem in Bayern unweit Maurkirchen den 20 November 1768 aus der Luft herab gefallenen Stein Bayerische Staatsbibliothek Straubing 1769 S 7 8 Text und Vorblatt Zeichnung Online a b c d H Raab E Reiter Zum 250 Jahrestag des Meteoritenfalls von Mauerkirchen Oberosterreich Online E F F Chladni Chronologisches Verzeichniss der mit einem Feuermeteor niedergefallenen Stein und Eisenmassen In Annalen der Physik Band 15 Leipzig 1803 S 307 328 Google Books a b Bayerisches Landesamt fur Umwelt Nicht von dieser Welt Bayerns Meteorite 2012 30 31 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mauerkirchen Meteorit amp oldid 231980744