www.wikidata.de-de.nina.az
Die polnische Gedenkstatte in Palmiry wurde 1948 angelegt Sie befindet sich in einem Waldstuck in der Nahe der Ortschaft Palmiry Landgemeinde Czosnow innerhalb des Nationalparks Kampinos in der Woiwodschaft Masowien Wahrend der deutschen Besetzung Polens in den Jahren 1939 bis 1943 wurden hier von der Gestapo und SS Einheiten geheime Massenerschiessungen an der polnischen Zivilbevolkerung durchgefuhrt 1 Die Gedenkstatte befindet sich in der Nahe der ehemaligen Massengraber Friedhof und Gedenkstatte Palmiry im Sommer 2010 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gedenkstatte heute 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Gefangenentransport nach Palmiry im Jahr 1940 aufgenommen von der polnischen Untergrundbewegung nbsp Polnische Frauen werden zu einer Massenexekution in einen Wald in der Nahe von Palmiry gefuhrt 1940 Vor dem Zweiten Weltkrieg befanden sich an dieser Stelle Munitionslager weshalb das Gebiet von der ansassigen Bevolkerung Pulverfass polnisch Po wybuchu genannt wurde Diese Lager die ursprunglich zur Festungsanlage Modlin gehorten 2 hatten unter anderem die polnischen Verteidigungstruppen wahrend der Belagerung Warschaus im September 1939 mit Munition versorgt Das Munitionslager war mit einem Eisenbahnanschluss versehen In den ersten Monaten der Besatzung wurde die Anlage inklusive der Gleise von deutschen Einheiten demontiert Das umgebende Waldstuck wurde kahlgeschlagen Es entstand eine Lichtung die zu einem geheimen Hinrichtungsort werden sollte Erstmals wurden hier am 14 Dezember 1939 Erschiessungen durchgefuhrt Die Hinrichtungen in Palmiry wurden von der in Warschau eingesetzten Gestapo sorgfaltig geplant Einige Tage vor dem Transport wurden von einer Abteilung des im nahegelegenen Lomna einquartierten Reichsarbeitsdienstes manchmal auch von bei Palmiry zeltenden Einheiten der Hitlerjugend fur Massengraber geeignete Gruben auf der Lichtung ausgehoben Diese Gruben waren etwa 2 5 m tief und 30 m lang Die zu erschiessenden Opfer wurden meist aus dem Warschauer Pawiak Gefangnis seltener aus dem Gefangnis Mokotow in der Rakowiecka Strasse auf LKWs nach Palmiry gebracht Die hier ermordeten Polen gehorten grossteils zur polnischen Inteligencja Der Hohepunkt der Erschiessungen wurde im Rahmen der polenweiten AB Aktionen erreicht Die Gefangenen durften ihre personliche Habe mitnehmen so wurden sie einerseits beruhigt andererseits halfen diese Gegenstande bei der spateren Identifizierung Nach Ankunft am Hinrichtungsort mussten sie vor den Gruben antreten und wurden mit Maschinengewehren erschossen Die zugeschutteten Gruben wurden mit Kiefern bepflanzt Trotz weitraumiger Absperrung des Gelandes und hochster Geheimhaltungsstufe wusste die polnische Untergrundbewegung bereits seit Winter 1939 von den bei Palmiry stattfindenden Massakern Vor allem polnische Forstarbeiter konnten die Geschehnisse dokumentieren und die Massengraber kennzeichnen Unter dem Forster Adam Herbanski wurden nachts Baume markiert mit deren Hilfe die Graber spater wiedergefunden werden konnten Vom 25 November 1945 bis zum Herbst 1946 wurde vom Polnischen Roten Kreuz in Anwesenheit von Vertretern der Hauptkommission zur Untersuchung der Naziverbrechen in Polen die Exhumierung der Leichen durchgefuhrt Es wurden 24 Massengraber auf einem Gebiet von 1 5 km gefunden Die Gesamtanzahl der bei Palmiry erschossenen und begrabenen Opfer ist nicht genau bekannt Je nach Quellen waren es zwischen 2 115 exhumierten und 2 255 Personen viele von ihnen judischer Abstammung Etwa 20 waren Frauen 2 Unter den hier Ermordeten befanden sich die Olympiamedaillengewinner Janusz Kusocinski und Tomasz Stankiewicz der Schachmeister Dawid Przepiorka die Universitatsprofessoren Stefan Kopec und Kazimierz Zakrzewski die Politiker Henryk Brun Helena Jaroszewicz Mieczyslaw Niedzialkowski Stanislaw Piasecki Maciej Rataj Sejmmarschall sowie die Burgermeister Mikolaj Bozym Adolf Kutkowski Mieczyslaw Markowski und Jan Pohoski Gedenkstatte heute BearbeitenDie exhumierten Leichen wurden auf einem neu angelegten Friedhof in der Nahe der Massengraber begraben Dieser Friedhof bildet heute das Kernstuck der Gedenkstatte bei Palmiry die es seit 1948 gibt Im Jahr 1973 wurde hier auch das Museum des Kampfes und des Martyriums polnisch Muzeum Walki i Meczenstwa eroffnet in dem Dokumente und Artefakte von der Exhumierung aber auch den Aktivitaten der polnischen Untergrundbewegung in der Gegend ausgestellt werden Seit 1980 untersteht dieses Museum dem Museum von Warschau Am 9 Juli 2004 kam es aufgrund eines Sturmes zu erheblichen Baumschaden an der Gesamtanlage die endgultig erst im Fruhjahr 2005 von Soldaten der Warschauer Garnison behoben werden konnten Im Jahr 2009 wurde ein Wettbewerb zu einem Neubau des Museumsgebaudes ausgeschrieben 3 Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schroder besuchte die Gedenkstatte im Rahmen seines Warschau Besuches 1999 und legte hier einen Kranz nieder 4 Im United States Holocaust Memorial Museum in Washington D C wurde ein Baumstumpf aus Palmiry als Gestaltungselement verwendet 5 Einzelnachweise Bearbeiten Adam Krzeminski Der Kniefall In Etienne Francois Hagen Schulze Hrsg Deutsche Erinnerungsorte Broschierte Sonderausgabe Band 1 C H Beck Munchen 2003 ISBN 3 406 50987 8 S 641 a b Tadeusz Piotrowski Poland s Holocaust Ethnic strife collaboration with occupying forces and genocide in the Second Republic 1918 1947 McFarland amp Co Jefferson 1998 ISBN 978 0 7864 2913 4 S 24 in Englisch Jerzy S Majewski Palmiry nowy obiekt w miejscu zbrodni 1 2 Vorlage Toter Link warszawa wyborcza pl Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis In Gazeta Wyborcza 11 Juli 2009 in Polnisch Ulrich Deupmann Freizugigkeit der Arbeitnehmer in der Union erst nach einer Ubergangsfrist Schroder unterstutzt Polens Beitrittswunsch zur EU In berliner zeitung de 4 September 1999 abgerufen am 16 Oktober 2018 Where does it end In New York Magazine 10 Mai 1993 Literatur BearbeitenWladyslaw Bartoszewski Der Todesring um Warschau 1939 1944 Interpress Warszawa 1969 S 38 85 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Palmiry Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite des Museums in Polnisch und Englisch Palmiry Cemetery mausoleum bei Szetl org in Englisch 52 333883 20 744712 Koordinaten 52 20 2 N 20 44 41 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gedenkstatte in Palmiry amp oldid 235164869