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Martin Bruno Eisentraut 21 Oktober 1902 in Grosstopfer Geismar Thuringen 5 Juli 1994 in Bonn war ein deutscher Zoologe Seine Forschungsschwerpunkte waren die Mammalogie und die Herpetologie Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenVon Kindheit an von der Natur fasziniert lernte Eisentraut bereits in der Schule das Handwerk des Praparators 1921 begann er in Halle Saale ein Zoologie Studium das er 1925 als Dr phil abschloss Seine Doktorarbeit schrieb er uber die genetischen Anlagen von Heuschrecken Orthoptera Nach dem Studium wurde er Assistent im Museum fur Naturkunde der Humboldt Universitat zu Berlin Zuerst arbeitete er in der herpetologischen Abteilung und anschliessend auch der mammalogischen Abteilung Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs trat er in die Armee ein wo er die Kontrolle gegen Malaria und Fleckfieber in den von deutschen Truppen besetzten Gebieten durchfuhrte Nach dem Krieg kehrte er nach Berlin zuruck wo er von 1947 bis 1950 als Kurator der herpetologischen Abteilung im Museum fur Naturkunde tatig war Gemeinsam mit Kurt Deckert und Heinz Wermuth 1918 2002 war Eisentraut fur den Umzug der herpetologischen Sammlungen aus den Kriegsspeichern in den Museumskellern zuruck in die Ausstellungshallen verantwortlich Die Keller waren feucht und viele der Gefassetiketten die in den meisten Fallen die einzige einfache Moglichkeit waren den Inhalt zu identifizieren waren abgefallen Daraufhin mussten Eisentraut und seine Kollegen mit Hilfe von Beschreibungen in der Literatur die Exemplare neu bestimmen Dies war ein kritischer Prozess da es sich um eine Sammlung von grosser historischer Bedeutung handelte und viele Typusexemplare umfasste Eisentraut war uberwiegend Mammaloge sein studentischer Schuler Heinz Wermuth schlug jedoch eine Karriere als Herpetologe ein 1950 nahm Eisentraut eine Kuratorenstelle in der mammalogischen Abteilung des Staatlichen Museums fur Naturkunde in Stuttgart an 1957 wurde er Direktor am Zoologischen Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig in Bonn Abgesehen vom Zeitraum zwischen 1969 und 1971 bekleidete Eisentraut den Direktorenposten bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1977 Eisentraut hatte ein weites Interessensfeld Er beschaftigte sich mit Fragen der Evolution der physiologischen Okologie der Faunistik sowie mit der Zoogeographie Seine Forschungsarbeit betrieb er regelmassig im Feld Von 1928 bis 1930 besuchte er die Balearen einschliesslich Ibiza und Formentera und die Islas Columbretes Von 1930 bis 1931 nahm er an der deutschen Expedition zum Gran Chaco in Bolivien teil Von 1938 bis 1973 unternahm er viele Expeditionen nach Westafrika nach Kamerun und auf die Insel Fernando Poo das heutige Bioko 1979 machte er eine erneute Exkursion nach Bolivien woruber er 1983 das Buch Im Land der Chaco Indianer Begegnungen mit Tieren und Menschen in Sudost Bolivien verfasste Eisentraut schrieb 240 wissenschaftliche Artikel davon waren 43 uber Fledermause und 16 uber Amphibien und Reptilien Er beschrieb mehrere Fledermaus und Nagetierarten darunter Hartwigs Weichhaarmaus Praomys hartwigi Basilios Streifenmaus Hybomys basilii die Guinea Hufeisennase Rhinolophus guineensis sowie die Kamerun Rundblattnase Hipposideros camerunensis 1949 schlusselte er in seinem Bestimmungsleitfaden Die Eidechsen der spanischen Mittelmeerinseln die verschiedenen Rassen der Balearen Eidechse und der Pityusen Eidechse auf von denen jedoch viele heute ungultig sind Ferner war Eisentraut an der Evolution und am Melanismus von Insel Eidechsen interessiert 1930 fuhrte er Experimente durch in dem er pigmentierte und unpigmentierte Eidechsen auf Inseln und Inselchen auswilderte die vorher eidechsenfrei waren Seine letzte wissenschaftliche Arbeit uber das Thema schrieb er 1981 gemeinsam mit Wolfgang Bohme 1932 und 1933 veroffentlichte Eisentraut Arbeiten uber das Laichverhalten der Froschgattung Leptodactylus in Bolivien und uber den Melanismus bei der Echsengattung Cnemidophorus auf einer Insel vor der Kuste Venezuelas 1964 untersuche er das Brutverhalten von Seeschildkroten auf Fernando Poo Eisentraut fuhrte umfangreiche Studien uber die Faunenverteilung am Kamerunberg und auf Fernando Poo durch die er 1963 beziehungsweise 1973 in den beiden Buchern Die Wirbeltiere des Kamerungebirges und Die Wirbeltierfauna von Fernando Poo und Westkamerun unter besonderer Berucksichtigung der Bedeutung der pleistozanen Klimaschwankungen fur die heutige Faunenverteilung zusammenfasste Auszeichnung Bearbeiten1973 Grosses Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland 1 Literatur BearbeitenKraig Adler Contributions to the History of Herpetology Band 2 Society for the Study of Amphibians and Reptiles 2007 ISBN 978 0 916984 71 7 S 168 169 Wolfgang Bohme Rainer Hutterer Leben und Werk von Martin Eisentraut 1902 1994 PDF 3 21 MB In Bonner Zoologische Beitrage Band 48 Heft 3 4 S 367 382 Bonn Dezember 1999 Einzelnachweise Bearbeiten Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland In Bundesanzeiger Jg 25 Nr 43 9 Marz 1973 Normdaten Person GND 1075027322 lobid OGND AKS LCCN n90616721 VIAF 22533997 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eisentraut MartinALTERNATIVNAMEN Eisentraut Martin Bruno vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Mammaloge und HerpetologeGEBURTSDATUM 21 Oktober 1902GEBURTSORT Grosstopfer Geismar ThuringenSTERBEDATUM 5 Juli 1994STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin Eisentraut amp oldid 236873755