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Margret Marquart auch Margareta 25 Februar 1928 in Bottingen 21 April 2004 ebenda war eine deutsche Arztin und katholische Theologin Sie arbeitete uber 20 Jahre als Missionsarztin in Afrika und grundete im Jahr 1960 in Kpando Ghana ein Missionskrankenhaus das spater nach ihr benannte Margret Marquart Catholic Hospital MMCH Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ehrungen 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenMargret Marquart war die zweitalteste Tochter des Landwirts Johannes Marquart und seiner Frau Helene geborene Villing Zunachst besuchte sie die Oberschule fur Jungen in Spaichingen dann bis zum Abitur im Jahr 1947 die Oberschule fur Jungen in Tuttlingen An der Universitat Tubingen studierte sie Medizin und Theologie unter anderem bei Fridolin Stier Nach dem Physikum wechselte Marquart an das Missionsarztliche Institut der Universitat Wurzburg wo sie 1953 ihr medizinisches Staatsexamen ablegte und ihre Doktorarbeit schrieb Schon im Alter von 16 Jahren wusste Margret Marquart dass sie Missionsarztin werden wollte Nach Abschluss ihres Medizinstudiums trat sie deshalb der Internationalen Bewegung Christlicher Frauen GRAL bei und bereitete sich in deren niederlandischem Zentrum de Tiltenberg auf ihren Auslandseinsatz vor Ende 1956 wurde sie an ihren ersten Einsatzort das Rubaga Hospital in Kampala Uganda entsandt nbsp Das Margret Marquart Catholic Hospital in Kpando Ghana 2011Drei Jahre spater schickte man sie nach Ghana wo sie im Jahr 1960 in der Stadt Kpando zusammen mit den beiden osterreichischen Krankenschwestern Anita Linninger und Phily Fuchs ein Missionskrankenhaus das Kpando Hospital grundete Dort war sie 17 Jahre als Chefarztin tatig Im Jahr 1982 wurde das Kpando Hospital ihr zu Ehren in Margret Marquart Catholic Hospital MMCH umbenannt Heute tragt die Klinik den Namen MMCH Volta Eye Clinic Als eine der am besten ausgestatteten Augenkliniken in Ghana bietet sie die einzige Behandlungsmoglichkeit fur die etwa zwei Millionen Einwohner der Volta Region 1 Fur ihr langjahriges Engagement wurde Margret Marquart am 21 Dezember 1970 durch Bundesprasident Gustav Heinemann das Bundesverdienstkreuz 1 Klasse verliehen uberreicht wurde es ihr am 5 Februar 1971 in Accra Ghana durch den Botschaftsattache Helmut Muller 2 3 Im April 1977 kehrte Margret Marquart aus gesundheitlichen Grunden in ihre Heimat zuruck Zunachst Fremde im eigenen Land arbeitete sie nach einer Phase der Neuorientierung zunachst beim Gesundheitsamt in Tuttlingen und danach von 1978 bis 1992 beim Deutschen Institut fur Arztliche Mission Difam in Tubingen 3 Papst Johannes Paul II berief Margret Marquart im Jahr 1979 zur Konsultorin der Kongregation fur die Evangelisierung der Volker Propaganda Fide In der Funktion als Beraterin in Weltgesundheitsfragen fur den Papstlichen Rat Cor Unum 4 nahm sie als Vertreterin der Romischen Kurie an Konferenzen in Veldhoven Manila und Sao Paulo teil 3 Bischof Georg Moser ernannte sie 1980 zur Beraterin des Bischoflichen Ordinariats Rottenburg 3 Neben ihrer beruflichen Tatigkeit engagierte sich Margret Marquart immer fur arme hilfsbedurftige und am Rande der Gesellschaft stehende Menschen Von 1992 bis 1996 arbeitete sie ehrenamtlich als Seelsorgerin fur die Asylbewerber in der Abschiebehaft bei der Justizvollzugsanstalt Rottenburg Aus Verargerung uber die in ihren Augen unmenschliche Abschiebepraxis gab Margret Marquart als Zeichen des Protestes das ihr verliehene Bundesverdienstkreuz im Jahr 1997 an den baden wurttembergischen Ministerprasidenten Erwin Teufel zuruck 5 Margret Marquart starb im April 2004 an einer Tumorerkrankung in ihrem Heimatort Bottingen Im Jahr 2008 veroffentlichte ihr Neffe Hubert Marquart ein Buch uber ihr Leben 3 In ihrem Heimatort Bottingen wird Margret Marquart als wichtige Personlichkeit des Ortes in Ehren gehalten 2014 fanden anlasslich ihres 10 Todestages sowohl in Bottingen als auch in Kpando Ghana Gedenkgottesdienste statt 6 Ehrungen Bearbeiten1970 Bundesverdienstkreuz 1 Klasse 1976 Verleihung der Grand Medal Honorary Division durch die Regierung Ghanas 1982 Umbenennung des Kpando Hospitals in Margret Marquart Catholic Hospital 1985 Verleihung der Martinus Medaille durch Bischof Georg Moser 1990 Staufermedaille des Landes Baden Wurttemberg 1995 Papstlicher SilvesterordenVeroffentlichungen BearbeitenDie tubulare Insuffizienz bei der Salyrganvergiftung Wurzburg Medizinische Fakultat Dissertation vom 4 November 1953 Dietrich Wiederkehr Margret Marquart Kossi Tossou Thomas Eriyo Ajit Lokhande Roman Malek Giancarlo Collet Osmar Gogolok Werner Prawdzik Wirklichkeit und Theologie Theologische Versuche und pastorale Impulse aus der Weltkirche Steyler Verlagsbuchhandlung 1988 ISBN 3 8050 0193 2 Literatur BearbeitenHubert Marquart Glaube verlangt hochstes Risiko Dr Margret Marquarts Leben Verlag IATROS Sonnefeld 2008 ISBN 978 3 937439 08 2 Hans Marquart Maria Rittner Steinige Pfade Lebenswege einer alemannischen Familie Selbstverlag Munchen 2011 S 152 153 Weblinks BearbeitenZeitungsartikel 2013 im Bonner Generalanzeiger uber medizintechnisches Gerat fur das MMCH Bericht uber das MMCH auf die aerzte fuer afrika de Beschreibung und Foto des MMCH auf www unitedprojects org englisch Karte mit Kennzeichnung des MMCH in Ghana Bericht uber die Konferenz der Christian Medical Commission in Veldhoven 1985 Margret Marquart erwahnt auf S 5 und 15 Einzelnachweise Bearbeiten Aktion Volta Augenklinik AVA in Kpando Ghana In africa action de 12 Mai 2020 abgerufen am 16 Juni 2020 Helmut Muller im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar a b c d e Biografie von Margret Marquart in der Deutschen Nationalbibliothek Bericht uber die Konferenz der Christian Medical Commission in Veldhoven 1985 Margret Marquart als Consultor erwahnt auf S 5 und 15 Schwabische Zeitung Artikel Der Glaube verlangt hochstes Risiko vom 1 August 2008 Schwabische Zeitung Artikel Bottingen erinnert an Margret Marquart vom 21 April 2014Normdaten Person GND 105067997 lobid OGND AKS LCCN no2016050681 VIAF 17676723 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Marquart MargretALTERNATIVNAMEN Marquart MargaretaKURZBESCHREIBUNG deutsche Missionsarztin und TheologinGEBURTSDATUM 25 Februar 1928GEBURTSORT BottingenSTERBEDATUM 21 April 2004STERBEORT Bottingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Margret Marquart amp oldid 233808764