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Dieser Artikel befasst sich mit der Pianistin Margrit Weber Zur Politikerin siehe Margrit Weber Rollin Margrit Weber 24 Februar 1924 in Ebnat Kappel 2 November 2001 in Zollikon war eine Schweizer Pianistin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMargrit Weber wurde in Ebnat Kappel als erstes Kind von Marie und Carl Hartmann geboren Die Mutter hatte eine Sopranstimme und spielte zur Hausmusik die Handorgel wahrend der Vater sich im Klavierspielen ubte das er sich selber beigebracht hatte Nach dem Umzug der Familie ins zurcherische Erlenbach besuchte die 10 jahrige Margrit Hartmann das Musikkonservatorium in Zurich 1938 nahm sie mit 300 anderen Jugendlichen am ersten Jecklin Musikwettbewerb teil den sie gewann Ihre ersten Lehrer waren Jose Berr fur den Klavier und Heinrich Funk fur den Orgelunterricht Mit 15 Jahren erhielt sie ihre erste Stelle als Organistin im Hochzeitskirchlein im Weiler Wetzwil Am Zurcher Konservatorium bildete sich die angehende Pianistin weiter bei Walter Lang und Max Egger Daneben gab sie selbst Klavierunterricht und hatte mit 18 Jahren schon 25 Schuler Einer davon der um 21 Jahre altere Unternehmer Karl Weber hatte sie an einem ihrer Konzerte an welchem sie das Werk des Schweizer Volksliederkomponisten Hans Roelli vortrug gehort und bat sie zwei Jahre spater um ihre Hand Der Ehe von Margrit und Karl Weber entsprangen vier Kinder Stets bemuht als Pianistin auch ihrer Mutterrolle gerecht zu werden erlangte sie erst acht Jahre nach ihrem 1944 absolvierten Diplom als Klavierlehrerin im Jahre 1952 das Konzertdiplom auch dieses mit der Note Sehr gut bei Max Egger Der eigentliche Karrierebeginn war 1955 als der ungarische Dirigent Ferenc Fricsay im Januar das Winterthurer Stadtorchester fur ein spateres Engagement kennenlernen wollte Deshalb horte er sich ein Konzert des Musikkollegiums Winterthur an Margrit Weber war fur diesen Abend als Solistin engagiert und spielte unter anderem die Burleske fur Klavier und Orchester in d Moll von Richard Strauss unter der Leitung von Victor Desarzens Fricsay war von der einfuhlsamen und unpratentiosen Interpretation so angetan dass er sie schon in der Konzertpause fur Auffuhrungen nach Neapel und Berlin einlud Bald danach kam es zur Einspielung fur die Deutsche Grammophon Gesellschaft und es folgten weitere Aufnahmen mit Klavierwerken von Wolfgang Amadeus Mozart Ludwig van Beethoven Carl Maria von Weber und Manuel de Falla bis zu Sergei Rachmaninoff Cesar Franck Jean Francaix Harald Genzmer Bohuslav Martinu Arthur Honegger und Alexander Tscherepnin Ebenfalls auf Veranlassung von Ferenc Fricsay kam der Kontakt zu Igor Strawinsky zustande der als Auftragswerk fur Margrit Weber die Movements fur Klavier und Orchester komponierte Die Urauffuhrung unter der Leitung des Komponisten im Januar 1960 in der New Yorker Town Hall zahlte zu den Hohepunkten ihrer Karriere und bereitete den Weg fur weitere Konzerte darunter einen ihrer grossten Erfolge das Klavierkonzert Nr 1 in d Moll von Johannes Brahms Zitat Margrit Weber Eines meiner schonsten und unvergesslichsten musikalischen Erlebnisse unter Fricsays Leitung war das Brahms d moll Konzert mit der KGL Kapel in Kopenhagen wo nach den Schlussakkorden das Publikum sich lautlos von den Sitzen erhob und wahrend Sekunden atemlose Stille herrschte bis endlich der Beifall einsetzte Sowohl in Ubersee als auch in Europa konzertierte sie unter der Leitung von Dirigenten wie Charles Munch George Szell Josef Krips Rafael Kubelik und Paul Sacher Mit zeitgenossischen namentlich auch schweizerischen Komponisten war sie freundschaftlich verbunden und brachte immer wieder neue Werke zur Urauffuhrung 1958 die Bagatellen von Alexander Tscherepnin und die Fantasia concertante von Bohuslav Martinu 1960 die ihr gewidmete Sonate fur Klavier Nr 2 op 70 von Walter Lang und die bereits erwahnten Movements for piano and orchestra von Igor Strawinsky 1962 das Concert en sextuor des Schweizers Albert Moeschinger 1963 die Ballade fur Klavier und Schlagzeug von Armin Schibler 1964 Wolfgang Fortners Epigramme dann die Partita concertante von Hugo Pfister das Concertino fur Klavier und Streicher von Harald Genzmer Kleine Horformen fur Violine und Klavier von Wladimir Vogel die Pianoforte cantate von Dalibor Vackar und 1972 an den Internationalen Musikfestwochen in Luzern das Klavierkonzert Nr 6 von Alexander Tscherepnin Neben ihren Engagements als Solistin war Margrit Weber als Begleitpianistin tatig z B mit einer Lieder Schallplatte von Othmar Schoeck die sie 1958 mit Dietrich Fischer Dieskau aufnahm In spateren Jahren begleitete sie haufig den Schweizer Bariton Kurt Widmer etwa in Johannes Brahms Schoner Magelone zusammen mit Anne Marie Blanc als Erzahlerin Nach dem fruhen Tod ihres Ehegatten Karl Weber im Jahre 1973 konzertierte sie zwar weiterhin da und dort vor allem im kammermusikalischen Rahmen widmete sich aber in den folgenden Jahren vermehrt ihren Enkeln und Urenkeln 1991 gab sie das offentliche Konzertieren ganzlich auf und begrundete diesen Schritt damit jungeren Talenten Platz machen zu wollen denn als Leiterin einer Konzertausbildungsklasse habe sie hautnah erlebt wie die jungen Musiker zum Podium und zum Erfolg drangten Fur ihre Verdienste ehrte sie die Stadt Zurich 1971 mit der Hans Georg Nageli Medaille Bis in die 1990er Jahre blieb sie beratend tatig sei es als Mitglied der Musikkommission der Tonhalle Zurich sei es als Mitglied der Stipendien und der Prufungskommission des Konservatoriums Zurich oder als Beiratin der Ernst von Siemens Musikstiftung in Munchen Ihrer Wohngemeinde war sie Grundungsmitglied der Stiftung zur Forderung der Musik in Zollikon Den Grossteil ihrer Korrespondenz und Musikaliensammlung schenkte Margrit Weber 1998 der Zentralbibliothek Zurich 1 Ein weiterer Teilnachlass befindet sich in der Paul Sacher Stiftung Basel 2 Auszeichnungen Bearbeiten1938 Gewinn des Jecklin Jugendmusikwettbewerbs 1971 Hans Georg Nageli Medaille Diese zeichnet Kunstschaffende aus deren Wirken ein breites kreatives Spektrum aufweist und die durch ihre Tatigkeit das Zurcher Kulturleben bereichern Margrit Weber wurde fur ihren tatkraftigen Einsatz fur die zeitgenossische Musik und als Forderin des Schweizer Musikschaffens geehrt Literatur BearbeitenCarla Weber Margrit Weber Portrat einer Pianistin Selbstverlag Zurich 2014 Musik in Zurich ein Stadtfuhrer Menschen Orte Institutionen hrsg von Bernhard Hangartner David Reissfelder Chronos Verlag Zurich 2021 271 S ill ISBN 978 3 0340 1641 4 S 228 229 Bild mit Igor Strawinsky Weblinks BearbeitenRegula Puskas Weber Margrit In Historisches Lexikon der Schweiz Rolf Urs Ringger Dienst an der Musik Zum Tod der Pianistin Margrit Weber In Neue Zurcher Zeitung 5 November 2001 Carla Weber Margrit Weber Portrait einer Pianistin Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive In Ausstellung ausgezeichneter Maturitatsarbeiten 2013 auf maturitaetsarbeit chEinzelnachweise Bearbeiten Weber Margrit 1924 2001 in der ZB Zurich abgerufen am 26 November 2014 Margrit Weber Memento vom 23 Juni 2014 im Internet Archive auf der Website der Paul Sacher Stiftung abgerufen am 26 November 2014 Normdaten Person GND 118873229 lobid OGND AKS LCCN n81150305 VIAF 46948112 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Weber MargritKURZBESCHREIBUNG Schweizer PianistinGEBURTSDATUM 24 Februar 1924GEBURTSORT Ebnat KappelSTERBEDATUM 2 November 2001STERBEORT Zollikon Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Margrit Weber amp oldid 222755843