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Marian Victorowitsch Kowal russisch Maria n Vi ktorovich Kova l eigentlich Kovalyov Kowaljow 4 Augustjul 17 August 1907greg in Pristan Wosnessenija 15 Februar 1971 in Moskau war ein russischer Komponist und Musikfunktionar Inhaltsverzeichnis 1 Laufbahn 2 Ehrungen 3 Wertungen 4 Werke 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLaufbahn BearbeitenKowal erhielt ab seinem 6 Lebensjahr systematischen Klavierunterricht in Sankt Petersburg 1918 bis 1920 besuchte er die Musikschule in Nischni Nowgorod und nahm dort Klavierunterricht bei Vera Alexandrowna Winogradowa Von 1921 bis 1925 besuchte er das Musiktechnikum in Petrograd und nahm dort Klavierunterricht bei Michail Alexejewitsch Bichter sowie Musikgeschichte bei Wjatscheslaw Gawrilowitsch Karatygin Ab 1925 besuchte Kowal das Moskauer Konservatorium und studierte dort Komposition bei Michail Gnessin Er gehorte dort der Vereinigung PROKOLL Schopferisches Kollektiv der Kompositionsstudenten am Moskauer Konservatorium an 1928 brach er sein Studium ab und schloss sich der Russischen Assoziation der proletarischen Musiker RAPM an Seine Kompositionskenntnisse und fertigkeiten rundete er bei Nikolai Mjaskowski und Semjon Semjonowitsch Bogatyrjow ab 1931 arbeitete er einige Monate als Monteur beim Aufbau von Magnitogorsk im Ural mit Seit 1948 wirkte Kowal als Sekretar und Leitungsmitglied des Komponistenverbandes der UdSSR Er stand der Kommission Musik der nationalen Republiken vor Von 1948 bis 1952 war er verantwortlicher Redakteur der Zeitschrift Sowjetskaja musyka und von 1957 bis 1961 kunstlerischer Leiter des Pjatnizki Chores mit dem er in Osterreich der CSSR Kanada der USA und Mexiko gastierte Ehrungen BearbeitenKowal wurde 1943 mit dem Stalinpreis ausgezeichnet 1947 verlieh man ihm den Titel Verdienter Kunstschaffender der RSFSR und 1954 den gleichen Titel fur die Litauische Republik Wertungen BearbeitenFrei von modernistischen Einflussen sowie als konsequenter Kampfer gegen jede Art von Konstruktivismus in der Musik hat Kowal stets eine innige Bindung an die musikalische Tradition und Folklore seines Heimatlandes gehalten Hemmend fur seine Entwicklung als Komponist wirkte sich die Mitgliedschaft in der RAPM und der von ihr propagierten Prinzipien der Geringschatzung des berufsmassigen Komponistentums sowie der Missachtung der Instrumentalmusik aus Fur Koval selbst war die Musik seit jeher ein Mittel der Agitation Ausgehend von kleineren Vokalformen Massen Solo und Chorlied hat er den Weg zu Kantate Oratorium und Oper gefunden Mit der Erweiterung der Form ging eine Bereicherung der musikalischen Ausdrucksmittel einher Deklamatorisch rezitative Elemente traten zugunsten breiter Melodielinien zuruck Wie sehr der Komponist um die musikalische Gestalt gerungen hat geht auch daraus hervor dass die meisten seiner grosseren Werke ein und mehrere Male uberarbeitet wurden und in mehreren Fassungen vorliegen 1 Kowal war ein Meister des Chorsatzes den er seit den 1930er Jahren zunehmend mit dramatischen Elementen ausstattete Seine Opernchore gestaltete er zu eindrucklichen Volks und Massenszenen die an die Tradition der klassischen russischen Oper besonders der von Modest Mussorgski anknupften Im Westen ist Kowal als scharfzungiger und feindseliger Kritiker der westlich orientierten Musik Dmitri Schostakowitschs im Rahmen der zweiten stalinistischen Kulturkampagne um 1948 bekannt geworden In Bezug auf die Neunte Sinfonie Schostakowitschs schildert ein Programmheft der Kolner Philharmonie von 2014 die Situation von 1948 treffend Komponisten wie Marian Kowal und Tichon Chrennikow die wichtige kulturpolitische Amter innehatten rechneten schonungslos mit ihrem Kollegen Schostakowitsch ab Seine intellektuellen Spielereien stellten einen Verrat an den Bedurfnissen des Volkes dar der neoklassizistische Zug der Neunten sei ein Zeichen von Dekadenz Kowal sah im Seitenthema des ersten Satzes das Abbild eines derb frohlichen Yankees der unbedarft ein heiteres Motiv vor sich her pfeift und resumierte Der alte Haydn und ein waschechter Sergeant der US Army wenig uberzeugend auf Charlie Chaplin getrimmt jagten im Galopp mit allen Gebarden und Grimassen durch den 1 Satz dieser Sinfonie 2 Schostakowitsch geriet in Folge dieser offiziellen Herabwurdigungen in eine existentielle Krise Werke BearbeitenDie zweite und jede folgende Jahreszahl geben wesentliche Uberarbeitungen des jeweiligen Werkes durch den Komponisten an Buhnenwerke 1932 Semlja wstajot Das Land erhebt sich nach dem ungarischen Stuck Megmozdul a Fold v A Hidas russische Ubersetzung von L Kotschetkow 1939 1951 1965 Wolk i semero kosljat Der Wolf und die sieben Geisslein nach dem Volksmarchen v E Manutscharowa u M Kowal Kinderoper in drei Akten mit Prolog 1940 1959 Jemeljan Pugatschow W Kamenski Oper in funf Akten 1943 1949 Sewastopolzy Die Manner v Sewastopol N L Braun u S D Spasski Oper in vier Akten mit Epilog 1929 1949 Usadba Der Gutshof Ju Anissimow nach A Puschkin Graf Nulin 2 Fassung 1949 mit dem Text von S Gorodezki 1964 Aksjuscha T Ustinowa BallettChorwerke 1935 1969 Skas o partisane Die Geschichte vom Partisanen A Surkow Gedicht in sechs Liedern fur Bariton Sopran und gemischten Chor mit Klavier 1939 1972 Jemeljan Pugatschow nach dem gleichnamigen Gedicht von W Kamenski Oratorium fur drei Gesangssolisten gemischten Chor und Symphonieorchester in 2 Teilen 1942 Narodnaja swjaschtschennaja wojna Der hl Volkskrieg S Alexandrowa P Afonin M Golodny A Prokofjew N Siderenko Ja Schwedow u N Waganowa Oratorium 1942 Tschkalow W Kamenski Oratorium fur Gesangssolisten Chor u Symphonisches Orchester in acte Teilen 1968 Tschelowek Ein Mensch E Miezelaitis Oratorium 1947 Swjosdy Kremlja Kremlsterne L Oschanin Kantate fur Sopran Mezzosopran Tenor und Bass mit Klavier 1949 1969 Poema o Lenine Lenin Gedicht ders Kantate fur gemischten Chor a cappella 1933 Is shisni krasnoarmejza Aus dem Leben eines Rotarmisten A Surkow Suite fur einen Solisten Chor u Klavier 1938 Semja narodow Die Volkerfamilie Volksdichtungen Suite fur Chor a cappella 1937 Wremena goda Die Jahreszeiten A Puschkin fur Kinderchor 1942 Ilmen osero Der Ilmensee M Matussowski fur Mannerchor a cappella 1946 Pjat stichotworenij F Tjutschewa funf Gedichte v F Tjutschew fur gemischten Chor a cappella 1948 Pesni sibirskich ochotnikow Lieder der sibirischen Jager L Tschernomorzew fur Mannerchor a cappella 1952 Po rodnoi strane Durch die Heimat B Dubrowin 19 Chorsatze 1964 Chory f Gemischten Chor fur Mannerchor und fur Frauenchor 1966 Junost Jugend Lieder u Chore mit KlavierWerke fur Gesang und Klavier 1929 Pesni is odinotschki Lieder aus der Gefangniszelle A Bogdanow u M Kowal 1935 Episod is 1905 goda Episode aus dem Jahre 1905 D Bedny N Kusnezow I Frenkel u Volksdichtung 1935 Prokljatoje proschloje Verfluchte Vergangenheit N A Nekrassow 1936 1969 Puschkiniana Zehn Gedichte von A Puschkin fur Sprecher Singstimme u Klavier 1939 1957 O kakije pewzy O what singers Funf Lieder auf Texte v L Hughes russische Ubersetzung von Ju Anissimow 1942 1973 Frontowaja tetrad Frontheft M Matussowski K Simonow u a 1944 Ural bogatyr Der Recke Ural W Kamenski M Matussowski u a Zehn Lieder 1951 Pesni na stichi negritjanskich poetow Lieder auf Verse von Negerdichtern 1955 Romansy i pesni na stichi P Komarowa Romanzen u Lieder auf Gedichte von P Komarow 1958 Is japonskoi poesii Aus der japan Poesie 1964 Detskije pesni Kinderlieder 1969 Jantarjok s solotymi lutschami Der Bernstein mit den goldenen Strahlen S Neris 1967 Volksliedbearbeitungen 1962 Russkije narodnyje pesni fur Flote Gesang und KlavierInstrumentalmusik 1940 Desjat pjes na marijskije narodnyje temy Zehn Stucke auf Volkslied Themen der Mari fur Klavier 1955 Musykalnaja schkatulka Die Spieldose Sechs Stucke fur Klavier 1963 Liritscheskaja powest Lyrische Novelle fur Klavier 1956 Dwe pesni Zwei Lieder fur Harfe 1956 Preljudija fur Harfe 1946 Suite auf russische Volksweisen fur StreichquartettSchauspiel und Filmmusik 1941 Musik zu dem Film Delo Artamonowych Das Werk der Artamonows nach M Gorki 1941 Schriften 1968 S pesnei skwos gody Gossudarstwenny russki chor imeni M E Pjatnizkowo Mit dem Lied durch die Jahre Der Staatliche Russische M E Pjatnizki Volkschor Zahlreiche Aufsatze in Zeitschriften und Zeitungen vgl hierzu G B Bernandt u I M Jampolski Kto pisal o musyke Wer schrieb uber Musik II 1974 51 f Literatur BearbeitenKowal Marian Victorowitsch In Friedrich Blume Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart allgemeine Enzyklopadie der Musik MGG Digitale Bibliothek Band 60 Ungekurzte elektronische Ausg der 1 Auflage Directmedia Verlag Berlin 2004 ISBN 3 89853 460 X S 43491 Vgl MGG Band 16 S 1047 Barenreiter Verlag 1986 Kowal Marian Viktorowitsch In Wilibald Gurlitt Carl Dahlhaus Hrsg Riemann Musik Lexikon In drei Banden und zwei Erganzungsbanden 12 vollig neubearbeitete Auflage Band 1 Personenteil A K B Schotts Sohne Mainz 1959 S 957 Erstausgabe 1882 Kowal Marian Wiktorowitsch In Wilibald Gurlitt Carl Dahlhaus Hrsg Riemann Musik Lexikon In drei Banden und zwei Erganzungsbanden 12 vollig neubearbeitete Auflage Band 4 Erganzungsband Personenteil A K B Schotts Sohne Mainz 1972 S 672 Erstausgabe 1882 Erganzende Angaben zum Werk Kowals Galina Grigor yeva Koval Marian Viktorovich In Grove Music Online englisch Abonnement erforderlich Einzelnachweise Bearbeiten Marina Lobanova Koval Marian Viktorovic In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Personenteil Band 10 Kemp Lert Barenreiter Metzler Kassel u a 2003 ISBN 3 7618 1120 9 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich Marcus Imbsweiler Programmheft der Kolner Philharmonie PDF Uber Schostakowitschs 9 Sinfonie Nicht mehr online verfugbar 19 Januar 2014 S 10 archiviert vom Original am 17 Februar 2017 abgerufen am 6 November 2018 Normdaten Person GND 103801383 lobid OGND AKS LCCN n93107010 VIAF 39799861 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kowal Marian VictorowitschALTERNATIVNAMEN Kowal Marian Kowaljow Marian VictorowitschKURZBESCHREIBUNG russischer KomponistGEBURTSDATUM 17 August 1907GEBURTSORT Pristan WosnessenijaSTERBEDATUM 15 Februar 1971STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marian Victorowitsch Kowal amp oldid 229646013