www.wikidata.de-de.nina.az
Lucie Kunschopper geb Hagemann nach 1600 1668 in Rinteln 1 war die verwitwete Frau von Hinrich Kunschopper 2 und hatte zwei Kinder Sie war ein Opfer der Hexenverfolgungen in Rinteln 3 Inhaltsverzeichnis 1 Hexenverfolgungen in Rinteln 2 Hexenprozess gegen Lucie Kunschopper 3 Quellen 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHexenverfolgungen in Rinteln Bearbeiten nbsp Verhor in einem HexenprozessRinteln war Schauplatz intensiver Hexenverfolgungen Die Hexenprozesse wurden massgeblich vorangetrieben durch die Professoren der Juristenfakultat an der Universitat Rinteln Die Juristen der Akademia Ernestina verstarkten durch ihre Beratung von Stadt und Amtsgerichten im ganzen Nordwesten die Hexenprozesse Zwischen 1621 und 1675 sind rund 400 Gutachten uberliefert die durchweg die rucksichtslose Verfolgung von vermeintlichen Hexen und Hexenmeistern anordneten 4 Das juristische Delikt der Hexerei war in der reichsweit gultigen Constitutio Criminalis Carolina verankert Es fand sich auch in der Polizey Ordnung die Graf Ernst zu Holstein Schaumburg der Stifter der Rintelner Universitat 1610 erlassen hatte Hexerei galt als todeswurdiges Verbrechen das mit dem Verbrennen auf dem Scheiterhaufen geahndet wurde Der Stadtrat in Rinteln hatte die Hohe Gerichtsbarkeit inne mit dem Recht Menschen wegen Hexerei zu verurteilen und zu verbrennen Im Gebiet der heutigen Stadt Rinteln wurden in der Zeit von 1560 bis 1669 mindestens 88 Menschen in Hexenprozessen angeklagt von denen viele mit der Hinrichtung endeten Hohepunkte waren die Jahre 1634 bis 1655 In den Jahren 1634 1635 wurden 13 Menschen hingerichtet 3 Eine weitere Welle von Hexenprozessen begann nachdem Rinteln 1651 wegen seiner entfernten Lage zur Residenzstadt Kassel eine eigene Regierung mit Obergericht erhielt 1654 wurden mindestens elf Personen der Hexerei angeklagt und 1655 weitere drei Menschen 3 Unter den letzten Opfern der Hexenprozesse in Rinteln befanden sich zwei Kinder Wegen angeblicher Hexerei verurteilte der Stadtrat im Jahr 1660 das sechsjahrige Kind Elisabeth Bodecken aus dem Ortsteil Exten und das elfjahrige Madchen Anneke Rohmeyer aus Steinbergen mit Landesverweis 5 Die Stadt Rinteln deren Universitat massgeblich zur Verbreitung der Hexenprozesse beitrug halt damit in Niedersachsen einen traurigen Rekord 6 Hexenprozess gegen Lucie Kunschopper BearbeitenAm 4 September 1668 erfolgte die Anklageerhebung durch den Peinlichen Amtsanklager in Rinteln In der Anklageschrift hiess es Es sei in gewissen Erfahrung gekommen dass sich Hinrichs Kunschoppers Eheweib vor etlichen Wochen wider die Natur selbst Leid angetan und die Zunge abgeschnitten habe Dies sei ein ohnfehlbares Zeichen ihrer Zauberkunst Aussagen von Zeugen lauteten Hauptzeugen in der ersten Vernehmung waren Marten und Margarete Teigeler die aussagten die Kunschoppersche habe ihr Kind mit einem Apfel vergiftet Nach dem Tode sei das Kind kohlschwarz angelaufen Margarete Teigeler gab zu Protokoll die Kunschoppersche habe ihr totes Kind noch einmal zusammen mit Adelheit Droge besucht und gesagt Gott habe ihr ein Zeichen gegeben dass sie schuld sei am Tode des Kindes Gemass der Aussage der Geisterbergschen einer Nachbarin habe die Kunschoppersche zwei ihrer Kuhe vergiftet und ihre Schweine mit Wasser ubergossen Darin sei Gift gewesen und die Schweine seien daran verstorben Johan Geisterberg bestatigte die Aussagen seiner Frau und fugte hinzu der Vorfall mit den Schweinen lage schon 14 bis 15 Jahre zuruck Er hatte von Hans Asches Frau gehort Lucie Kunschopper habe sich die Zunge abgeschnitten weil ihr der Teufel so bange macht Dies wurde von dem Nachbarn Johan Nullmeyer bestatigt Er beschuldigte die Kunschoppersche von ihr einmal Butter vorgesetzt bekommen zu haben die schlecht geschmeckt habe Bei den ersten zwei Vernehmungen hatte Hans Asche nichts Schlechtes uber die Kunschoppersche zu berichten gewusst Bei seiner dritten Vernehmung sagte er aus die Kunschoppersche habe ihm vor 15 und 27 Jahren zwei Kuhe vergiftet Ilsabe Winter gab an dass sie gehort habe die Kunschopper habe Teigelers Kind vergiftet Sie ware jetzt uberzeugt dass die Kunschoppersche auch schuld am Tod ihres Kindes sei Sie habe von ihr Schuhe fur das Kind gekauft doch als das Kind die Schuhe angezogen habe sei es krank geworden und gestorben Im Verhor erzahlten die beiden Kinder der Kunschopperschen dass ihre Mutter drei Wochen vor dem Ungluck ganz seltsam geworden sei Der Stadtprediger in St Nicolai Magister Daniel Wilhelmi besuchte die Angeklagten der Hexenprozesse im Gefangnis stets mit dem Auftrag ein Gestandnis zu erreichen Er sagte aus als er die Kunschoppersche auf Anordnung des Gerichtes im Gefangnis besuchte hatte sie ein Gestandnis abgelegt Doch Lucie Kunschopper widerrief dieses Gestandnis Die Juristen der Universitat Rinteln ordneten die Tortur an Doch nach wiederholter Folter starb Lucie Kunschopper im Gefangnis und der Prozess konnte nicht zu Ende gefuhrt werden Quellen BearbeitenStadtarchiv Rinteln Hexenprozess Akten unverzeichneter Bestand Literatur BearbeitenAndreas Corcoran European University Institute Of Professors and Witches The University of Rinteln and the Fate of Lucie Kunschopper 1668 Karin Gerhardt Lorenz Lucie Kunschopper 1668 angeklagt als Hexe Stefan Meyer Adelheid Sieveking 1600 1654 ein Tod auf dem Scheiterhaufen In Geschichte Schaumburger Frauen 2000 S 222 232 Karl Heinz Spielmann Hexenprozesse in Kurhessen Marburg 1932 Hans Jurgen Wolf Geschichte der Hexenprozesse Hamburg 1995Siehe auch BearbeitenDaniel Wilhelmi Adolph Wilhelm Rottmann Hermann Goehausen David Pestel Engelbert Wippermann Adelheid Sieveking Maria SchnokelWeblinks BearbeitenNamen der Opfer der Hexenprozesse in Rinteln PDF Datei 207 KBEinzelnachweise Bearbeiten Karin Gerhardt Lorenz Lucie Kunschopper 1668 angeklagt als Hexe nach Gerhard Kobler mittelniederdeutsch mnd kuntschopper kunschopper Kundschafter a b c Namen der Opfer der Hexenprozesse in Rinteln Die Eulenburg Universitats und Stadtmuseum Rinteln Hexenverfolgung in Schaumburg Karl Heinz Spielmann Hexenprozesse in Kurhessen Marburg 1932 Stefan Meyer Adelheid Sieveking 1600 1654 ein Tod auf dem Scheiterhaufen In Geschichte Schaumburger Frauen 2000 S 222 232 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 16 Mai 2023 PersonendatenNAME Kunschopper LucieALTERNATIVNAMEN Kunschoppersche Hinrich Kunschoppers FrauKURZBESCHREIBUNG deutsches Hexenprozess OpferGEBURTSDATUM nach 1600STERBEDATUM 1668STERBEORT Rinteln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lucie Kunschopper amp oldid 233775781