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Martin Fischer 13 April 1882 in Gernrode 23 Januar 1961 in Hamburg war ein deutscher Diplomat Mitglied der NSDAP Gesandter in Nanking Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft Studium Heirat und Beruf 1 2 Zeit des Nationalsozialismus 1 3 Nachkriegszeit 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Studium Heirat und Beruf Bearbeiten Martin Fischer war der Sohn eines Pastors Er besuchte das Humanistische Gymnasium in Zerbst wo er 1901 das Abitur ablegte Von 1901 bis 1904 studierte er Rechtswissenschaft Englisch Franzosisch und Chinesisch in Lausanne Berlin und Halle 1905 wurde er Referendar in Anhalt 1907 trat er in den auswartigen Dienst ein Von 1907 bis 1909 war er an der Botschaft in Peking und in der Folge an verschiedenen Orten in China in den konsularischen Vertretungen tatig Von 1918 bis 1919 war er kommissarischer Leiter des Konsulates in Bergen beschaftigt 1920 heiratete er die Norwegerin Sigrid Johnsen Das Paar bekam drei Kinder Von 1920 bis 1925 arbeitete er an der Gesandtschaft Kristiania ab 1921 mit der Amtsbezeichnung Legationssekretar 1926 ubernahm er die Geschafte als Konsul in Mukden und wurde Gesandtschaftsrat in Peking 1 Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Fischer trat zum 1 August 1935 in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 2 552 786 2 1937 wurde er kommissarischer Leiter des Generalkonsulates in Shanghai wo er 1939 zum Generalkonsul ernannt wurde Am 3 Juli 1941 teilte das Aussenministerium in Chongqing dem ranghochsten Vertreter des Deutschen Reiches Heinrich Northe den Abbruch der Beziehungen mit Das Kabinett Hitler nahm volle diplomatische Beziehungen mit der Regierung in Nanking auf und Martin Fischer wurde im Juli 1941 Geschaftstrager mit der Amtsbezeichnung Gesandter Am 16 Oktober 1941 wurde Heinrich Georg Stahmer zum Botschafter in China ernannt Am 10 Dezember 1941 erklarte Chiang Kai shek dem Deutschen Reich den Krieg und am 19 Januar 1942 uberreichte Stahmer Wang Jingwei sein Beglaubigungsschreiben als Botschafter Martin Fischer wurde im September 1944 in Nanking in den Ruhestand versetzt Laut Unabhangiger Historikerkommission Auswartiges Amt gehorte Fischer zu den ca 20 Mitarbeitern Ribbentrops die nach dem gescheiterten Attentat vom 20 Juli 1944 den Dienst zu quittieren hatten weil sie als potentielle Verrater erschienen 3 Auf Fischer der mit einer geburtigen Norwegerin verheiratet war wurde der Fuhrererlass vom 19 Mai 1943 uber die Fernhaltung international gebundener Manner von massgebenden Stellen in Staat Partei und Wehrmacht angewendet 4 Peter Finkelgruen stellt mit Dokumenten dar Fischer habe laufend uber das Judentum in Shanghai berichtet und dafur gesorgt Juden die deutsche Staatsangehorigkeit zu entziehen 5 Nachkriegszeit Bearbeiten Fischer hielt sich bis 1947 in China auf ehe er nach Deutschland zuruckkehrte Im August 1953 wurde er als Referent in den Auswartigen Dienst der Bundesrepublik Deutschland berufen Dort leitete er zunachst das Referat B5 Chinesische Volksrepublik spater das Referat 352 China Mongolei Nordkorea Hongkong Macau Nach Beendigung seines Dienstverhaltnisses im Februar 1957 baute er das Institut fur Asienkunde in Hamburg auf und hatte dessen Leitung inne 6 1958 wurde Fischer mit dem Grossen Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet Schriften BearbeitenSzetschuan Diplomatie und Reisen in China wahrend der letzten drei Jahre der Kaiserzeit Aus den Papieren des Gesandten Martin Fischer Mit einem Anhang 40 Jahre deutsche China Politik Bearb v Sigrid Fischer und Hartmut Zelinsky Munchen Wien 1968Literatur BearbeitenBiographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes Hrsg v Auswartigen Amt Historischer Dienst Bd 1 A F Bearb Johannes Hurter Schoning Paderborn 2000 ISBN 3 506 71840 1 S 566 567 Deutsche Biographische Enzyklopadie 2 uberarbeitete und erweiterte Ausgabe Hg Rudolf Vierhaus K G Saur Bd 3 Munchen 2006 S 355 ISBN 978 3 598 25033 0 Weblinks BearbeitenBiographischer Eintrag Fischer Martin 1882 1961 beim BundesarchivEinzelnachweise Bearbeiten Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes Hrsg v Auswartigen Amt Historischer Dienst Bd 1 A F Bearb Johannes Hurter Schoning Paderborn 2000 S 566f Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 8950296 Eckart Conze Norbert Frei Peter Hayes und Moshe Zimmermann Das Amt und die Vergangenheit Deutsche Diplomaten im Dritten Reich und in der Bundesrepublik Blessing Munchen 2010 ISBN 978 3 89667 430 2 S 316 Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes Bd 1 S 567 Peter Finkelgruen Haus Deutschland oder die Geschichte eines ungesuhnten Mordes Reinbek bei Hamburg 1998 ISBN 978 3 499 19610 2 S 147 160 Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes Bd 1 S 567 Normdaten Person GND 118691368 lobid OGND AKS VIAF 64801814 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fischer MartinKURZBESCHREIBUNG deutscher Diplomat Mitglied der NSDAP Gesandter in NanjingGEBURTSDATUM 13 April 1882GEBURTSORT GernrodeSTERBEDATUM 23 Januar 1961STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin Fischer Diplomat amp oldid 232633401