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Martin Emanuel Philippson 27 Juni 1846 in Magdeburg 2 August 1916 in Berlin Wilmersdorf 1 war ein deutscher Historiker Portrat unbekannter Kunstler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPhilippson war der Sohn des Rabbiners Ludwig Philippson und der Bruder des Geographen Alfred Philippson Nach der Reifeprufung Abitur in seiner Heimatstadt begann Philippson an der Universitat Bonn Geschichte zu studieren Spater wechselte er im selben Fach an die Universitat Berlin und schloss dort sein Studium mit einer Promotion ab Anschliessend ging er als Privatdozent zuruck nach Bonn und konnte sich dort bereits 1871 mit 25 Jahren habilitieren Vier Jahre spater ernannte man ihn zum ausserordentlichen Professor Als Jude wurde ihm in Deutschland eine Berufung auf ein deutsches Ordinariat verwehrt so dass er 1878 einen Ruf an der Freien Universitat Brussel Universite libre de Bruxelles annahm Dort lehrte er als ordentlicher Professor fur Geschichte Fur die von dem Historiker Wilhelm Oncken herausgegebene renommierte Buchreihe Allgemeine Geschichte in Einzeldarstellungen steuerte er die beiden Bande Westeuropa im Zeitalter von Philipp II Elisabeth und Heinrich IV 1882 und Das Zeitalter Ludwigs des Vierzehnten 1879 bei 1890 wurde Philippson durch die allgemeine Versammlung der Professoren einstimmig als Rektor der Freien Universitat Brussel gewahlt Universitatsinterne und ideologiegeladene Spannungen bereiteten ihm jedoch Schwierigkeiten insbesondere mit der Studentenschaft die ihn als Rektor ablehnte Fur diese demokratische und liberal fortschrittliche Jugend galt Philippson als zu konservativ Nach Ausschreitungen der Studenten wo einzelne antideutsche Satze ausgesprochen werden konnten beschloss er sein Amt freiwillig aufzugeben und zog sich auch von seinen Aufgaben als Professor zuruck 2 1891 Philippson liess sich in Berlin nieder und war fortan als freier wissenschaftlicher Schriftsteller tatig In Berlin half Philippson mit die Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaft des Judentums zu grunden 1902 Von 1896 bis 1904 war er Prasident des Deutsch Israelitischen Gemeindebundes und betrieb dessen Anerkennung als Rechtspersonlichkeit Er war Vorstandsmitglied im Verband der Vereine fur judische Geschichte und Literatur und wurde auch bei der Grundung des Verbands deutscher Juden 1904 in dessen Vorstand gewahlt Im Jahr 1913 befurwortete er in der Allgemeinen Zeitung des Judenthums die Schaffung einer judischen Universitat in Jerusalem insbesondere als Ausbildungsstatte fur die dortige Jugend In den Auseinandersetzungen uber die dort primar zu nutzende Sprache pladierte er fur Hebraisch Arabisch und Deutsch und gegen die alleinige Verwendung des Hebraischen womit er sich jedoch letztlich nicht durchsetzen konnte 3 Seit 1886 war er assoziiertes Mitglied der Koniglichen Akademie von Belgien 4 nbsp GrabPhilippson war verheiratet mit Ida Ephraim 1855 1940 Sein Grab befindet sich auf dem Judischen Friedhof Berlin Weissensee Schriften BearbeitenDas Zeitalter Ludwigs des Vierzehnten Grote Berlin 1879 Allgemeine Geschichte in Einzeldarstellungen Geschichte des Preussischen Staatswesens vom Tode Friedrich des Grossen bis zu den Freiheitskriegen 2 Bde Leipzig 1880 1882 Westeuropa im Zeitalter von Philipp II Elisabeth und Heinrich IV Grote Berlin 1882 Allgemeine Geschichte in Einzeldarstellungen Der Grosse Kurfurst Friedrich Wilhelm von Brandenburg 3 Bande Cronbach Berlin 1897 1903 Neuausgabe Salzwasser Verlag Paderborn 2012 ISBN 978 3 86382 637 6 Neueste Geschichte des judischen Volkes 3 Bde Fock Leipzig 1907 1911 Geschichte des Dreissigjahrigen Krieges Illustrierte Allgemeine Weltgeschichte Band XII Historischer Verlag Baumgartel Berlin o J 1913 Heinrich der Lowe Herzog von Bayern und Sachsen Sein Leben und seine Zeit 2 Aufl Leipzig 1918 Literatur BearbeitenJohanna Philippson The Philippsons a German Jewish Family 1775 1933 In Leo Baeck Institute Yearbook 7 1962 S 95 118 englisch Deutsches Literatur Lexikon 3 Auflage 1988 Band 11 Sp 1258 f mit ausfuhrlicher Bibliografie Astrid Mehmel Philippson Martin Emanuel In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 398 f Digitalisat Philippson Martin In Lexikon deutsch judischer Autoren Band 18 Phil Samu Hrsg vom Archiv Bibliographia Judaica De Gruyter Berlin u a 2010 ISBN 978 3 598 22698 4 S 27 34 Genevieve Warland Der deutsch judische Historiker Martin Philippson 1846 bis 1916 Wissenschaftsvermittler zwischen Deutschland und Belgien In Sebastian Bischoff Christoph Jahr Jens Thiel Tatjana Mrowka Hrsg Belgica terra incognita Resultate und Perspektiven der Historischen Belgienforschung Historische Belgienforschung Band 1 Waxmann Verlag Munster New York 2016 ISBN 978 3 8309 3396 0 S 56 67 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Martin Philippson in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten StA Wilmersdorf Sterbeurkunde Nr 906 1916 Genevieve Warland Der deutsch judische Historiker Martin Philippson 1846 bis 1916 Wissenschaftsvermittler zwischen Deutschland und Belgien In Sebastian Bischoff Christoph Jahr Jens Thiel Tatjana Mrowka Hrsg Belgica terra incognita Resultate und Perspektiven der Historischen Belgienforschung Historische Belgienforschung Band 1 Waxmann Verlag Munster New York 2016 ISBN 978 3 8309 3396 0 S 56 57 Meirav Reuveny The Language of Science In Mimeo 30 November 2020 abgerufen am 22 Mai 2021 Academicien decede Martin Emanuel Philippson Academie royale des Sciences des Lettres et des Beaux Arts de Belgique abgerufen am 8 November 2023 franzosisch Normdaten Person GND 116176296 lobid OGND AKS LCCN nr99027539 VIAF 8132651 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Philippson MartinALTERNATIVNAMEN Philippson Martin Emanuel vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 27 Juni 1846GEBURTSORT MagdeburgSTERBEDATUM 2 August 1916STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin Philippson amp oldid 238909188