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Margarethe Mittell 6 Januar 1864 in Berlin 2 November 1948 in Hamburg war eine deutsche Schulleiterin Leben und Wirken BearbeitenMargarethe Mittell war die Tochter des Schauspielers Carl Mittell Sie besuchte eine Hohere Tochterschule in Leipzig 1878 zog die Familie Mittell nach Hamburg wo Carl Mittel ein Engagement am Thalia Theater erhalten hatte Margarethe Mittell die sich selbst Meta nannte besuchte in Hamburg drei Jahre die Unterrichtsanstalten des Klosters St Johannis wo sie im Marz 1883 das Lehrerinnenexamen bestand Danach lehrte sie bis 1885 in der Schule von Margarete Schneider die sich in Wandsbek befand Da Carl Mittell erkrankt war reiste Margarete Mittell mit der Familie uber Dresden nach Breslau Hier absolvierte sie im Marz 1898 die Vorsteherinnenprufung 1904 ging sie zuruck nach Hamburg Silvia Rover und Emma Benfey hatten hier in einem Mietshaus im Graumannsweg 38 eine zehnklassige Madchenschule die ihnen Margarete Mittell abkaufte Als Leiterin machte Mittell die Schule zu einer der angesehensten Hamburgs Hatte die Schule 1904 noch 182 Schulerinnen so besuchten sie in den 1920er Jahren uber 400 Madchen 1908 erwarb Mittell ein grosseres Gebaude im Graumannsweg 47 in das die Bildungseinrichtung umzog 1928 kaufte sie ein zweites Haus am Graumannsweg 13 Hier befand sich ein grosser Turnsaal Mittell wohnte dort in einer grossen Wohnung mit ihrer Partnerin Meta Redlich 1877 1945 1930 31 liess sie das Gebaude im Graumannsweg 47 aufgrund von Platzmangel aufstocken Ihre Lebensgefahrtin Meta Redlich stammte aus Hamburg Ihr Vater Carl Christian Redlich 1832 1900 leitete hier die Hohere Burgerschule vor dem Holstenthore Redlich hatte 1901 das Examen am Seminar der Klosterschule bestanden Danach war sie in den Dienst von Silvia Rover und Emma Benfey getreten Margarethe Mittell beschaftigte sie nach dem Kauf der Schule weiter Anfang 1927 ernannte Mittell sie zur offiziellen Mitleiterin blieb jedoch selbst im Schulbetrieb eindeutig fuhrend Die Schulleiterin beschaftigte zahlreiche engagierte Lehrkrafte die hier jahrzehntelang unterrichteten Den Fachunterricht der Oberklassen ubertrug sie stundenweise an Gymnasiallehrer den Religionsunterricht an Pastoren Mittell richtete den Unterricht der Eingangsklassen spielerisch nach dem Konzept Pestalozzis aus In den spateren Klassen legte sie Wert auf das Lernen Emmy Beckmann sagte hierzu im Rahmen einer Gedenkfeier 1948 dass die Anforderungen an die Schulerinnen hoch gewesen seien 1904 etablierte Mittell eine Selekta 1908 erweiterte sie die Madchenschule um zwei Frauenklassen Hier bereiteten sich Madchen im Rahmen einer zwolfjahrigen Ausbildung auf das Berufsleben vor 1909 fuhrte Mittell vierjahrige humanistische Gymnasialkurse ein Diese boten erfolgreichen Absolventinnen die Moglichkeit als Externe die Abiturprufung am Wilhelm Gymnasium zu absolvieren Aufgrund von finanziellen Problemen ausgelost durch die Deutsche Inflation 1914 bis 1923 stellte die Schulleiterin die Kurse 1923 ein Bis dahin hatten alle ihre Schulerinnen die Abiturprufungen bestanden 1930 konnte Mittell eine Realgymnasiale Studienanstalt eroffnen die selbst Abiturprufungen durchfuhren durfte Die Einrichtung schloss nach staatlicher Anordnung vier Jahre spater nbsp Familiengrab Mittell auf dem Ohlsdorfer FriedhofDas Leben an Mittells Schule folgte einem christlichen Leitbild Die taglichen Morgengebete und Weihnachtsfeiern blieben den Schulerinnen derart im Gedachtnis dass sie sie auch noch in hohem Altern lobend erwahnten Ausserdem verehrten beide Schulleiterinnen Goethe Daher sahen sie im Lehrplan des zehnten Schuljahrs eine sorgfaltig geplante Reise nach Weimar vor wo der Dichter gestorben war Margarethe Mittell galt als ausserst intellektuell In ihrem Haus trafen sich mindestens alle zwei Wochen auswartige Gaste und Gelehrte aus Hamburg Dazu gehorten die Historiker Erich Marcks und Max Lenz oder der Literaturhistoriker Heinrich Meyer Benfey Ausserdem unterstutzte sie Eduard Hallier beim Aufbau der Hamburger Bucherhallen Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus trat Mittell weder in die NSDAP noch in andere nationalsozialistische Vereinigungen ein Vermutlich aufgrund ihrer jahrlichen Sommerreisen nach Sudtirol in den 1920er und 30er Jahren schloss sie sich dem Verein fur das Deutschtum im Ausland an Den Schulbetrieb konnte sie lange Zeit ohne staatlichen Einfluss weiterfuhren Im Sommer 1938 hatte die Schule zwolf Schulerinnen die die Nationalsozialisten als Judinnen ansahen Die Einrichtung musste den Betrieb zum 30 September 1939 einstellen Margarete Mittell wurde in Hamburg auf dem Ohlsdorfer Friedhof im Bereich der Familiengrabstatte Mittell Planquadrat AF 30 Nordring bei Kapelle 6 beigesetzt Literatur BearbeitenRenate Hauschild Thiessen Mittell Margarethe In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Band 5 Wallstein Gottingen 2010 ISBN 978 3 8353 0640 0 S 264 266 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 28 Mai 2018 PersonendatenNAME Mittell MargaretheKURZBESCHREIBUNG deutsche SchulleiterinGEBURTSDATUM 6 Januar 1864GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 2 November 1948STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Margarethe Mittell amp oldid 235305819