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Martin Gostner 5 November 1957 in Innsbruck ist ein osterreichischer Bildender Kunstler Er lebt und arbeitet in Dusseldorf und Innsbruck Martin Gostner 2019 Seit 2004 hat Martin Gostner eine Professur fur Bildhauerei an der Kunstakademie Dusseldorf inne Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Einzelausstellungen und Projekte Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Werk BearbeitenGostner studierte Malerei bei Arnulf Rainer und Max Weiler an der Akademie der bildenden Kunste in Wien Nach seinem Studium wandte er sich von der reinen Malerei ab und arbeitete in den Medien mit Installationen Film Malerei und Fotografie Themenschwerpunkte sind dabei grundsatzliche Kulturkritik und kunstlerische Biographie wobei er sich Erkenntnissen aus der Psychologie Philosophie Politik und Geschichte bedient Innerhalb des kunstlerischen Œuvres von Martin Gostner das sowohl skulpturale Zugangsweisen als auch die Auslotung verschiedenster Sprach und Kommunikationsformen umfasst fungiert die Auseinandersetzung mit Geschichte und Erinnerung als zentraler Dreh und Angelpunkt Sein Interesse an der Geschichte der Dinge ist dabei keineswegs gegenwartsvergessen sondern fokussiert die Spuren die die jungere Vergangenheit durch kurze traumatische Ereignisse ebenso wie lang andauernde Entwicklungen in der Welt hinterlassen hat Gostners Werke sprechen auf ihre spezifische Weise von der inneren Notwendigkeit diese Spuren die sich in das individuelle wie kollektive Gedachtnis eingepragt haben zu beleuchten Gostner arbeitet im Unterschied zu den Geschichtswissenschaften jedoch nicht an einer Geschichte der Fakten die darauf abzielt den Verlauf der Vergangenheit anhand von Ereignisketten zu entratseln und zu erklaren Mit seiner Zugangsweise scheint er vielmehr darauf zu reagieren wie das Terrain des Gedachtnisses strukturiert ist als ein gleichsam unermesslicher Fundus an personlichen und gesellschaftlichen Erinnerungen die in ihrer Uberlagerung chaotisch und fragmentiert erscheinen die aus neurowissenschaftlicher Sicht im Gedachtnis des Einzelnen jedoch in vielteiligen Netzen rund um besonders eingepragte Knotenpunkte organisiert sind und die als solche immer irgendwie vorhanden aber oftmals doch verschuttet sind Unter seinen vielartigen Ausdrucksmedien sind vor allem Watte aber auch Panade Sprache sowie grafische Symbole aus Strategie bzw Geographie zu erwahnen Ab 2001 arbeitet Gostner an einem Werk Komplex den er unter dem Begriff der Erkerkultur fortlaufend weiterentwickelt Gostner setzt den Erker dabei nicht primar als architektonischen Bau sondern als Begriff fur ein individuelles Denksystem ein mit dem er Interventionen in den Genius Loci ausgewahlter Orte kennzeichnet Wiewohl er den Begriff in eine personliche Denkfigur transformiert leitet er deren Bedeutung von kollektiven Raum und Nutzungskonventionen ab Als Raummetapher reprasentiert der Erker einen in fast allen Kulturen bekannten Hybridraum der archetypisch fur die Verbindung zweier Welten einer inneren und einer ausseren steht Der Erker ragt in eine Welt hinein aber auch aus einer heraus Aus Sicht seiner Nutzung ist der Erker ein Ort an dem sich Leben und Zeit anreichern Es ist ein Ort an dem man zur Ruhe kommen und nachdenken kann der einen sicheren Ausblick auf die Welt gewahrt und an dem man oft auch Andenken an personlich wichtige Erlebnisse sammelt und aufbewahrt Es sind diese architektonischen und existenziellen Konnotationen die den Erker als eine Struktur begreifbar machen mit der fur Gostner flexible Bewegungen zwischen verschiedenen Raumen und Zeiten moglich werden Zentrale Charakteristiken der Erker sind ihre unauflosbare Bindung an den jeweiligen Ort und ihre Unabhangigkeit von den Konventionen des Ausstellungswesens Mit Ausnahme ihrer Ableitungen entziehen sich die Erker dem Zugriff der Kunstoffentlichkeit Zwar gibt Gostner Hinweise auf bestehende Interventionen doch immer erst nach ihrer Realisierung Entweder trifft man zufallig auf die Arbeiten oder man muss sie selbststandig mithilfe von GPS Koordinaten suchen Inspiriert vom ersten bekannten Graffiti Tagger dem Wiener Alpinisten Josef Kyselak 1798 1831 der an allen moglichen und unmoglichen Stellen seinen Namen hinterliess richtet Gostner seine Erker an Orten ein die ganz seiner Wahl und seinem Interesse entspringen Beispielhaft dafur ist der Erker der blauen Pferde realisiert am 31 Mai 2012 Mit vier Haufen in Kunststoff gegossener Rossapfel auf der Terrasse der Neuen Nationalgalerie Berlin macht diese Intervention auf fast korperliche Weise glauben dass die Pferde aus Franz Marcs Gemalde Der Turm der blauen Pferde 1913 in die Gegenwart zuruckgekehrt waren ein Gemalde das im Besitz der Nationalgalerie war bis es Hermann Goring zur Zeit der Naziherrschaft fur seine Sammlung konfiszierte und das seither verschollen ist Jurgen Tabor Galerie im Taxispalais Innsbruck 2014Einzelausstellungen und Projekte Auswahl Bearbeiten nbsp Plastik After My Death 1993 Lehrstuhl fur Quatsch Institut fur Komparatistik Universitat Innsbruck O 1994 Thesen der Gegenreformation Forum Stadtpark Prag TCH 1995 Vacant Posessions Erratic Boulders Studio Oggetto Mailand I 1995 I M Zebra Galerie Sophia Ungers Koln D 1996 Stepping Into the Shit of History Galerie Giorgio Persano Turin I 1997 ode Galle Villa Merkel Bahnwarterhaus Esslingen D 1997 Guten Tag kaufen Sie auch Skulpturen Galerie Hammelehle und Ahrens Stuttgart D 1998 Erinnerung weich Kolnischer Kunstverein Koln D 1998 Altes liebes Schlachtfeld Galerie Hoffmann amp Senn Wien O 2000 Apparat fur Sonntag Rupertinum Salzburg O 2000 Video 14 Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Innsbruck O 2001 Kupferpfandl und daruber Wiener Secession O 2001 All I See I Cover Neue Galerie Graz O 2001 Erker 1 Promenade Des Autrichiens ab 30 Janner 2001 Wien Stadtraum 48 12 31 N 16 22 21 E 192M Kooperation mit Wiener Secession O 2002 Seitlich aus der Requisite kommend Galerie im Taxispalais Innsbruck O 2003 Of Milk And Honey Museum Folkwang Essen D 2004 Erker 2 Festival Of Fog ab 11 September 2004 Berlin Stadtraum 52 31 12 N 13 24 36 E 25M Kooperation mit Buro Friedrich Berlin D 2005 Ein entspanntes Feld Ar ge Kunst Galerie Museum Bozen D 2005 Ich hatte die Farbe der Wiese Galerie Johann Widauer Innsbruck O 2006 Futurum exactum Galerie Giti Nourbakhsch Berlin D 2007 Them Powers Galerie Christian Nagel Koln D 2009 Erker 3 Bar Gate ab 20 August 2009 KL Felicitas Foundation Big Sur 36 25 00 49 N 121 53 01 44 W 533M USA 2010 Erker 4 Der Krieg uber mir ab 19 September 2010 Monte Cimone 45 49 19 N 11 20 42 E 1094M I 2011 Abhilfen und Wirkungen Ableitungen aus Erker 6 Galerie Giti Nourbakhsch Berlin D 2012 Erker 7 Der Erker der blauen Pferde ab 31 Mai 2012 Neue Nationalgalerie Berlin D 2013 Erker 9 Wahre Schonheit hat Erbarmen ab 16 Janner 2013 Alhambra Granada ESP 2014 Matrix 1914 Universalmuseum Joanneum KOR Steiermark Knittelfeld Ableitung aus Erker 4 Der Krieg uber mir Monte Cimone ab 19 September 2010 O 2015 Erker 11 Explorer And Neophytes Alike ab 27 August 2015 Kealakekua Bay Hawaii N19 28 87W155 55 16 10M USA 2016 Erker 12 Abandoned Supply Module ab 6 September 2016 Serra de Tramuntana 39 46 37 21 N 2 53 54 11 E 178M ESP 2017 Retter spiele Retter Buhnenraumbild fur Ennui Geht es immer so weiter mit Franui und Peter Simonischek Mozartwoche Salzburg Kolner Philharmonie Wiener Konzerthaus D O 2018 Erker 15 Temple Of The Completed Genome ab 17 September 2018 Guadalquivir Cordoba 37 872030 4 783494 115m ESP 2019 Apparat fur Park Osterreichischer Skulpturenpark Universalmuseum Joanneum O 2020 Erker 16 The Stinking Boot Oracle ab 5 August 2020 Ischgl secret position 1533M Literatur BearbeitenOf Milk And Honey Museum Folkwang 2004 Richter Verlag Dusseldorf ISBN 3 937572 04 X Seitlich aus der Requisite kommend Coming Out Of The Props Sideways Galerie im Taxispalais Kunsthalle Tirol 2002 Hatje Cantz Verlag ISBN 3 7757 9106 X All I See I Cover Neue Galerie Graz 2001 ISBN 3 902241 00 4 Kupferpfandl und daruber Wiener Secession 2001 ISBN 3 901926 30 5 Martin Gostner Edizioni Giorgio Persano Turin 1998 La Boheme Edition Bolzano Bolzano Nr 3 Koln 1995 Thesen der Gegenreformation Forum Stadtpark Prag 1994 Martin Gostner Galerie Christian Gogger Galerie im Scharfrichterhaus Galerie Sophia Ungers Munchen 1992 Martin Gostner R E M Wien 1984Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Martin Gostner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek nbsp Commons Martin Gostner Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kunstakademie Dusseldorf Martin Gostner Martin Gostner Hide and Seek History Der Erker der Blauen Pferde Secession Wien Kupferpfandl und daruber Galerie im Taxispalais Innsbruck Seitlich aus der Requisite kommend Coming Out Of The Props SidewaysNormdaten Person GND 119462311 lobid OGND AKS LCCN no2002083871 VIAF 42648901 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gostner MartinKURZBESCHREIBUNG osterreichischer KunstlerGEBURTSDATUM 5 November 1957GEBURTSORT Innsbruck Abgerufen von https de wikipedia org w index 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