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Margarete von Lothringen franzosisch Marguerite de Lorraine 22 Juli 1615 13 April 1672 im Palais du Luxembourg in Paris war eine Prinzessin von Lothringen und die zweite Ehefrau von Monsieur Gaston de France 1608 1660 dem Bruder von Konig Ludwig XIII Margarete von Lothringen Gemalde von Anthonis van Dyck 1634 35 Uffizien Florenz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Gaston de Bourbon 3 Annullierung der Ehe und erneute Heirat 4 Nachkommen 5 Letzte Jahre 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAls Nichte des Herzogs Heinrich II von Lothringen wurde sie als Tochter von Franz von Lothringen Graf von Vaudemont 1572 1632 und Christine von Salm zunachst Margarete von Lothringen Vaudemont genannt ab 1625 als ihr Vater Herzog von Lothringen und Bar war nur noch Margarete von Lothringen Ihre Geschwister waren Herzog Karl IV 1604 1675 Nikolaus Franz 1609 1670 der erst Kardinal und dann Herzog von Lothringen wurde und Henriette 1611 1660 Furstin von Pfalzburg und Lixheim die eine erbitterte Gegnerin der franzosischen Invasoren war Margarete wurde bei ihrer Tante Katharina 1573 1648 der Abtissin von Remiremont erzogen zu deren Koadjutrix sie bereits 1625 gewahlt wurde Die Abtissin von Remiremont hatte den Rang einer souveranen Furstin und genoss den direkten Schutz des Papstes und des Kaisers Gaston de Bourbon BearbeitenMitte 1629 wurde Margarete Gaston de France 25 April 1608 vorgestellt seit 1626 Herzog von Orleans Pair de France und der prasumptiven Erbe seines Bruders des franzosischen Konigs Ludwig XIII der ohne Nachkommenschaft zu bleiben drohte Der jungere Sohn Heinrichs IV war seit zwei Jahren Witwer von Marie de Bourbon Montpensier mit der er die beruhmte Grande Mademoiselle hatte Da er mit der Politik seines Bruders und vor allem mit dessen Minister Kardinal Richelieu nicht einverstanden war hatte er beim Herzog von Lothringen in Nancy Unterschlupf gefunden Er verbrachte sechs Monate in Lothringen und kehrte erst am 30 Januar 1630 nach Frankreich zuruck nachdem er von seinem Bruder begnadigt worden war suchte aber einige Monate spater als er nach der Journee des Dupes 11 November 1630 ins Exil gezwungen wurde erneut Asyl beim Herzog von Lothringen und hielt um von diesem akzeptiert zu werden als franzosischer Thronfolger um die Hand von Margarete der Schwester des Herzogs an Mit der Zustimmung seiner Mutter Maria de Medici die sich im Exil in Brussel befand heiratete Gaston Margarete nachdem 1631 ein Ehevertrag aufgesetzt worden war heimlich im Besuchszimmer des Couvent du Saint Sacrement in Nancy am 13 Januar 1632 1 Die Ehe blieb im Verborgenen bis der Duc de Montmorency kurz vor seiner Hinrichtung am 30 Oktober 1632 das Geheimnis luftete Nach einer erneuten Versohnung mit seinem Bruder konnte der Herzog von Orleans 1634 erneut nach Frankreich zuruckkehren allerdings ohne Margarete Der Konig war gesundheitlich angeschlagen und lebte nicht mit der Konigin zusammen zu der er ein sehr schlechtes Verhaltnis hatte es schien daher wahrscheinlich dass er keinen Erben haben wurde Wenn man Gaston von Margarete fernhielt wurde er auch keinen Erben haben und die Krone wurde an den Fursten von Conde ubergehen der mit Richelieus Nichte verlobt war Annullierung der Ehe und erneute Heirat BearbeitenUber die raumliche Trennung hinaus arbeitete der Kardinal daran Gastons Ehe zu annullieren am 2 Januar 1634 wurde die Ehe durch den Konig fur nichtig erklart da sie ohne seine Zustimmung geschlossen worden war das Parlement schloss sich dem am 5 September 1634 an die Generalversammlung des Klerus am 16 Juli 1635 Am 16 August 1635 lenkte Gaston ein und stimme der Annullierung der Ehe zu Pierre Fenouillet der Bischof von Montpellier wurde nach Rom gesandt um den Papst der fur die Kirche die alleinige Entscheidungskompetenz in Anspruch nahm ins Bild zu setzen der Klerus habe kein Urteil gefallt lediglich eine Meinung geaussert dabei allerdings berucksichtigt dass der Konig darauf achte dass nicht durch ungenehmigte Ehen Auslander Anspruche auf den Thron erheben konnten Der Papst sah nun seine Position nicht gefahrdet und Richelieu teilte mit dass eine weitere Heirat Gastons nicht geplant sei Letztendlich nahm der Papst nie offentlich zur Meinung der Klerikerversammlung Stellung Die Geburt des zukunftigen Konigs Ludwig XIV 5 September 1638 und der Tod des Kardinals Richelieu 4 Dezember 1642 losten die Situation schliesslich auf Ludwig XIII der ebenfalls dem Grab nahe war willigte am 5 Mai 1643 ein seine Schwagerin zu empfangen Kurz darauf am 14 Mai 1643 starb er Die Ehe wurde am 20 Mai 1643 auf Schloss Meudon 2 erneut geschlossen und nun elf Jahre nach ihrer Hochzeit konnte Margarete als rechtmassige Ehefrau eines Sohnes von Frankreich am Hof erscheinen als zweite Dame des Konigreichs nach der Konigin und mit dem Titel Madame de France Nachkommen BearbeitenAus Margeretes Ehe mit Gaston gingen nach der Anerkennung der Ehe durch die Familie des Brautigams vier Tochter und ein Sohn hervor der jedoch fruh starb Marguerite Louise d Orleans 28 Juli 1645 in Paris 17 September 1721 ebenda 19 April 1661 im Louvre per procurationem 22 Juni 1661 in Florenz personlich getrennt Mai 1675 Cosimo III de Medici 1670 Grossherzog von Toskana 31 Oktober 1723 Elisabeth Marguerite d Orleans 26 Dezember 1646 in Paris 17 Marz 1696 in Versailles 1648 57 Abtissin von Remiremont 1667 Duchesse d Alencon bestattet in Paris Saint Georges Saint Germain en Laye 15 Mai 1667 Louis Joseph de Lorraine Duc de Guise Pair de France 30 Juli 1671 Francoise Madeleine d Orleans 13 Oktober 1648 in Saint Germain en Laye 14 Januar 1664 in Turin bestattet in der Kathedrale von Turin 4 Marz 1663 im Palais du Louvre per procurationem 3 April 1663 personlich in Annecyl Karl Emanuel II Herzog von Savoyen 12 Juni 1675 Jean Gaston d Orleans 17 August 1650 in Paris 10 August 1652 ebenda Duc de Valois bestattet in Saint Denis Marie Anne d Orleans 9 November 1652 in Paris 17 August 1656 in Blois genannt Mademoiselle de Chartres bestattet in Saint DenisLetzte Jahre BearbeitenAls sie verwitwet war Gaston starb am 2 Februar 1660 in Blois residierte Margarete von Lothringen im Pariser Palais du Luxembourg Dort beherbergte und alimentierte sie unter anderem den Fabeldichter Jean de La Fontaine als Gentilhomme ordinaire Im Jahr darauf wurde ihre alteste Tochter Marguerite Louise gegen ihren Willen mit dem zukunftigen Grossherzog der Toskana Cosimo III de Medici verheiratet kehrte allerdings nachdem sie ihrem Mann drei Kinder geboren hatte nach Frankreich zuruck 1663 wurde ihre jungste Tochter Francoise Madeleine mit dem Herzog von Savoyen Karl Emanuel II verheiratet starb aber bereits im folgenden Jahr Schliesslich heiratete Elisabeth Marguerite d Orleans 1667 obwohl sie fur die Kirche bestimmt war mit dem Herzog von Guise einen lothringischen und franzosischen Fursten der sie drei Jahre spater mit einem kleinen Sohn dem letzten der Herzoge von Guise als Witwe zuruckliess 3 Margarete von Lothringen starb 1672 Sie wurde ebenso wie Gaston in der Nekropole der franzosischen Konig in der Basilika Saint Denis bestattet Literatur BearbeitenPatrick Van Kerrebrouck La Maison de Bourbon 1256 1987 Villeneuve d Ascq 1987 Nouvelle histoire genealogique de l auguste maison de France Band 4 S 613 615 Detlev Schwennicke Europaische Stammtafeln Band 1 2 1999 Tafel 207 Lothringen und Band 2 1984 Tafel 29Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marguerite of Lorraine Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Francois Velde Morganatic and Secret Marriages in the French Royal Family online abgerufen am 23 Juli 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Kerrebrouck Schwennicke Band 1 2 3 Januar 1632 Schwennicke Band 2 31 Januar 1632 Kerrebrouck Schwennicke 27 Mai 1643 in Paris Saint Simon schreibt dazu Bossue et contrefaite a l exces elle avait mieux aime epouser le dernier duc de Guise en 1667 que de ne se point marier Buckelig und ubermassig missgestaltet hatte sie 1667 lieber den letzten Herzog von Guise geheiratet als sich nicht zu verheiraten Memoires de Saint Simon Normdaten Person GND 119095025 lobid OGND AKS LCCN nr91005718 VIAF 68980392 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Margarete von LothringenALTERNATIVNAMEN Marguerite d OrleansKURZBESCHREIBUNG lothringische AdligeGEBURTSDATUM 22 Juli 1615STERBEDATUM 13 April 1672STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Margarete von Lothringen Herzogin von Orleans amp oldid 237699870