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Die romisch katholische Kapelle Maria Trost in Dirlewang einer Gemeinde im Landkreis Unterallgau in Bayern wurde am Ende des 17 Jahrhunderts errichtet und war Errichtungsort der Gurtelbruderschaft Maria vom Trost Das Gebaude steht unter Denkmalschutz 1 Maria Trost in Dirlewang Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Innenausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAm 1 April 1696 wurde in der Kapelle die Gurtelbruderschaft Maria vom Trost errichtet In dieser Zeit durfte die Kapelle auch erbaut worden sein Die Bruderschaft bestand bis zum Ende des 18 Jahrhunderts fort Das Bruderschaftsbuch befindet sich im Pfarrhaus Lorenz Miller Obermuller aus Dirlewang stiftete in seinem Testament vom 6 November 1710 300 fl in unser lieben Frauen Capellen allda zur Ausgipsung des Chores Das Langhaus wurde vermutlich im spaten 18 Jahrhundert errichtet Eine Renovierung fand 1911 und nochmals Aussen 1969 statt Eine Einsiedelei an der Nordseite der Kapelle wurde um 1920 abgebrochen Baubeschreibung BearbeitenDie ursprungliche Kapelle aus dem Ende des 17 Jahrhunderts bildet den Chorteil des bestehenden Gebaudes und umfasst zwei Joche mit dreiseitigem Schluss Im Chor mit seinen eingezogenen rundbogigen Fenstern besitzt ein Kreuzgratgewolbe Die Wande zieren gestaffelte toskanische Pilaster mit Gebalkstucken Eine niedrige Korbbogenarkade durchbricht die Westwand des Chores zum Langhaus hin Die Westseite des Durchbruches ist abgefast und mit Guttae besetzt Das Langhaus schliesst westlich an den alteren Chorteil an und wurde im 18 Jahrhundert errichtet Es ist als niedriger Raum mit Flachdecke ausgefuhrt und ebenso breit wie der Chor An beiden Seiten befinden sich jeweils drei Rundbogenfenster Der Zugang zur Kapelle erfolgt an der Sudseite des Langhauses durch eine Stichbogentur welche rautenformig aufgedoppelt mit Mittelrossette am Ende des 18 Jahrhunderts geschaffen wurde Links des Altars befindet sich eine Stichbogennische Der Zugang zum Dachboden des Langhauses erfolgt durch eine rechteckige Offnung an der Westwand des Chores oberhalb des Chorbogens Das Glockenseil ist oberhalb davon an der Wolbung durch eine runde Offnung angebracht Aussen an den Westecken und dem Apsisansatz des Chores befindet sich eine neubarocke Rustika die Fenster sind mit einer neubarocken Stuckrahmung versehen Umlaufend am Chor ist ein reich profiliertes Traufgesims angebracht Im Chorscheitel ist eine geohrt gerahmte Rechtecknische mit einem erneuerten Gemalde der Muttergottes eingelassen Der Westgiebel des Chores ist mit profilierten Gesimsen gerahmt im Giebelfeld befindet sich eine rechteckige Nische Diese ist mit seitlichen Voluten versehen und besitzt eine profilierte Verdachung Daruber auf der Giebelspitze ist ein Dachreiter aufgesetzt Der Dachreiter besitzt einen gefelderten quadratischen Sockel auf den ein oktogonales Oberteil anschliesst Dieser ist durch Gesimse und schmale ionisierende Eckpilaster in den gefelderten Sockelbereich das Hauptgeschoss mit rundbogigen Fensteroffnungen und ein niedriges Obergeschoss aufgeteilt Im Obergeschoss befinden sich querovale Offnungen in den Feldern der Hauptseiten Abgeschlossen wird der Dachreiter durch ein kraftiges profiliertes Kranzgesims und einer blechgedeckten Zwiebelhaube Im Vergleich zum Chor ist das Langhaus hingegen vollig schmucklos Es besitzt ein profiliertes Traufgesims und ist mit meinem Satteldach gedeckt Eine rechteckige Offnung zum Speicher befindet sich am Westgiebel Im 18 Jahrhundert wurde an der Sudseite des Chores die Sakristei angebaut Diese besitzt wie die anderen Bauteile ein profiliertes Traufgesims Gedeckt ist sie mit einem Quersatteldach An der Ost und Sudseite der Sakristei sind jeweils kleine querrechteckige Fenster vorhanden Innenausstattung Bearbeiten nbsp InnenraumDer Altar wurde um das Jahr 1700 geschaffen und 1911 im Zuge der Kapellenrenovierung ebenfalls renoviert Er besteht aus rotem Stuckmarmor mit Vergoldungen und einem kastenformigen Stipes aus Holz Im Bereich der Predella ist ein tabernakelartiges viersauliges Gehause angebracht Das Gehause mit gesprengtem Segmentgiebel enthalt das rundbogig geschlossene Gnadenbild Maria Trost Das Gnadenbild wurde in Ol auf Leinwand gemalt Flankiert wird das Gnadenbild von Engelsfiguren Das grosse ebenfalls rundbogig geschlossene Altarbild zeigt Maria wie sie Nikolaus von Tolentino den Gurtel reicht Daneben sind noch der heilige Augustinus sowie seine Mutter Monika dargestellt die legendaren Grunder der von den Augustiner Eremiten verbreiteten Gurtelbruderschaft Im oberen Bereich des Altarbildes ist eine Darstellung der Dreifaltigkeit im unteren Bereich die der Armen Seelen zu finden Links unten befindet sich das nicht identifizierte Wappen des Stifters Um das Gemalde ist eine reiche Akanthusschnitzerei angebracht Eine Kartusche mit der Inschrift H MARIA HILFE U TROST ALLER ist im Scheitel vorhanden Beidseitig sind jeweils zwei vorgestaffelte korinthische Saulen und zuruckgesetzte Aussenpilaster mit verkropften Segmentgiebelstucken vorhanden Auf den Giebeln sitzen Engel mit Spruchbandern Auf dem linken Spruchband ist VIRGO IMMACULATA und auf dem rechten Spruchband MATER ADMIRABILIS zu lesen In der Kapelle befindet sich eine Reihe gefasster Holzfiguren Aus der Mitte des 18 Jahrhunderts stammen das Kruzifix und die Mater Dolorosa Die kleine Halbfigur des hl Matthaus auf einer Konsole stammt ebenfalls aus dieser Zeit ebenso wie die Figur des heiligen Josef und der Auferstehungsheiland In der Mitte des 18 Jahrhunderts wurden die Gemalde des Herzens Jesu und des Herzens Maria geschaffen aus dem dritten Viertel des 18 Jahrhunderts stammt das Gemalde des Wiesheilands Es tragt die Inschrift Gnadenreiche Bildnuss dess gegeissleten Heylands in der also genanten Wiss Capelle Steingadischer Pfarr Die Halbfigur des schmerzhaften Heilands ist aus der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts das Bildnis Mariahilf aus dem 18 Jahrhundert Die neubarocken Fresken im Chor wurden 1911 von Wilhelm Geremiller aus Munchen geschaffen Im Kreisfeld zwischen den beiden Chorjochen ist die Rosenkranzmuttergottes mit Engeln abgebildet Von der Bezeichnung des Freskos ist nur noch die Jahreszahl 1911 leserlich In den Kappen und Zwickeln sind beginnend an der ostlichen Nordseite folgende Fresken mit entsprechender Bezeichnung vorhanden Erzengel Gabriel mit Ave Maria Krone und Palmzweige mit Regina Martyrum die heilige Anna mit dem Marienkind ein Spiegel mit Waage und Gesetzestafeln und der Inschrift Speculum Justitiae An der ostlichen Sudseite beginnend ein Engel mit Gratia plena der Morgenstern mit Stella Matutina der heilige Joachim eine Rose mit der Inschrift Rosa mystica Josef Schnitzer schuf 1911 den Stuck im Chorteil der Kapelle An den Gewolbegraten befindet sich ein Lorbeerstab In den Kappen befinden sich Akanthusdekor und kleine Gemaldekartuschen Oberhalb der Fenster sind Muscheln angebracht uber dem Altar ist ebenfalls eine grosse Stuckmuschel vorhanden Uber der linken Altarnische ist Akanthus und uber der rechten Nische ein Engelskopf stuckiert Literatur BearbeitenHeinrich Habel Landkreis Mindelheim Bayerische Kunstdenkmale Hrsg Torsten Gebhard Anton Res Deutscher Kunstverlag Munchen 1971 S 99 101 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Trost Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Eintragung D 7 78 127 548 003254 10 504925 Koordinaten 48 0 11 7 N 10 30 17 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Trost Dirlewang amp oldid 224281673