www.wikidata.de-de.nina.az
Die Mariensaule in Trier ist ein Mariendenkmal zu Ehren Marias der Mutter Jesu Denkmal und Sockel sind zusammen 40 9 Meter hoch und stehen weithin sichtbar auf der linken Moseltalseite in einer Hohe von 296 Metern auf dem Pulsberg also uber 150 m uber dem Stadtzentrum oberhalb des Stadtteils West Pallien MariensauleDie Mariensaule wurde im 19 Jahrhundert vor dem Hintergrund von Auseinandersetzungen zwischen katholischer Stadtbevolkerung und preussisch protestantischer Regierung gebaut Im Fruhjahr 2007 wurde das Denkmal fur eine Sanierung im Auftrag des Bistums Trier komplett eingerustet Nach Abschluss der Arbeiten erfolgte am 14 September 2007 die Wiedereinsegnung durch Bischof Reinhard Marx Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bau 3 Nutzung 4 Ahnliche Bauwerke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweisGeschichte Bearbeiten nbsp Ansicht aus der Stadt von der Konstantinbasilika aus1854 erhob Papst Pius IX die unbefleckte Empfangnis Mariens zum Dogma Bulle Ineffabilis Deus Maria wurde von Geburt an von aller Erbschuld unbefleckt bewahrt was der Marienverehrung neue Impulse gab In der Folge entstanden vielerorts Mariensaulen In Trier kam als zusatzliche Motivation eine Auseinandersetzung zwischen Katholiken und Protestanten hinzu 1815 war Trier infolge des Wiener Kongresses unter die Herrschaft Preussens gefallen Die uberwiegend katholische Stadtbevolkerung lehnte die preussischen Herrscher ab Die Regierung wies die bisher katholische Jesuitenkirche der kleinen protestantischen Gemeinde Triers zu Die Trierer Bevolkerung forderte nachdrucklich die Ruckgabe der Kirche Das fuhrte so weit dass sich schliesslich der preussische Konig Friedrich Wilhelm IV selbst des Streits annahm Er ordnete an dass die Jesuitenkirche wieder katholisch werden solle Als neue protestantische Kirche bestimmte er stattdessen die ehemalige Konstantinbasilika die erst noch wieder ruckgebaut werden musste und dann nach seinem Wunsch neben dem Kolner Dom zum zweiten Dom im Rheinland werden solle Die Konstantinbasilika war ursprunglich fur die romischen Kaiser gebaut worden Nachdem sie in der Fruhen Neuzeit in das kurfurstliche Palais integriert worden war galt sie als Symbol fur die katholische Herrschaft in Trier In den Jahren 1841 bis 1862 wurde die Basilika von Carl Schnitzler wieder in ihren ursprunglichen Zustand eine imposante Halle versetzt ab 1856 wurde sie von der protestantischen Gemeinde genutzt Vor diesem Hintergrund sammelte die katholische Bevolkerung Geld fur eine der hochsten Mariensaulen Deutschlands die Mittel zum Bau wurden von den Burgern selbst aufgebracht Mit ihnen wurde die Saule an einen hochstehenden und weithin sichtbaren Platz gebaut auf den 296 Meter hohen Pulsberg Der Standort richtete sich allerdings nicht an Pilger fur die eine Mariensaule auf dem Trierer Petrisberg auf der rechten Moselseite besser sichtbar gewesen ware Stattdessen liegt der gewahlte Standort unmittelbar uber der Stadt und am Moselbett ausgerichtet fast genau gegenuber der Basilika Bereits zum Bauzeitpunkt war die Mariensaule damit als Reaktion auf die Umwidmung der Basilika klar erkennbar Seit dem Durchbruch der Konstantinstrasse zwischen Basilika und Kornmarkt d h auf der Achse von Basilika und Mariensaule nach dem Zweiten Weltkrieg ist die Mariensaule sogar noch auffalliger direkt vom Vorplatz der Basilika sichtbar Bau BearbeitenFur die Statue wurde die betende Haltung der Maria der ikonografische Typ der Maria orans gewahlt d h ohne Jesuskind vgl Mariensaule Der Entwurf fur die uberlebensgrosse 6 9 Meter hohe Statue stammt von dem Bildhauer Gottfried Renn aus Speyer Der 34 m hohe Turm wurde im neugotischen Stil von den Architekten Christian Wilhelm Schmitt und Johann Peter Schmidt entworfen unklar ist ob der Stil blosser Zeitgeschmack war oder zusatzlich bewusst auf die Zeit vor der Reformation verweisen sollte Ahnliches gilt fur das Baumaterial Die Sandsteinquader sollen teilweise der alten romischen Stadtmauer entstammen was fruher zwar nicht ungewohnlich gewesen ware zugleich aber auch ein Symbol fur die antike Tradition der katholischen Kirche in Trier gewesen sein kann Im Jahre 1859 wurde unter Leitung von Baumeister und Stadtrat Joseph Weis mit dem Bau begonnen Die Ausfuhrung der Statue ubernahm der Bildhauermeister Rief Am 8 Oktober 1866 weihte Bischof Leopold Pelldram die Mariensaule ein Die nachtliche Beleuchtung wird auch heute noch durch Spendengelder finanziert Nutzung BearbeitenUber eine Wendeltreppe mit 105 Stufen 1 im Inneren des rechteckigen Unterbaues gelangt man zu einer Plattform die ursprunglich fur Besucher gedacht war Seit einem Unfall um 1905 ist sie nicht mehr zuganglich Die Mariensaule ist beliebtes Ausflugsziel da sich von ihrem Vorplatz aus ein weiter Blick uber Trier und das Moseltal bietet Etwa zwanzig Hohenmeter unterhalb der Mariensaule befinden sich eine Bushaltestelle und ein Parkplatz nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Panoramasicht von der Mariensaule in Trier 2009 Ahnliche Bauwerke Bearbeiten nbsp Bettinger Grabmal in Bobenheim Roxheim mit verkleinerter Ausfuhrung der Immaculata von der Trierer MariensauleDie Mariensaule Kyllburg ahnelt stark der Trierer Mariensaule ist aber bedeutend niedriger Auf dem Friedhof des Ortsteils Roxheim in Bobenheim Roxheim befindet sich das Grabmal von Maria Josepha Bettinger 1890 Mutter des Kardinals Franziskus von Bettinger eine Sandsteinstele von Gottfried Renn mit verkleinerter Ausfuhrung seiner Monumentalstatue auf der Mariensaule Trier Literatur BearbeitenArthur Fontaine Die Marienstatten am Trierer Markusberg Das Ensemble von Mariensaule Maria Hilf Kapelle 49 7592 6 62153 und Stationsweg Kliomedia Trier 2010 Geschichte und Kultur des Trierer Landes 11 ISBN 978 3 89890 148 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mariensaule Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweis Bearbeiten Michael Merten Die Mariensaule ist mein Leben Katholisch de 8 Oktober 2016 abgerufen am 2 September 2019 49 760259 6 619913 Koordinaten 49 45 36 93 N 6 37 11 69 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mariensaule Trier amp oldid 235909600