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Marco Camenisch 21 Januar 1952 in Campocologno Graubunden ist ein Schweizer Anarchist und Okoterrorist 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Demonstrationen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn eines Zollbeamten besuchte das Gymnasium in der Evangelischen Mittelschule in Schiers und verliess die Schule ohne Abschluss Er begann eine landwirtschaftliche Lehre im Plantahof in Landquart konnte sich jedoch mit der fortgeschrittenen Tierzucht und der Nutzung von Kunstdungern nicht anfreunden und zog auf eine Alp In den 1970er Jahren war er in der Anti Atomkraft Bewegung aktiv und entwickelte sich zu einem militanten Gegner der Kernenergie In den Jahren 1979 und 1980 beging er zusammen mit Mittatern mehrere Sprengstoffanschlage auf Hochspannungsmasten und Transformatoren der Nordostschweizerischen Kraftwerke 2 Camenisch wurde vom Kantonsgericht Chur zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt Im Dezember 1981 gelang ihm und funf Mitgefangenen die Flucht aus der Strafanstalt Regensdorf Dabei erschossen die Fluchtenden einen Warter und verletzten einen weiteren Im Nachhinein wurde festgestellt dass er im Falle des Gefangnisausbruchs nicht der Schutze war Camenisch wurde zu einer der meistgesuchten Personen der Schweiz Am 3 September 1989 wurde er in Brusio gesichtet als er das Grab seines kurz zuvor verstorbenen Vaters besuchte Als kurz darauf ein Grenzwachter erschossen aufgefunden wurde fiel der Verdacht auf Camenisch Im November 1991 wurde Camenisch in der Toskana verhaftet Der Festnahme ging ein Schusswechsel mit der italienischen Polizei voran bei dem ein Polizist leicht verletzt und Camenisch an Knie und Beinen schwer verletzt wurde 1993 wurde er in Italien wegen Korperverletzung und Sprengstoffdelikten zu zwolf Jahren Zuchthaus verurteilt und am 18 April 2002 an die Schweizer Behorden ausgeliefert 3 Der zustandige Zurcher Staatsanwalt beantragte wegen des Mordes am Grenzwachtbeamten eine Verwahrung Das Geschworenengericht verurteilte Camenisch 2004 zu 17 Jahren Zuchthaus 4 Die Echtheit der Beweise in dem Indizienprozess wurde von der Verteidigung angezweifelt 5 und Camenisch stritt die Tat ab 6 Dieses Urteil wurde vom Bundesgericht auf 8 Jahre reduziert da Camenisch einen Teil seiner Strafe schon in Italien abgesessen hatte 7 In Italien wurde er in einem zweiten Prozess freigesprochen bei dem 47 Anarchisten der insurrektionalistischen Organizzazione rivoluzionaria anarchica insurrezionale vor Gericht gebracht wurden 8 Eine bedingte Haftentlassung wurde ihm 2012 nicht gewahrt seit 2015 befand er sich im offenen Vollzug in der Strafanstalt Saxerriet 9 10 Am 10 Marz 2017 wurde er bedingt aus der Haft entlassen 11 Demonstrationen Bearbeiten2002 und 2003 fanden Kundgebungen fur Camenisch statt so z B am 1 Juni 2002 vor dem Zurcher Bezirksgebaude 12 und am 9 Februar 2003 vor dem Gefangnis in Chur wo er damals inhaftiert war 13 In Italien wurden die Relais Station der RAI in Bergamo sowie die Talstation der Gondelbahn von Abetone zerstort und mit dem Slogan Feuer fur die Zerstorer Freiheit fur Marco begleitet 14 Am 8 Mai und am 13 Juni 2004 fanden in Zurich 15 bzw Regensdorf 16 unbewilligte Kundgebungen fur ihn statt In der Nacht von Montag auf Dienstag 24 25 Mai 2004 wurde ein Brandanschlag auf eine Mehrzweckanlage der Swisscom in Zurich verubt wobei die Tater im Bekennerschreiben und einem Graffito die Freiheit von Marco Camenisch forderten Die Gerichtsverhandlung bezuglich seiner moglichen Verwahrung am 12 Marz 2007 wurde von Sympathisanten gestort 17 Im September 2007 steckten Camenisch Anhanger zwei fabrikneue Reisebusse auf dem Areal der MAN Nutzfahrzeuge Schweiz AG in Otelfingen in Brand Vier weitere Fahrzeuge wurden beschadigt Ein anonymes Bekennerschreiben ging an verschiedene Medien 18 In der Nacht vom 28 auf den 29 Februar 2008 wurde das Auto von Regierungsrat Markus Notter in Dietikon angezundet so dass auch die Hausfassade in Mitleidenschaft gezogen wurde In einem anonymen Bekennerschreiben wurde das Vorgehen mit Camenischs Hungerstreik begrundet 19 Literatur BearbeitenKurt Brandenberger Marco Camenisch Lebenslanglich im Widerstand Echtzeit Verlag Basel 2015 ISBN 978 3 905800 92 0 Marco Camenisch Resignation et complicite Entremonde Genf 2011 Piero Tognoli Hg ACHTUNG BANDITEN Marco Camenisch e l ecologismo radicale Texte von und uber Marco Camenisch Natilius Turin 2004 Davide Scruzzi Sprengstoff in der Weihnachtsnacht In Neue Zurcher Zeitung vom 22 Dezember 2014Weblinks BearbeitenTexte von Marco Camenisch Medienmitteilungen 2002 2004 Prozesserklarung vom 10 Mai 2005 und Petition vom April 2006 Bericht mit Bild bei watson ch 16 April 2015 Einzelnachweise Bearbeiten Ulrich Ladurner Das Leben des Marco Camenisch In zeit de 24 April 2015 abgerufen am 13 Juni 2015 WOZ Online Die Saboteure vom 15 Mai 2003 Archiv Medienmitteilung des Bundesamtes fur Justiz vom 18 April 2004 Archiv Tagesschau Zuchthaus fur Camenisch Memento vom 14 Juli 2014 im Internet Archive vom 4 Juni 2004 Zurcher Unterlander Online Marco Camenisch bleibt in Haft vom 11 Februar 2006 Patricia D Incau Kein Komplize werden junge Welt In jungewelt de 29 Mai 2015 archiviert vom Original abgerufen am 13 Juni 2015 20 Minuten Online Camenisch Schlappe fur den Staatsanwalt vom 13 Marz 2007 La Repubblica Online Anarchici un ergastolo e sette condanne vom 1 Februar 2003 Tages Anzeiger online Camenisch soll bis 2018 in Haft bleiben vom 24 Januar 2012 Archiv Tages Anzeiger online Oko Terrorist ist nicht mehr eingesperrt vom 20 November 2015 Archiv NZZ Online Der Oko Terrorist ist frei vom 14 Marz 2017 NZZ Online Andrea Stauffacher droht erneut Gefangnis vom 8 Juni 2005 Indymedia org Sudostschweiz zu Marco Camenisch Demo vom 10 Februar 2003 Indymedia org Freispruch fur Marco Camenisch in Italien vom 4 Februar 2003 Swissinfo ch Verhaftungen bei Camenisch Demonstration vom 9 Mai 2004 Zurcher Unterlander Online Keine Knastspaziergange mehr vom 17 Juni 2004 Blick ch Randale am Camenisch Prozess vom 12 Marz 2007 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