www.wikidata.de-de.nina.az
Die Markthalle Stuttgart wurde 1914 im Stadtzentrum Stuttgarts Dorotheenstrasse 4 eroffnet Heute ist die Markthalle ein Lebensmittelmarkt im gehobenen Preissegment Sie bietet insgesamt 6800 Quadratmeter Nutzflache fur Dienstleister und Handler davon im Erdgeschoss 3500 Quadratmeter fur Verkaufsstande 2010 existierten 37 verschiedene Verkaufsstande 1 Der stutzenfreie Raum der Halle ist 60 Meter lang und 25 Meter breit 2 An der Sporerstrasse und in der Markthalle befinden sich mehrere Restaurants Hauptfassade an der Dorotheenstrasse Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Fassadenschmuck 3 Strassenbahnanschluss 4 Alte Markthalle 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahr 1910 veroffentlichte die Fachzeitschrift Zentralblatt der Bauverwaltung das Ergebnis eines Architektenwettbewerbs fur den Bau einer Markthalle in Stuttgart Daran hatten sich 77 Architekten aus Stuttgart beteiligt den ersten Platz belegte der Entwurf von Martin Elsaesser wofur ihm ein Preisgeld von 5 000 Mark zuerkannt wurde und er auch den Bauauftrag erhielt 3 Ausgewahlt wurde fur die Halle eine Stelle auf der sich u a seit 1864 eine Gemusehalle befand Die Markthalle entstand 1911 bis 1914 nach den Planen und unter Leitung von Elsaesser Die Baukosten beliefen sich auf 1 85 Millionen Mark 4 Die Eroffnung erfolgte im Januar 1914 Im Inneren stellt sich die Halle als eine sachliche Eisenbetonkonstruktion dar Diese fuhrte das Unternehmen Buchheim amp Heister mit Hauptsitz in Frankfurt am Main aus Die Halle mit ihren damals uber 400 Verkaufsstanden bot schon damals ein grosses Sortiment an Nahrungsmitteln an Bei den Luftangriffen 1944 wurde die Markthalle beschadigt Ab Kriegsende instand gesetzt konnte sie 1947 ihre Funktion wieder aufnehmen Uberlegungen in den fruhen 1970er Jahren die Markthalle abzureissen oder umzunutzen stellte sich eine wehrhafte Opposition aus Standbesitzern Kunden Presse und Denkmalbehorden entgegen Der Gemeinderat beschloss daraufhin mit einer Stimme Mehrheit die Erhaltung der Markthalle 5 Der Stern hatte dem Bau zuvor noch attestiert er sei die schonste Markthalle Deutschlands Seit 1973 gilt die Markthalle als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung nach 12 des baden wurttembergischen Denkmalschutzgesetzes als solches ist sie seit 1978 formlich in das Denkmalbuch eingetragen 6 nbsp Ruckfassade an der Sporerstrasse nbsp Wandmalereien am linken Risalit der Hauptfassade nbsp Innenansicht nbsp Installation zum 100 jahrigen Jubilaum1993 beschadigte ein Brand den Innenraum so dass eine Renovierung notwendig wurde 7 Seit 2008 befindet sich an einer der Schmalseiten wieder ein Brunnen Der Ceresbrunnen dessen Vorganger von 1916 bis 1944 in Betrieb gewesen war wurde auf Betreiben des Fordervereins Alt Stuttgart auf Grund eines Fotos nachgebildet 8 nbsp Reliefs von Josef ZeitlerFassadenschmuck BearbeitenDie Fassaden bestehen zum Teil aus Muschelkalkstein zum Teil aus Kunststein Die Gliederungen des Baus haben expressionistisch interpretierte gotisierende Formen Geschmuckt ist die Halle zudem an der Fassade zur Dorotheenstrasse bzw Karlsplatz und Altem Schloss mit Wandmalereien von Franz Heinrich Gref und Wilhelm Nida Rumelin 9 und mit Bildhauerarbeiten von Jakob Brullmann und Josef Zeitler 10 Brullmann schuf den bildhauerischen Schmuck an den beiden Portalen Der Fassadenschmuck besteht aus den folgenden Reliefs und Skulpturen Wenn nicht anders angegeben ist nicht bekannt welcher der beiden Kunstler welche Kunstwerke geschaffen hat Reliefs von Josef Zeitler die zwischen den Fensterreihen des ersten und zweiten Obergeschosses nebeneinander angeordnet sind 11 Die Reliefs 1 5 sind von links nach rechts durchnummeriert Vase mit Fruchten Ente Vase mit Blumen Hahn fischschwanzige nackte Nixe mit zwei Fullhornern zwei schwanzbeissende Fische Vase mit Blumen Eichhornchen mit Riesennuss Vase mit Fruchten Vier Echsenfiguren auf den Eckpfeilern der beiden Hauptportale Linkes Hauptportal Breites Mittelrelief mit je zwei flankierenden Rechteckfeldern Die Felder werden von Blendsaulchen begrenzt deren Kapitelle als Puttenatlanten ausgebildet sind Das Mittelrelief zeigt ein Ovalmedaillon mit dem springenden Stuttgarter Rossle umgeben von floralen Ornamenten Die Seitenfelder zeigen Tiere Hahn Fuchs Krebs Fisch die ebenfalls von floralen Ornamenten eingerahmt werden Rechtes Hauptportal Breites Mittelrelief mit je zwei flankierenden Rechteckfeldern Die Felder werden von Blendsaulchen mit Schmuckkapitellen begrenzt Das Mittelrelief zeigt ein Rundmedaillon mit dem springenden Stuttgarter Rossle als stillende Stute flankiert von Fullhornern und landwirtschaftlichen Produkten Die vier Seitenreliefs zeigen Marktszenen Die Brustung der Empore im Innern der Markthalle wird uber dem Ceresbrunnen von einem stark beschadigten Relief gekront das ein springendes Stuttgarter Rossle als stillende Stute zeigt 12 nbsp Echsenfigur nbsp Linkes Hauptportal nbsp Rechtes Hauptportal nbsp Rossle Relief im Innern der Markthalle Foto 1914Strassenbahnanschluss BearbeitenEine Besonderheit der Stuttgarter Markthalle ist das circa 25 Meter lange Stuck Meterspur Gleis in Rillenschienenausfuhrung am ostlichen Ende der Markthalle das heisst an der Seite zur Munzstrasse hin Es beginnt am Eingang Dorotheenstrasse und endet am Eingang Sporerstrasse Das Gleis wurde etwa zwei Jahre vor Eroffnung der Markthalle von den Stuttgarter Strassenbahnen SSB gelegt und war fur den 1912 eingerichteten Marktwagenverkehr mit Strassenbahnen zwischen Wangen und dem Karlsplatz vorgesehen Auf letzterem wurde fur die Guterzuge im Zuge der Goerdelerstrasse ein spezielles Stumpfgleis entlang des damaligen Waisenhauses beziehungsweise beim heutigen Grand Cafe Planie fruher Cafe Sommer angelegt 13 Spater wurden auch Hedelfingen Zuffenhausen Esslingen und Botnang in den Marktwagenverkehr einbezogen Ursprunglich sollten in die Markthalle jene Wagen einfahren mit denen die Korbe transportiert wurden Jedoch nahm die Strassenbahngesellschaft auf Wunsch der Marktleute schon kurz nach Aufnahme des Marktwagenverkehrs spezielle Plattformwagen in Betrieb auf welchen die Bauern und Gartner auch ihre Leiterwagen transportieren konnten Dadurch entfiel die Notwendigkeit mit den Strassenbahnwagen direkt in die Markthalle einzufahren weil die Marktbeschicker ihre Wagen problemlos selbst von der Goerdelerstrasse in die Markthalle ziehen konnten Aus diesem Grund ging das Gleis in der Markthalle mutmasslich nie in Betrieb und war auch nicht an das Schienennetz angeschlossen 14 Heute handelt es sich um den altesten Strassenbahn Gleisrest Stuttgarts Alte Markthalle Bearbeiten nbsp Alte Markthalle vor 19111864 schenkte Konig Wilhelm I von Wurttemberg seiner Hauptstadt eine neue Markthalle Nach dem Vorbild der Pariser Markthallen Les Halles sollten die Stuttgarter Viktualienmarkte unter einem Dach vereint werden damit die Frauen und Tochter unserer Wengerter geschutzt von den Unbillen der Witterung ihre Produkte feil bieten konnen Wilhelm I 5 Die Alte Markthalle oder Gemusehalle wurde 1864 nach den Planen des Architekten und Eisenbahningenieurs Georg von Morlok erbaut und am 27 Dezember 1864 ein halbes Jahr nach dem Tod von Wilhelm I eroffnet Die Eisen Glas Konstruktion des Neubaus wurde auf dem Grundstuck der heutigen Markthalle errichtet Die Halle bestand aus einem Tragwerk aus vorgefertigten Gusseisentragern und Gusseisenprofilen Auf einer Grundflache von 40 mal 41 Metern entstand ein Gebaude mit einem hohen Mittelschiff das sich zum Alten Schloss und zum Marktplatz hin offnete Die drei quer zum Mittelschiff verlaufenden niedrigeren Seitenschiffe wurden wie dieses durch flache glaserne Satteldacher belichtet Entgegen der Planung erwies sich die Grundflache der Markthalle von Beginn an zu klein um alle Marktbetreiber aufzunehmen Es dauerte fast 50 Jahre bis dieser Mangel durch einen grosseren Neubau von Martin Elsasser behoben wurde 15 Literatur BearbeitenHeinrich Straumer Die stadtische Markthalle in Stuttgart In Wasmuths Monatshefte fur Baukunst Nr 1 1914 S 47 55 zlb de Neudeutsche Bauzeitung 11 Jahrgang 1915 S 87 89 Martin Elsaesser Veroffentlichung von Arbeiten der Mitglieder der Ortsgruppe Stuttgart des Bunds Deutscher Architekten Felix Schuster Der Bildhauer Josef Zeitler In Schwabisches Heimatbuch Stuttgart 1937 S 56 66 Hermann Lenz Gunter Beysiegel Hrsg Stuttgart Aus 12 Jahren Stuttgarter Leben Belser Stuttgart 1983 S 434 437 OP Kunst Markt Kunstgalerie in Lagerraumen der Markthalle Stuttgart In Deutsche Bauzeitung 127 Jahrgang 1993 Heft 12 S 94 98 Hartmut Ellrich Das historische Stuttgart Bilder erzahlen Michael Imhof Petersberg 2009 S 47 48 Christiane Fulscher Stuttgarter Markthalle 1910 1914 Martin Elsaesser Bauheft Nr 4 Hamburg 2014 ISBN 978 3 944405 07 0 Judith Breuer Funktioniert und erfreut seit mehr als 100 Jahren Die Markthalle in Stuttgart In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege 51 2022 S 110 117 Judith Breuer und Ulrike Piper Wolbert Gesichert und restauriert Die Bilder an der Markthalle in Stuttgart In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege 51 2022 S 118 123 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Markthalle Stuttgart Sammlung von Bildern nbsp Commons Alte Markthalle Stuttgart Sammlung von Bildern Markte Stuttgart GmbH 360 Panoramabild in der Markthalle Christiane Fulscher Markthalle In Stadtlexikon Stuttgart 19 April 2018 Stadtarchiv Stuttgart Einzelnachweise Bearbeiten Zahlen und Fakten zur Stuttgarter Markthalle Memento des Originals vom 17 Dezember 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www markthalle stuttgart de Fulscher 2014 S 19 Vermischtes In Zentralblatt der Bauverwaltung Nr 87 1910 S 571 zlb de Notiz zum Wettbewerbs Ergebnis Thomas Borgmann Ein kuhner Entwurf In Stuttgarter Zeitung zum 100 jahrigen Jubilaum der Eroffnung abgerufen am 30 Januar 2014 a b Stuttgarter Markthalle Geschichte Abgerufen am 4 Januar 2021 Breuer 2022 S 116 Stuttgarter Markthalle Stuttgart Informationen zum Ceresbrunnen Memento des Originals vom 28 November 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stuttgart de Seiten der Stadt Stuttgart Breuer und Piper Wolbert 2022 S 118 123 Breuer 2022 S 112 113 Fulscher 2014 S 27 Schuster 1937 S 59 60 Neudeutsche Bauzeitung 1915 S 89 Straumer 1914 S 50 75 Jahre Vorort Strassenbahnen PDF In Uber Berg und Tal 3 1985 Markthalle Stuttgart Eine Schiene fuhrt ins Nichts In Stuttgarter Nachrichten Fulscher 2014 S 11 13 48 776266666667 9 1794416666667 Koordinaten 48 46 35 N 9 10 46 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Markthalle Stuttgart amp oldid 236297551