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Die evangelische Martinskapelle auf dem Plossen ist eine romanische Saalkirche im Stadtteil Plossen von Meissen im gleichnamigen Landkreis in Sachsen Sie gehort zum Pfarrbereich St Afra in Meissen im Kirchenbezirk Meissen Grossenhain der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens und wird als Begrabniskirche genutzt Martinskapelle in Meissen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Gelaut 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur Bearbeiten nbsp Ansicht um 1903 nbsp Sudseite nbsp Nordostansicht nbsp Kanzel mit RelieftafelDie Kirche liegt in Plossen hoch auf dem Bergsporn uber der Mundung der Triebisch in die Elbe Die Saalkirche ist romanischen Ursprungs und stammt aus der Mitte des 12 Jahrhunderts Im Jahr 1437 wurde die Kirche nach Schaden in den Hussitenkriegen wiederhergestellt 1683 wurde das Innere mit Decken Emporen und Gestuhl ganzlich erneuert Im Jahr 1885 wurde ein Anbau im Westen hinzugefugt und der Sudanbau verandert ein neuer Dachreiter wurde erbaut Im Jahr 1981 erfolgten weitere Reparaturen wobei an der Westwand eine zweibogige Arkade freigelegt wurde die moglicherweise einst zu einem Raum in einem ehemaligen breiten Westturm fuhrte Im Giebelmauerwerk des Chorquadrats wurden Fragmente romanischer Bauplastik gefunden Die Kirche ist ein verputzter Bruchsteinbau in der Art romanischer Dorfkirchen der inmitten eines Friedhofs liegt Sie besteht aus einem Saal mit eingezogenem Chor und halbrunder Apsis und wird im Westen durch zwei Strebepfeiler abgestutzt Das Bauwerk wird durch ein Satteldach mit Dachreiter und einem Treppengiebel im Osten abgeschlossen An der Nordseite sind noch romanische Fenster erhalten die ubrigen wurden im Jahr 1683 vergrossert Ein spitzbogiges Portal im Norden aus der Zeit um 1400 erschliesst das Bauwerk Im Westen und im Suden wurden zweigeschossige Anbauten hinzugefugt In der Eingangshalle ist das romanische Sudportal mit Rundbogen umlaufendem Sockelprofil und eingelegtem Rundwulst erhalten Das Innere ist flachgedeckt die Apsis hat keine Fenster Eingeschossige Emporen sind im Westen und an der westlichen Halfte der Sudseite eingebaut Ausstattung BearbeitenEin sehenswerter Flugelaltar mit geschnitzten und gefassten Holzfiguren vor Goldgrund und mit Schleierwerk stammt aus der Zeit um 1500 und stand ursprunglich in der Kirche von Weinbohla Er zeigt in der Predella das gemalte Schweisstuch der Veronika das von zwei Engeln gehalten wird Im Mittelschrein sind die Figuren des heiligen Martin zu Pferde mit Bettler Johannes des Evangelisten und des heiligen Urban dargestellt Die gemalten Seitenflugel wurden um 1996 restauriert Der Altar wurde in die St Afra Kirche ubertragen und kann dort besichtigt werden 1 Die Kanzel aus dem Jahr 1516 besteht aus dem Kanzelkorb der auf einen ehemaligen Seitenaltar steht und von einer gedrehten Saule gestutzt wird die aus dem Jahr 1636 stammt Im Mittelfeld der Brustung ist ein Schadel mit aus den Augen tretenden Schlangen dargestellt darunter sind ein in eine Bahre eingehangter Sarg und ein Band mit der Inschrift INRI 1516 zu finden Neben der Kanzeltreppe steht ein wohl ehemals als Beichtstuhl genutztes Inventarstuck Am Triumphbogen ist eine vermutlich romanische Relieftafel angebracht mit zwei waagerechten Kruckstocken an denen mit Kreuzen verzierte Pilger Taschen hangen zwischen diesen ein aufgeschlagenes Buch Von diesen Taschen Betteltaschen des von Martin beschenkten Bettlers und des Heiligen selbst soll der ehemalige volkstumliche Name Bettelmannskirche herruhren 2 Gelaut BearbeitenDas Gelaut besteht aus einer Bronzeglocke der Glockenstuhl ist aus Eichenholz wie auch das Glockenjoch 3 Im Folgenden eine Datenubersicht des Gelautes 3 Nr Gussdatum Giesser Material Durchmesser Masse Schlagton1 1885 Glockengiesserei E F Gruhl Bronze 590 mm 115 kg es Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen I Regierungsbezirk Dresden Deutscher Kunstverlag Munchen 1996 ISBN 3 422 03043 3 S 609 610 Rainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Hrsg Evangelischen Landeskirchenamt Sachsens 2 aktualisierte und erganzte Auflage Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2015 ISBN 978 3 374 02871 9 S 330 Mit einem Geleitwort von Jochen Bohl und Fotografien von Klaus Peter Meissner Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Martinskapelle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationen zur Martinskapelle auf der Website der Gemeinde St Afra Meissen Einzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Martinskapelle auf der Website der Gemeinde St Afra Abgerufen am 21 Dezember 2019 Gerhard Platz In Busch und Korn Freiberg 1926 S 43 f a b Rainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Hrsg Evangelischen Landeskirchenamt Sachsens 2 aktualisierte und erganzte Auflage Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2015 ISBN 978 3 374 02871 9 S 330 Mit einem Geleitwort von Jochen Bohl und Fotografien von Klaus Peter Meissner 51 160246 13 476436 Koordinaten 51 9 36 9 N 13 28 35 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martinskapelle Meissen amp oldid 237818675