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Martin Plessner 30 Dezember 1900 in Posen 27 November 1973 in Jerusalem 1 war ein Orientalist der zunachst in Deutschland und ab 1933 in Palastina bzw Israel tatig war Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Ubersetzungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPlessner legte 1918 in Breslau die Reifeprufung ab und studierte danach in Breslau und Berlin semitische Sprachen Islamwissenschaft Philosophie klassische Philologie sowie alte und mittelalterliche Geschichte und Kunstgeschichte 2 Er wurde 1925 in Breslau mit seiner Dissertation uber den Oikonomikos promoviert Von 1925 bis 1927 war Plessner Assistent fur Islamwissenschaften bei Hellmut Ritter an der Universitat Hamburg Dem folgte bis 1929 eine weitere Assistentenstelle am Forschungsinstitut fur Geschichte der Naturwissenschaften in Berlin an die sich ein sechsmonatiger Studienaufenthalt in Konstantinopel anschloss Von Ende 1929 bis 1930 ubernahm Plessner eine Vertretungsassistenz bei Paul Kahle am Orientalischen Seminar der Universitat Bonn 1931 habilitierte sich Plessner am Orientalischen Seminar der Universitat Frankfurt bei Josef Horovitz in Semitischer Philologie und Islamkunde mit einer historiographischen Arbeit zum Arabischen Studien zur Gajat al Hakim Die Arbeit ist nicht im Druck erschienen 3 Plessner lehrte seit 1931 als Privatdozent in Frankfurt Im gleichen Jahr gehorte er zu den wenigen Hochschullehrern die sich damals auch republikanisch artikulierten so hatte er 1931 auch die Protesterklarung republikanischer und sozialistischer Hochschullehrer im Fall Gumbel unterzeichnet 3 mit der dem in Heidelberg vom nationalsozialistischen Studentenbund drangsalierten Gumbel Solidaritat bekundet werden sollte Nach der Machtergreifung der Nazis wurde Plessner 1933 nach 3 des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums wegen nicht arischer Abstammung die Lehrbefugnis entzogen Vier Jahre spater wurde er ausgeburgert Plessner emigrierte 1933 zusammen mit seiner Frau Eva Esther geborene Jeremias 1905 1991 nach Palastina und war von 1933 bis 1945 Lehrer in Haifa Seit 1949 war er bei der Israelischen Nationalbibliothek in Jerusalem angestellt und gehorte seit 1950 zum Lehrkorper der Hebraischen Universitat Jerusalem seit 1955 als ausserordentlicher Professor fur Arabische Sprachen und Literatur Von 1963 bis zur Emeritierung 1969 lehrte er als ordentlicher Professor fur islamische Kultur Er ubersetzte die Vorlesungen uber den Islam von Ignaz Goldziher ins Hebraische die 1951 mit einem Vorwort von ihm in Israel veroffentlicht wurden und veroffentlichte vor allem auch zu den judisch arabischen kulturellen Beziehungen sowie eine in Hebraisch publizierte arabische Grammatik 3 Im Rahmen der sogenannten Wiedergutmachung wurde Plessner seit 1956 an der Universitat Frankfurt als Emeritus gefuhrt 3 In der zweiten Halfte der 1960er Jahre wurde er Mitglied in verschiedenen deutschen Akademien so in Berlin 1966 und in Gottingen 1967 wo er zum korrespondierenden Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt wurde 4 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDer OIKONOMIKOC des Neupythagoreers Bryson und sein Einfluss auf die islamische Wissenschaft Heidelberg 1928 Die Geschichte der Wissenschaften im Islam als Aufgabe der modernen Islamwissenschaft 1931 als Ubersetzer mit Hellmut Peter Pseudo Magriti Picatrix Das Ziel des Weisen von Pseudo Magriti London 1962 Studies of the Warburg Institute Band 27 Die Bedeutung der Wissenschaftsgeschichte fur das Verstandnis der geistigen Welt des Islams 1966 Ubersetzungen BearbeitenIgnaz Goldziher Hartsaot al ha Islam Vorlesungen uber den Islam Bialik Institute Israel 1951 Literatur BearbeitenRenate Heuer Siegbert Wolf Hrsg Die Juden der Frankfurter Universitat Campus Verlag Frankfurt New York 1997 ISBN 3 593 35502 7 S 288 290 Amit Levy A Man of Contention Martin Plessner 1900 1973 and His Encounters with the Orient In Naharaim 10 1 2016 S 79 100 doi 10 1515 naha 2016 0005 Yonatan Mendel A Milestone in the Teaching of Arabic Martin Plessner s Hebrew Version of the German Approach to Arabic Grammar in Mimeo 26 April 2023 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Martin Plessner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Verfolgung und Auswanderung deutschsprachiger Sprachforscher 1933 1945 Martin PlessnerEinzelnachweise Bearbeiten Rudolf Sellheim Martin Plessner In Der Islam 52 1975 S 1 5 doi 10 1515 islm 1975 52 1 1 Soweit nachfolgend keine anderen Quellen benannt werden stammen alle biographischen Informationen der Publikation von Heuer Wolf siehe unten a b c d Verfolgung und Auswanderung deutschsprachiger Sprachforscher 1933 1945 Martin Plessner Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Bd 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Bd 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 191 Normdaten Person GND 116244690 lobid OGND AKS LCCN nr94022989 VIAF 76363273 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Plessner MartinKURZBESCHREIBUNG deutscher OrientalistGEBURTSDATUM 30 Dezember 1900GEBURTSORT PosenSTERBEDATUM 27 November 1973STERBEORT Jerusalem Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin Plessner amp oldid 233814428