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Der Maskentolpel Sula dactylatra ist ein auf tropischen Meeren vorkommender Vertreter der Tolpel MaskentolpelMaskentolpel mit JungvogelSystematikOrdnung SuliformesFamilie Tolpel Sulidae Gattung SulaArt MaskentolpelWissenschaftlicher NameSula dactylatraLesson RP 1831Brutender Maskentolpel der Unterart dactylatra auf AbrolhosBrutkolonie des Maskentolpels auf HawaiiKuken des MaskentolpelsDunenkukenDunenkukenDie Bestandssituation des Maskentolpel wurde 2016 in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN als Least Concern LC nicht gefahrdet eingestuft 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Erscheinungsbild 2 Verbreitung 3 Nahrung und Nahrungserwerb 4 Fortpflanzung 4 1 Brutkolonie 4 2 Eiablage 4 3 Jungvogel und Bruterfolg 5 Belege 5 1 Literatur 5 2 Weblinks 5 3 EinzelbelegeErscheinungsbild Bearbeiten nbsp Portrat eines MaskentolpelsDer Maskentolpel erreicht eine Korperlange von 75 bis 85 Zentimeter die Flugelspannweite betragt 160 bis 170 Zentimeter Maskentolpel erreichen ein Gewicht zwischen 1 2 und 2 2 Kilogramm 3 Er ist die grosste Art innerhalb der Gattung Sula Der Maskentolpel ist ein weisser Vogel mit schwarzen Flugelrandern schwarzem Schwanz und dunkler Gesichtsmaske Die ahnlich aussehenden Geschlechter unterscheiden sich dadurch dass das Mannchen einen gelben das Weibchen einen grunlich gelben Schnabel hat Der Jungvogel ist am Kopf und an der Unterseite braunlich am Rumpf und am Hals weiss gefarbt Maskentolpel fliegen mit kraftigen gleichmassigen Flugelschlagen der Flug ist immer wieder von Gleitphasen unterbrochen Gewohnlich fliegen sie in Hohen von mehr als sieben Meter der Flug ist schnell und kann eine Geschwindigkeit von bis zu 70 km h erreichen 4 Es sind Stosstaucher die fast senkrecht ins Meer stossen Sie ruhen und schwimmen auf See dabei liegen sie hoch im Wasser Sie ruhen gelegentlich auch auf Bojen und auf anderen sich im Meer befindlichen Konstruktionen wie beispielsweise Olplattformen Auf See sind sie nicht sehr ruffreudig in den Brutkolonien sind dagegen die schrillen pfeifenden Begrussungsrufe der Mannchen und die trompetenden Laute der Weibchen zu vernehmen Im Verbreitungsgebiet des Maskentolpels kommen mehrere andere Tolpelarten vor mit denen der Maskentolpel verwechselt werden kann Der Australische Tolpel und der Kaptolpel unterscheiden sich vom Maskentolpel durch ihren gelblichen Kopf Der Graufusstolpel hat dunklere Flugel die ausserdem dunkler sind Er ist ausserdem langschwanziger und der Kopf wirkt grosser Der Rotfusstolpel ist kleiner die in Australasien vorkommende Unterart hat einen weissen Schwanz Der Kopf dieser Tolpelart ist ausserdem gelblich uberwaschen Verbreitung BearbeitenDer Maskentolpel kommt auf allen tropischen Weltmeeren vor Das Verbreitungsgebiet reicht im Suden bis Australien Sudafrika und Sudamerika im Norden in den Golf von Mexiko und den Sudosten der USA Die Verbreitung des Maskentolpels ist moglicherweise von der Verbreitung Fliegender Fische beeinflusst 5 In Westeuropa kommt der Maskentolpel nur als Irrgast vor Insgesamt werden vier Unterarten unterschieden S d personata Gould 1846 brutet im zentralen und westlichen Pazifik S d dactylatra Lesson RP 1831 brutet in der Karibik und einigen atlantischen Inseln wie Ascension und Tobago S d melanops Hartlaub 1859 brutet im westlichen Indischen Ozean 6 Tasman Tolpel S d tasmani van Tets Meredith Fullagar amp Davidson 1988 Synonyme Sula tasmani Sula dactylatra fullagari brutet auf der Lord Howe Insel und den Kermadecinseln Die Brutkolonien der Maskentolpel befinden sich auf tropischen Inseln Atollen und Cays die gewohnlich weit vor der Kuste des Festlands liegen Maskentolpel nutzen gelegentlich auch sehr flache Cays die in tropischen Sturmen oder bei sehr hohen Tiden uberwaschen werden Die sudlichste Brutkolonie befindet sich auf der Lord Howe Insel 7 Nahrung und Nahrungserwerb BearbeitenDer Maskentolpel ist ein spektakularer Taucher der mit hoher Geschwindigkeit ins Wasser eintaucht Sie stossen dabei aus einer Flughohe von zwolf bis 100 Meter herab und konnen eine Tauchtiefe von mindestens zwei bis drei Meter erreichen Maskentolpel nutzen wahrend ihrer Nahrungssuche aber auch Gewasser mit einer Tiefe von lediglich 1 5 Meter Wahrend der Brutzeit suchen sie haufig fernab ihrer Brutkolonien nach Nahrung In den Gewassern vor Hawaii werden Maskentolpel regelmassig mehr als achtzig Kilometer von der nachsten Inseln gesehen und im Indischen Ozean suchen Maskentolpel haufig in einer Entfernung von 160 bis 320 Kilometer von ihrer Brutkolonie nach Nahrung Die gefangene Beute wird in der Regel noch unter Wasser verschluckt 8 Er ernahrt sich hauptsachlich von kleinen Fischen inklusive Fliegende Fische Fortpflanzung BearbeitenBrutkolonie Bearbeiten nbsp Ei des MaskentolpelsDer Maskentolpel ist wie alle Tolpelarten ein Koloniebruter allerdings weisen seine Kolonien nicht die sehr hohe Dichte auf wie sie beispielsweise beim Basstolpel oder dem Kaptolpel charakteristisch ist Auf Raine Island vor der australischen Kuste bruten beispielsweise auf 100 Quadratmeter vier Paare In anderen Brutkolonien wurde eine Nestdichte festgestellt die von einem Nest pro 3 3 Quadratmeter bis einem Nest pro 201 Quadratmeter reicht 9 Oppel et al Untersuchung von 2015 bestatigte die Hypothese dass Maskentolpel in Brutkolonien mit einer geringeren Individuenzahl im Schnitt eine hohere Fitness aufweisen als in grosseren Kolonien da sie weniger um Nahrung konkurrieren Ashmole s Hypothese 10 Brutkolonien bestehen uber sehr lange Zeit gelegentlich nutzen Weissbauchtolpel dieselbe Brutkolonie 11 Der Niststandort wird von Mannchen zu Beginn der Fortpflanzungsperiode gewahlt Die von ihm gewahlte Stelle wird gegen andere Mannchen sowie benachbarte Brutpaare verteidigt Sobald das Mannchen sich verpaart hat beteiligt sich auch das Weibchen an der Verteidigung des Niststandorts Angegriffen werden neben Artgenossen auch andere Tolpelarten sowie Menschen oder Schildkroten die sich dem Nistbereich nahern 12 Eiablage Bearbeiten Der Maskentolpel legt ein bis zwei weisse Eier auf den kahlen Sandboden Maskentolpel zeigen kein ausgepragtes Nistverhalten sie scharren nicht einmal eine flache Bodenmulde 13 Das Mannchen bringt zum Beginn der Fortpflanzungszeit zwar Zweige und ahnliches Material zum Niststandort dieses wird in der Nahe des Nestes fallen gelassen aber vom brutenden Vogel dann entfernt Typisch fur Niststandorte von Maskentolpel ist deswegen eine freie runde Stelle mit einem Durchmesser von 75 Zentimeter bis einem Meter Die Eiablage ist innerhalb einer Kolonie weitgehend synchronisiert Auf dem Kure Atoll erfolgte in 85 Nestern die Eiablage innerhalb von rund sechs Tagen Beide Elternvogel bebruten das Gelege 45 Tage indem sie die Eier mit den Schwimmhauten ihrer Fusse bedecken und warm halten Wurden zwei Eier gelegt entwickelt sich oft nur eines wahrend das zweite oft kleinere Ei gemass der Reserveei Hypothese lediglich als Versicherung dient falls das zuerst gelegte Ei unbefruchtet war oder es durch das Absterben des Embryos nicht zum Schlupf kam 14 Jungvogel und Bruterfolg Bearbeiten Wie auch der Blaufusstolpel sind Maskentolpel fur Brutreduktion durch Kainismus bekannt Da im Normalfall nur ein Kuken aufgezogen wird und die Geschwister in einem Abstand von mehreren Tagen schlupfen ist Siblizid am jungeren Geschwister durch ein gesundes Erstgeborene Teil des angeborenen Verhaltens Schon kurz nach dem Schlupf greift das starkere Kuken den jungeren Nestling aggressiv an drangt das andere Kuken aus dem Nest macht ihm das Futter streitig oder totet und frisst es sogar 15 16 Die Elternvogel greifen nicht ein und holen aus dem Nest geworfene Kuken auch nicht wieder zuruck 15 17 Falle in denen beide Kuken gross werden sind extrem selten Auf Raine Island einem 32 Hektar grossen Cay vor der Ostkuste Australiens wuchsen in vier Fortpflanzungsperioden mit jeweils 2000 Nestern nur in drei fallen beide Kuken heran 18 Die nackten Kuken sind beim Schlupf etwa zehn Zentimeter lang und wiegen zwischen 40 und 60 Gramm In der zweiten Woche beginnen sich kurze Dunen an Rucken und Flanken zu entwickeln die Nestlinge sind in den ersten sechs Lebenstagen ausserstande ihre Korpertemperatur zu regulieren und sind darauf angewiesen von den Eltern gehudert zu werden Kleine Kuken sterben bereits nach zwanzig Minuten wenn sie ungeschutzt der tropischen Sonne ausgesetzt sind 19 Die Kuken konnen dagegen langere Perioden ohne Nahrung uberstehen 20 In der dritten Lebenswoche ist das Kuken vollstandig mit Dunen bedeckt die in den nachsten zwei Wochen zunehmend dicker und flauschiger werden Die Altvogel bewachen das Nest etwa drei bis vier Wochen nach dem Schlupf Ab der 12 Woche verliert ein Jungtier seine Dunen und ist nach etwa 120 Tagen flugge Der Bruterfolg variiert sehr stark Auf dem Kure Atoll wuchsen innerhalb von sechs Fortpflanzungsperioden in 50 bis 90 Prozent der Nester Jungvogel heran Auf Kiritimati wird in El Nino Jahren in der Regel kein Nachwuchs gross weil keine ausreichende Nahrung zur Verfugung steht 21 Starke Regenfalle uberfluten gelegentlich Nester oder beeintrachtigen das Brutverhalten Eier und Jungvogel wurden und werden vom Menschen gesammelt Ratten sind auf den Inseln auf denen sie eingefuhrt wurden wesentliche Pradatoren von Eiern und Jungvogeln Die Silberkopfmowe und die Bindenralle fressen Eier und kleine Kuken Auf Raine Island und Pandora Cay zerstoren Suppenschildkroten gelegentlich versehentlich einige Nester 22 Belege BearbeitenLiteratur Bearbeiten P J Higgins Hrsg Handbook of Australian New Zealand amp Antarctic Birds Band 1 Ratites to Ducks Oxford University Press Oxford 1990 ISBN 0 19 553068 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maskentolpel Sula dactylatra Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sula dactylatra in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 31 Januar 2009 BirdLife Factsheet zum Maskentolpel Maskentolpel Sula dactylatra bei Avibase Maskentolpel Sula dactylatra auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Maskentolpel Sula dactylatra Einzelbelege Bearbeiten Sula dactylatra in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2016 Eingestellt von BirdLife International 2016 Abgerufen am 15 November 2017 BirdLife Factsheet zum Maskentolpel Abgerufen am 1 Mai 2011 Higgins S 763 Higgins S 763 Higgins S 763 Nigel Redman Terry Stevenson John Fanshawe Birds of the Horn of Africa Ethiopia Eritrea Djibouti Somalia and Socotra Revised and Expanded Edition Princeton University Press 2016 ISBN 978 0 691 17289 7 S 44 englisch Volltext in der Google Buchsuche Higgins S 764 Higgins S 766 Higgins S 769 Oppel S Beard A Fox D et al 2015 Foraging distribution of a tropical seabird supports Ashmole s hypothesis of population regulation Behav Ecol Sociobiol 69 915 926 2015 doi 10 1007 s00265 015 1903 3 Higgins S 769 Higgins S 767 Higgins S 769 Anderson D J 1990 Evolution of obligate siblicide in boobies 1 A test of the insurance egg hypothesis American Naturalist 135 334 350 doi 10 1086 285049 a b D J Anderson 1995 The role of parents in sibilicidal brood reduction of two booby species The Auk 112 4 860 869 doi 10 2307 4089018 D J Anderson amp R E Ricklefs 1995 Evidence of kin selected tolerance by nestlings in a siblicidal bird Behavioral Ecology and Sociobiology volume 37 pages 163 168 doi 10 1007 BF00176713 Higgins S 768 Higgins S 768 Higgins S 770 Higgins S 770 Higgins S 770 Higgins S 770 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maskentolpel amp oldid 236006093