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St Nikolai Rinteln Marktplatz mit Turm von St NikolaiDaniel Wilhelmi 6 Februar 1623 in Uelzen 10 November 1689 in Rinteln war ein evangelischer deutscher Prediger und Professor der Geschichte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Beichtvater in Hexenprozessen 3 Werke 4 Literatur 5 Siehe auch 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDaniel Wilhelmi war der Sohn von Ernst Wilhelmi Kaufmann und dessen Frau Christina geborene Ellerdorfs 1 Nach dem Schulbesuch in Uelzen kam er zum Gymnasium in Luneburg Hannover und Flensburg Im Alter von 20 Jahren besuchte er die Universitaten Rostock Greifswald und Helmstedt Im Sommersemester 1645 gelangte er an die Universitat Leipzig wo er sich am 15 November 1645 das Baccalaurat und am 29 Januar 1646 den akademischen Grad eines Magisters der philosophischen Wissenschaften erwarb 2 Er setzte seine Studien fort in Wittenberg und 1650 zu Jena Docendo amp Disputando Er hat gelehrt und disputiert nbsp Innenraum der Kirche1652 erhielt er einen Ruf als Konrektor der Schule in Uelzen den er ausschlug und ging stattdessen nach Rinteln Dort wurde er sofort Stellvertreter von Prediger und Primarius Liborius Haremann Als dieser im Jahr 1658 starb wurde er 2 Prediger und 1666 ubernahm er eine ordentliche Professur der Geschichte bei der Universitat Rinteln An der Marktkirche in Rinteln wirkte zu dieser Zeit auch Pfarrer Adolph Wilhelm Rottmann Am 5 Mai 1653 heiratete Daniel Wilhelmi die Anna Margaretha Tochter von Christian Romlings Amtmann und Zollerheber zu Hitzacker Er zeugte mit ihr neun Kinder davon aber erreichten nur der Sohn Christian Albrecht Student der Rechte in Jena und zwei Tochter ihre mannbaren Jahre Die Tochter Engel Elisabeth wurde an David Pestel J V C verheiratet einem Sohn von David Pestel J V D amp Prof prim Die andere Tochter Katharine Margarethea 1654 1778 wurde an Professor Medicus Konrad Johrenius verheiratet nbsp Rinteln St Nikolai Kirche Grabstein fur Stadtprediger Daniel WilhelmiNachdem 1684 seine Gattin gestorben war schritt Wilhelmi 1687 zur zweiten Ehe mit Anna Katharine geborene Pesteln verwitwete Lohmeyer 3 Deren Mann Philipp Lohmeier Professor der Physik und Metaphysik in Rinteln war am 24 September 1680 verstorben Mit seiner zweiten Frau wurde er noch Vater der Tochter Klare Margarethe spatere Ehegattin des Predigers Joh Geo Happel zu Amonau spater Munchhausen 4 Magister Wilhelmi Prediger in St Nicolai starb am 10 November 1689 im Alter von 67 Jahren Wilhelmi wurde in der Marktkirche St Nikolai in Rinteln hinter dem Altar beerdigt wo auch spater seinem Nachfolger das Grab bereitet wurde Auf seinem Leichstein liest man folgende Inschrift 5 Tegit hic Lapis exuvias viri plurimum reverendi amp Nobilissimi M Danielis Wilhelmi Pastoris Ecclesiae Lutheranae Rinteliensis per XXXVII Historiarum vero per XXIII Annos Professoris clarissimi Natus is eft Ultzae Luneburg An MDCXXIII d VI Febr amp exacto fere sexagesimo septimo aetatis anno Servatori suo animam reddidit d X Nov An MDCLXXXIX Es bedeckt dieser Stein die Uberreste des uberaus verehrungswurdigen und hochedlen Magisters Daniel Wilhelmi des Hirten der lutherischen Kirche von Rinteln 37 Jahre hindurch des hochberuhmten Geschichtsprofessors aber 23 Jahre hindurch Geboren ist er in Uelzen Luneburg im Jahre 1623 am 6 Februar und nach fast vollendetem 67 Lebensjahr gab er seinem Erloser seine Seele zuruck am 10 November im Jahre 1689 Beichtvater in Hexenprozessen BearbeitenMagister Wilhelmi Prediger in St Nicolai war wie auch sein Kollege Pfarrer Adolph Wilhelm Rottmann 6 Beichtvater von Angeklagten in Hexenprozessen in Rinteln z B im Prozess gegen Adelheid Sieveking und Lucie Kunschopper Gegen Lucie Kunschopper geb Hagemann Witwe des Kunschoppers 7 hatte der Peinliche Amtsanklager in Rinteln am 4 September 1668 die Anklage wegen Zauberei erhoben 8 Im Auftrag des Peinlichen Halsgerichtes besuchte Magister Daniel Wilhelmi die Angeklagten der Hexenprozesse mit dem Auftrag ein Gestandnis zu erreichen Magister Wilhelmi konnte sich ruhmen immer ein Gestandnis zu erlangen speziell von Angeklagten die bisher der Folter widerstanden hatten Bald konnte Magister Wilhelmi dem Gericht Meldung erstatteten Lucie Kunschopper habe ihm gegenuber ein Gestandnis abgelegt Als aber die Angeklagte dieses Gestandnis widerrief ordneten die Juristen der Rintelner Universitat die Tortur an Der Prozess konnte nicht zu Ende gefuhrt werden ist weil Lucie Kunschopper nach wiederholter Folter 1669 ohne Gestandnis im Gefangnis starb 9 Kurz nach Ende der Hexenverfolgungen 1654 gelang es Wilhelmi 1655 beim Rat der Stadt eine deutliche Erhohung seines Salars zu bewirken ungeachtet der vollig uberschuldeten Stadtkasse 10 Werke BearbeitenLeichpredigt auf den Tod Landgr Wilhelms VI von Hessen aus Matth XXII 29 30 in dessen Ehrengedachtnis 1663 Wunderschoner Himmelblauer Spiegel darinnen Weyl Wilhelm VI L z H wie ein Engel Gottes reprasentirt und furgestellt wird aus gottlicher heiliger Schrift den h Vatern auch allerhand alten und neuen Scribenten entworffen Rint 1664 12 Leichpredigt auf den Tod des Dr und Prof Theol Superint Joh Henichii uber 2 Tim IV 7 8 Rint 1671 4 Halleluja oder Aufmunterung zu Gottes Lob und Erinnerung schuld unterthanigster Pflicht als Landgrafin Hedwig Sophia ihrem Herrn Sohn L Carolo I die Regierung abgetreten Predigt bey dem Regierungs Abtritt der Landgrafin Hedwig Sophia eine Predigt aus 1 Reg 1 und 1 Chron XXX 20 22 1677 4 Die edle Kunst seelig zu sterben und unsterblich zu werden uber die symbolischen Worte Ich glaube eine Vergebung der Sunden Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben bey Leichbestattung Superint Joh Otto Henkels S S Theol D u Prof Rint 1683 4 Leichpredigt auf den Tod Borries Phil von Munchhausen Rint 1683 4 Leichpredigt auf den Tod Daniel Jacob Boden Predigers zu St Nicolai in Verden uber 2 Cor IV 17 Rinteln 1687 4 Leichenpredigt auf Stefan Pestel Sohn des Prof Dr David Pestel gest 3 Febr 1667 Wachter Rinteln Literatur BearbeitenRatsprotokoll 1655 Friedrich Wilhelm Strieder Grundlage zu einer Hessischen Gelehrten und Schriftsteller Geschichte Seit der Reformation bis auf gegenwartige Zeiten Barmeier Gottingen 1781 Bd 17 S 84 86 Online Catalogus professorum Rinteliensium Die Professoren der Universitat Rinteln und des akademischen Gymnasiums zu Stadthagen 1610 1810 bearb von Willy Hansel Rinteln 1971Siehe auch BearbeitenAdolph Wilhelm Rottmann Hermann Goehausen David Pestel Engelbert Wippermann Adelheid Sieveking Maria Schnokel Lucie KunschopperEinzelnachweise Bearbeiten Johann Konrad Paulus Nachrichten von alten Hessen Schaumburgischen Superintendenten Kirchen und den dabey von der Zeit der Reformation bis jetzo gestandenen und noch stehenden Predigern Rinteln 1786 S 275 S 300 303 Matr UL j R II 498 Friedrich Wilhelm Strieder Grundlage zu einer hessischen Gelehrten und Schriftsteller Geschichte Seit der Reformation bis auf gegenwartige Zeiten 8 Band Kassel 1788 S 61 D Karl Wilhelm Justi Herausgeber Friedrich Wilhelm Strieder s Grundlage zu einer Hessischen Gelehrten und Schriftsteller Geschichte Von der Reformation bis 1806 17 Band Werner Zwilling Marburg 1819 S 84 86 Johann Konrad Paulus Nachrichten von alten Hessen Schaumburgischen Superintendenten Kirchen und den dabey von der Zeit der Reformation bis jetzo gestandenen und noch stehenden Predigern Rinteln 1786 S 275 S 300 303 Stefan Meyer Adelheid Sieveking 1600 1654 Ein Tod auf dem Scheiterhaufen In Geschichte Schaumburger Frauen 2000 S 222 232 Hans Jurgen Wolf Geschichte der Hexenprozesse Nikol Verlagsgesellschaft Hamburg 1995 S 722 Cornelia Kurth Die Hexenverfolgung in Rinteln Karin Gerhardt Lorenz Lucie Kunschopper 1668 angeklagt als Hexe Ratsprotokoll 1655 Hinweis von Dr Stefan Meyer Normdaten Person GND 122811119 lobid OGND AKS VIAF 42729538 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wilhelmi DanielKURZBESCHREIBUNG deutscher TheologeGEBURTSDATUM 6 Februar 1623GEBURTSORT UelzenSTERBEDATUM 10 November 1689STERBEORT Rinteln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Daniel Wilhelmi amp oldid 230467588