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Martin Busser 12 Februar 1968 23 September 2010 war ein deutscher Autor und Verleger mit Schwerpunkt Popkultur Martin Busser 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBusser studierte Vergleichende Literaturwissenschaft Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft an der Johannes Gutenberg Universitat Mainz In den 1980er und 1990er Jahren war er fur das Punk und Hardcore Fanzine Zap tatig fur das er diverse Interviews fuhrte unter anderem mit Henry Rollins Courtney Love den Butthole Surfers Half Japanese Sonic Youth den The Flaming Lips und Nirvana Er sorgte innerhalb der Hardcore Punk Bewegung fur zahlreiche Debatten weil er den seiner Ansicht nach engstirnigen Musikgeschmack der Szene nicht akzeptierte sondern auch uber Kunstler wie Heiner Goebbels oder John Zorn schrieb Ab Mitte der 1990er arbeitete er als freier Journalist mit den Schwerpunkten Popkultur Musik Film Gender Studies und zeitgenossische Kunst unter anderem fur konkret die Suddeutsche Zeitung Die Wochenzeitung Intro Jazzthetik und Emma Er war Mitbegrunder und herausgeber der seit 1995 im Mainzer Ventil Verlag erscheinenden Buchreihe testcard Beitrage zur Popgeschichte Mit seiner Arbeit als Herausgeber Autor und Journalist war Busser einer der letzten Vertreter der sogenannten Poplinken in Deutschland die in der Tradition u a von Diedrich Diederichsen Jutta Koether und Dietmar Dath Popkultur einer emanzipatorisch linken Kritik unterziehen Schwerpunkt seiner Analysen waren jedoch nicht populare im Sinne von massenkulturell rezipierte Phanomene sondern avantgardistische Randbereiche von Musik und Film die nur deshalb noch immer mit dem Begriff des Pop versehen werden da sie nicht dem traditionellen Hoch Kulturbetrieb entstammen Obwohl der kritischen Theorie nahestehend machte sich Busser in zahlreichen Publikationen dafur stark die tradierte Trennung von E und U Kultur aufzuheben da zahlreiche als U klassifizierte Kunst Musik z B Bands wie Black Dice Japanther Fuck Buttons ganz in der Tradition modernistisch avantgardistischer Konzepte stehen und z B John Cage naher sind als all jenem was seit den 1990ern unter Pop gefasst und rezipiert wird Busser arbeitete auch als Lektor und Co Verleger des Ventil Verlags Er war Mitarbeiter mehrerer Anthologien unter anderem von Kursbuch Jugendkultur Hrsg von SpoKK 1997 Pop und Mythos Hrsg von Heinz Geuen und Michael Rappe 2001 und dem Text kritik Sonderband Pop Literatur Hrsg von Heinz Ludwig Arnold und Jorgen Schafer 2003 Gleichfalls arbeitete er am Neuen Funkkolleg Popkultur des Hessischen Rundfunks 1998 mit 2005 beteiligte er sich am Buch CD Projekt I Can t Relax in Deutschland gegen den Pop Nationalismus in Deutschland Busser gab 2007 die Trikont erschienene CD Sidewalk Songs amp City Stories mit einer Auswahl an zeitgenossischen Songwritern von LoFi Underground bis zu Anti Folk heraus Busser war massgeblich daran beteiligt die Antifolk Szene in Deutschland bekannt zu machen Bevor Kimya Dawson durch ihren Soundtrack zum Film Juno bekannt wurde machte er durch sein Buch und zahlreiche Zeitungsartikel auf die Bedeutung dieser Musik im Sinne einer neuen popkulturellen Befindlichkeit Post 9 11 aufmerksam woraufhin die New York Times bemerkte dass Antifolk zwar bereits in Deutschland mit einem eigenen Buch gewurdigt wurde in der eigenen Stadt dagegen noch vollig unbekannt sei In den letzten Jahren lag ein Schwerpunkt von Bussers Arbeiten bei Themen aus dem Bereich der Gender und Queer Studies unter anderem als Herausgeber der Sex Ausgabe von testcard 2008 1 2009 erschien seine Graphic Novel Der Junge von nebenan im Verbrecher Verlag Sie handelt von einem Jungen der in den 1970er Jahren als Sohn zweier Top Terroristen in der BRD aufwachst und seine schwule Identitat entdeckt wahrend die Eltern damit beschaftigt sind unterzutauchen Postum erschien 2018 im Ventil Verlag der Reader Fur immer Pop Texte Artikel und Rezensionen aus zwei Jahrzehnten mit wichtigen Texten Bussers ediert von Jonas Engelmann 2 Busser war Sanger Spoken Word und Texter der Band Pechsaftha die im Juli 2007 ihr letztes Album Dick in Frisko veroffentlichte Ausserdem war er auch fur das Artwork verantwortlich Weitere Mitglieder der Band waren Junge von EA80 sowie Musiker von Klotzs und grafzahl Am 23 September 2010 erlag er einer Krebserkrankung Im April 2022 wurde in Mainz Neustadt die Benennung einer Strasse nach Busser beschlossen 3 Werke BearbeitenIf the kids are united Von Punk zu Hardcore und zuruck In Ein Testcard Buch 1 Auflage Dreieck Mainz 1995 ISBN 3 930559 48 X Antipop Essays und Reportagen zur Popmusik der Neunziger In Ein Testcard Buch 1 Auflage Dreieck Mainz 1998 ISBN 3 930559 45 5 Popmusik Rotbuch Taschenbuch 3000 Hamburg 2000 ISBN 3 434 53502 0 Lustmord Mordlust Das Sexualverbrechen als asthetisches Sujet im 20 Jahrhundert Ventil Mainz 2000 ISBN 3 930559 57 9 Pop Art Rotbuch Taschenbuch 3022 Hamburg 2001 ISBN 3 434 53524 1 Wie klingt die Neue Mitte Rechte und reaktionare Tendenzen in der Popmusik Ventil Mainz 2001 ISBN 3 930559 90 0 On The Wild Side Die wahre Geschichte der Popmusik Europaische Verlagsanstalt Hamburg 2004 ISBN 3 434 50565 2 Black Music In Testcard Band 13 Ventil Mainz 2004 ISBN 3 931555 12 7 Antifolk Von Beck bis Adam Green Ventil Mainz 2005 ISBN 3 931555 93 3 Martin Busser Deutsche Kulturbewahrer eine Initiative von Unterm Durchschnitt Conne Island Beatpunk Webzine Guess I Was Punk Propellas und Blackstar Conspiracy In Andreas Waltner Hrsg I Can t Relax in Deutschland 1 Auflage unterm durchschnitt Koln 2005 ISBN 3 00 015776 X Martin Busser Gunnar Schedel Jean Luc Dadache Marvin Chlada Gerd Dembowski Michael Schmidt Salomon Die neuen Heiligen Band 2 Franz Beckenbauer Dalai Lama Jenny Elvers und andere Aliens Alibri Verlag 2008 ISBN 978 3 932710 35 3 Der Junge von nebenan Graphic Novel Verbrecher Verlag Berlin 2009 ISBN 978 3 940426 40 6 Music is my Boyfriend Texte 1990 2010 Ventil Mainz 2011 ISBN 978 3 931555 45 0 Emo Portrat einer Szene Hrsg Ventil Mainz 2013 ISBN 978 3955750053 Fur immer Pop Texte Artikel und Rezensionen aus zwei Jahrzehnten Ed Jonas Engelmann Ventil Mainz 2018 ISBN 978 3 95575 093 0 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Martin Busser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Martin Busser Uber Testcard und Popkritik in Deutschland Vortrag vom Juli 1998 Martin Busser Geschlechterverhaltnisse in der Punk und Hardcore Szene Vortrag vom 7 Mai 2008 Martin Busser Von der Avantgarde zur Selbstreferenzialitat Vortrag vom 18 April 2009 Martin Busser bei Discogs Roger Behrens Nachruf Martin Busser Music was my Boyfriend Zundfunk Bayern2 Sendung vom 15 Oktober 2011 uber das Leben Martin Bussers Einzelnachweise Bearbeiten testcard Nr 17 2008 Julian Weber Feine Sahne Selbstironie In tageszeitung 12 Februar 2018 S 16 LokaleZeitung de Umbenennung der Pfitznerstrasse Abgerufen am 20 Februar 2023 Normdaten Person GND 120096773 lobid OGND AKS LCCN n99029578 VIAF 64829249 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Busser MartinKURZBESCHREIBUNG deutscher Autor und VerlegerGEBURTSDATUM 12 Februar 1968GEBURTSORT MainzSTERBEDATUM 23 September 2010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Martin Busser amp oldid 231074633