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Maria Schnokel um 1600 25 August 1654 in Rinteln war Opfer der Hexenverfolgungen in Rinteln Eulenburg Museum Stationen im Hexenprozess gegen Maria Schnokel Rinteln 1654 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Hexenverfolgungen in Rinteln 3 Hexenprozess gegen Maria Schnokel 4 Quellen 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Rinteln Eulenburg Museum Ausstellung Hexenprozesse Exponate li oben Cunradus Hartz Traktat gegen das Verbrechen der Hexerei 1634 Rinteln re ob Hermann Goehausen Processus Juridicus Rinteln 1630Maria Schnokel war eine geborene Biesenmeyer und verheiratet mit Heinrich Schnokel 1 In anderen Quellen wird sie genannt Heinrich Schreckels Frau 2 die Henr Schroeckels Frau Mar Brennerkings Die Schreckelsche 3 1654 geriet sie in einen Hexenprozess welcher im Zentrum einer Ausstellung zu den Hexenprozessen in Rinteln in der Eulenburg dem Universitats und Stadtmuseum Rinteln steht Hexenverfolgungen in Rinteln BearbeitenRinteln war Schauplatz intensiver Hexenverfolgungen Die Hexenprozesse wurden massgeblich vorangetrieben durch die Professoren der Juristenfakultat an der Universitat Rinteln Die Juristen der Akademia Ernestina verstarkten durch ihre Beratung von Stadt und Amtsgerichten im ganzen Nordwesten die Hexenprozesse Zwischen 1621 und 1675 sind rund 400 Gutachten uberliefert die durchweg die rucksichtslose Verfolgung von vermeintlichen Hexen und Hexenmeistern anordneten 4 Das juristische Delikt der Hexerei war in der reichsweit gultigen Constitutio Criminalis Carolina verankert Es fand sich auch in der Polizey Ordnung die Graf Ernst zu Holstein Schaumburg der Stifter der Rintelner Universitat 1610 erlassen hatte Hexerei galt als todeswurdiges Verbrechen das mit dem Verbrennen auf dem Scheiterhaufen geahndet wurde Der Stadtrat in Rinteln hatte die Hohe Gerichtsbarkeit inne mit dem Recht Menschen wegen Hexerei zu verurteilen und zu verbrennen Im Gebiet der heutigen Stadt Rinteln wurden in der Zeit von 1560 bis 1669 mindestens 88 Menschen in Hexenprozessen angeklagt von denen viele mit der Hinrichtung endeten Hohepunkte waren die Jahre 1634 bis 1655 In den Jahren 1634 1635 wurden 13 Menschen hingerichtet 5 Eine weitere Welle von Hexenprozessen begann nachdem Rinteln 1651 wegen seiner entfernten Lage zur Residenzstadt Kassel eine eigene Regierung mit Obergericht erhielt 1654 wurden mindestens elf Personen der Hexerei angeklagt darunter auch Magdalena Meyers die Witwe des Hoppenstock und 1655 weitere drei Menschen 5 Nach Archivunterlagen wurden in Rinteln nur drei Manner der Hexerei angeklagt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt Johann Ernsting genannt Kronenschafer wurde als angeblicher Werwolf 6 beschuldigt und am 30 Mai 1655 hingerichtet 7 Die Stadt Rinteln deren Universitat massgeblich zur Verbreitung der Hexenprozesse beitrug halt damit in Niedersachsen einen traurigen Rekord 8 Hexenprozess gegen Maria Schnokel BearbeitenSeit dem Herbst 1653 fanden auf dem nahen Schloss Arensburg im benachbarten Schaumburg Lippe auf Betreiben des dortigen Grafen Philipp Massenprozesse unter dem Vorwurf der Hexerei statt bei denen unter der Folter die Angeklagten immer neue Frauen und Manner der Teilnahme beim Hexensabbat bezichtigten Die Gefolterten nannten als Hexentanzplatz die Klippe des Luhdener Berges zwischen Eilsen und Rinteln In einer ersten Prozesswelle Januar bis Marz 1654 begann auch das Rintelner Stadtgericht mit Ermittlungen wegen Hexerei Acht angeklagte Frauen wurden zum Tode verurteilt darunter Ende Februar 1654 Adelheid Sieveking Eine der angeklagten Frauen sagte unter der Folter aus dass die Burgersfrau Maria Schnokel ebenfalls beim nachtlichen Hexentanz auf dem Steinanger dabei gewesen sei Diese sogenannte Besagung wurde vom Gericht in eine besondere Liste eingetragen April 1654 geriet Maria Schnokel in einen Streit mit einem Nachbarn Dieser bekreuzigte sich plotzlich vor ihr und wendete sich ab Zum ersten Mal ahnte Maria Schnokel dass ein bos Gerucht uber sie im Umlauf war 9 nbsp Fragenkatalog im Hexenprozess gegen Maria Schnokel Rinteln 1654 nbsp Gutachten im Hexenprozess Maria Schnokel Rinteln 1654Am 3 Juli 1654 begann das Stadtgericht mit konkreten Ermittlungen gegen Maria Schnokel und liess Belastungszeugen vernehmen Wie auch im Prozess gegen Adelheid Sieveking traten Mitglieder der Wandmacherfamilie Wiebbach mit Verdachtigungen und Zeugenaussagen in Erscheinung Als Zeugen wurden gehort Anna Maria Wiebbach Ehefrau des Wandmachers Otto Wiebbach aus dem Klosterstrassenviertel und der Backer Johann Bockmann aus dem Ritterstrassenviertel Namentlich als Richter bekannt ist Johann Dempter um 1590 1654 Kaufmann Ratsherr und ehrenamtlicher Stadtrichter Am 10 Juli horte das Stadtgericht weitere Zeugen und sandte die Akten schliesslich an die Juristen Fakultat der Rintelner Universitat Am 19 Juli lag das Rechtsgutachten der Universitat vor Verhaften und gutlich befragen Am 20 Juli wurde Maria Schnokel morgen um drei Uhr verhaftet und vor dem Stadtgericht verhort Sie bestritt alle Vorwurfe Das Protokoll wurde mit den Akten wieder an die Universitat geschickt Funf Tage spater lag das zweite Rechtsgutachten der Universitat vor Erneut verhoren diesmal unter Anwendung der Folter Am 31 Juli begann um 10 Uhr vormittags die einstundige Folter auf dem Dachboden des Rathauses durch Streckbank und Beinschrauben Maria Schnokel blieb standhaft Anschliessend in der Zelle redete Pfarrer Daniel Wilhelmi auf sie ein Maria Schnokel war zu erschopft um weiteren Widerstand zu leisten Sie gab zu eine Hexe zu sein Am 3 August widerrief sie das Gestandnis sie sei durch Pfarrer Wilhelmi getauscht und betrogen worden Doch am 5 August resignierte Maria Schnokel und gestand erneut In dem Verhor am 8 August gestand Maria Schnokel alle Details die man von ihr horen wollte Sie nannte dabei auch angebliche Komplizinnen Am 17 August wurde die Anklageschrift vorbereitet und mit den Akten an die Universitat versandt Am 25 August fand auf dem Marktplatz der Endliche Rechtstag statt Das dritte Gutachten der Universitat wurde als Urteil offentlich verkundet Es lautete Tod durch Verbrennen Wenig spater starb die Angeklagte gemeinsam mit zwei anderen Frauen auf dem Scheiterhaufen Verurteilungen und Hinrichtungen von Juli bis August im Jahr 1654 10 Witwe des Heinrich Hoppenstock hingerichtet am 8 Juli Katharina Vogel Witwe des Cordt Meinersen hingerichtet am 8 Juli Witwe des Daniel Herrmann hingerichtet Jost Renecking Frau fluchtete kehrte freiwillig zuruck wahrscheinlich hingerichtet Maria Schnokel hingerichtet am 25 August Die Hafferbocksche hingerichtet am 6 Oktober Quellen BearbeitenStadtarchiv Rinteln Hexenprozess Akten unverzeichneter Bestand Darin enthalten Fragenkatalog im Prozess gegen Maria Schnokel und das Gutachten der Universitat Rinteln Literatur BearbeitenKarl Heinz Spielmann Hexenprozesse in Kurhessen Marburg 1932 Hans Jurgen Wolf Geschichte der Hexenprozesse Hamburg 1995Siehe auch BearbeitenDaniel Wilhelmi Adolph Wilhelm Rottmann Hermann Goehausen David Pestel Engelbert Wippermann Adelheid Sieveking Lucie KunschopperWeblinks BearbeitenDie Eulenburg Universitats und Stadtmuseum Rinteln Stationen des Hexenprozesses gegen Maria Schnokel 1654 Namen der Opfer der Hexenprozesse in Rinteln PDF Datei 207 KB Wer ist eigentlich lt Maria Schnokel gt und was hat sie mit der Hexenverfolgung in Rinteln zu tun Karin Gerhardt Lorenz Johann Ernsting 1655 verurteilt als HexerEinzelnachweise Bearbeiten Stefan Meyer Ausstellung zu Hexenprozessen Eulenburg Museum in Rinteln Karl Heinz Spielmann Hexenprozesse in Kurhessen Marburg 1932 Hans Jurgen Wolf Geschichte der Hexenprozesse Hamburg 1995 S 720 Die Eulenburg Universitats und Stadtmuseum Rinteln Hexenverfolgung in Schaumburg a b Namen der Opfer der Hexenprozesse in Rinteln Elmar Lorey Werwolfprozesse in der Fruhen Neuzeit Karin Gerhardt Lorenz Johann Ernsting 1655 verurteilt als Hexer Stefan Meyer Adelheid Sieveking 1600 1654 ein Tod auf dem Scheiterhaufen In Geschichte Schaumburger Frauen 2000 S 222 232 Die Eulenburg Universitats und Stadtmuseum Rinteln Stationen des Hexenprozesses gegen Maria Schnokel 1654 Karl Heinz Spielmann Hexenprozesse in Kurhessen N G Elwert Verlag Marburg 1932Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 18 Juni 2023 PersonendatenNAME Schnokel MariaKURZBESCHREIBUNG deutsches Hexenprozess OpferGEBURTSDATUM um 1600STERBEDATUM 25 August 1654STERBEORT Rinteln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Schnokel amp oldid 234717665