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Manfred Dramatisches Gedicht in drei Abteilungen op 115 ist eine Schauspielmusik von Robert Schumann Das Werk basiert auf dem Poem Manfred von Lord Byron und besteht aus einer Ouverture einem Entracte Melodramen verschiedenen Solonummern und Choren Titelblatt von Robert Schumanns Manfred op 115 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 2 Satze 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksEntstehungsgeschichte BearbeitenSchumann hatte bereits als junger Student Byrons Dichtung Manfred gelesen Hieruber schreibt er am 26 Marz 1829 in sein Tagebuch Bettlecture Manfred v Byron schrekliche Nacht 1 Aber erst 1848 benutzte Schumann fur seine Komposition die deutsche Ubersetzung von Karl Adolf Suckow 2 die er durch seine Schwiegermutter Mariane Bargiel kennengelernt hatte Suckow dachte bei seiner Ubersetzung von vornherein an eine Vertonung und schrieb dazu in seiner Einleitung es wurde nun darauf ankommen dass Manfred einen Componisten findet welcher nicht hinter dem Inhalte zuruckbleibt um die unvergleichlich grosse Bedeutung hervortreten zu lassen welche er fur die Reformation des Theaters zu gewinnen bestimmt ist Anschliessend heisst es Und dies sind Sie Herr Felix Mendelssohn Bartholdy ich richte ohne weitere Umwege den Angriff meiner Wunsche unmittelbar auf Sie selbst und ich werde dafur sorgen dass dies Buch als das Zeugniss derselben bald in Ihre Hande kommt Ob Mendelssohn das Buch tatsachlich erhielt ist nicht bekannt Schumann begann mit der Komposition am 4 August 1848 in Dresden wo er zu dieser Zeit lebte Am 4 Dezember 1848 schrieb seine Schwiegermutter Mariane Bargiel an ihren Sohn Woldemar Bargiel Clara schreibt mir viel uber Robert s Thatigkeit er hat sich wirklich an den Manfred von Byron den ich von Altheyde mitbrachte gemacht dramatisch bearbeitet und componirt schon fleissig daran das macht mir Freude es soll aber Niemand etwas davon wissen also still davon 3 1851 52 unterzog Schumann das Werk in Dusseldorf einer grundlichen Revision Der Komponist hielt das Werk von der Form her fur etwas vollig Neues und schrieb dazu am 5 November 1851 an Franz Liszt Wir haben gestern die Ouverture zu Manfred probiert meine alte Liebe zur Dichtung ist dadurch wieder wach geworden Wie schon wenn wir das gewaltige Zeugnis hochster Dichterkraft den Menschen vorfuhren konnten Sie gaben mir Hoffnung dazu haben Sie einmal wieder daruber nachgedacht 4 Das Ganze musste man dem Publikum nicht als Oper oder Singspiel oder Melodram sondern als dramatisches Gedicht mit Musik ankundigen Es ware etwas ganz Neues und Unerhortes 5 Die Urauffuhrung der Ouverture erfolgte am 14 Marz 1852 im Leipziger Gewandhaus unter Schumanns Leitung Die Urauffuhrung des gesamten Werks fand in szenischer Form schliesslich am 13 Juni 1852 im Weimarer Hoftheater unter der Leitung von Franz Liszt statt Regie fuhrte Eduard Genast Schumann konnte daran nicht teilnehmen Satze BearbeitenDas Werk ist wie folgt gegliedert OuvertureI Abteilung 1 Gesang der Geister Dein Gebot zieht mich heraus 2 Erscheinung eines Zauberbildes O Gott ist s so wenn du nicht Wahnbild 3 Geisterbannfluch Wenn der Mond auf stiller Welle Vier Bass Stimmen 4 Alpenkuhreigen Horch der Ton II Abteilung 5 Zwischenaktmusik 6 Rufung der Alpenfee Du schoner Geist mit deinem Haar 7 Hymnus der Geister Ariman s Heil unsrem Meister Chor 8 Chor Wirf in den Staub dich 9 Chor Zermalmt den Wurm 10 Beschworung der Astarte Schatten Geist Was immer du seist 11 Manfreds Ansprache an Astarte O hore hor mich Astarte III Abteilung 12 Ein Friede kam auf mich 13 Abschied von der Sonne Glorreiche Scheibe 14 Blick nur hierher 15 Schluss Szene Klostergesang Requiem aeternam Chor Literatur BearbeitenHugo Botstiber Robert Schumann Musik zu Byrons Manfred Op 115 Seemann Nachf Leipzig 1901 Arnfried Edler Landschaft und Mythos im Manfred von Byron und Schumann In Festschrift Klaus Hortschansky zum 60 Geburtstag Hrsg von Axel Beer und Laurenz Lutteken Schneider Tutzing 1995 ISBN 3 7952 0822 X S 401 412 Jochen Clement Lesedrama und Schauspielmusik Zu Schumanns Manfred op 115 In Schumann Studien 5 1996 S 143 152 Martin Geck Robert Schumann Mensch und Musiker der Romantik Siedler Munchen 2010 ISBN 978 3 88680 897 7 S 277 283 Margit L McCorkle Robert Schumann Thematisch Bibliographisches Werkverzeichnis Henle Munchen Mainz 2003 S 482 491 Laura Tunbridge Schumann s Manfred in the mental theatre In Cambridge Opera Journal Jg 15 2003 S 153 183 Ulrich Tadday Hrsg Schumann Handbuch Metzler Kassel und Barenreiter Stuttgart Weimar 2006 ISBN 978 3 476 01671 3 S 512f Christian Kampf Der neue Schauder Uber das Phantastische der musikalischen Romantik Berlin 2021 ISBN 978 3 476 05712 9 S 233 254 Einzelnachweise Bearbeiten Schreibweise des Tagebucheintrages zitiert nach Martin Geck Robert Schumann Mensch und Musiker der Romantik Siedler Munchen 2010 S 278 Posgaru Karl Adolf Suckow Byron s Manfred Einleitung Uebersetzung und Anmerkungen Ein Beitrag zur Kritik der gegenwartigen deutschen dramatischen Kunst und Poesie Breslau 1839 Das im Robert Schumann Haus in Zwickau erhaltene Exemplar Schumanns Signatur 6064 A4 C1 mit Bleistifteintragungen von seiner Hand hatte Mariane Bargiel 1848 von einem Besuch bei Elisabeth Werners Mutter Amalie Werner mitgebracht Eberhard Moller Hrsg Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit der Familie Bargiel Schumann Briefedition Serie I Band 3 Koln Dohr 2011 S 94 Walter Dahms Schumann Schuster amp Loffler Berlin 1916 S 198 Google Books in Archive org Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Franz Brendel Hermann Levi Franz Liszt Richard Pohl und Richard Wagner hrsg von Thomas Synofzik Axel Schroter und Klaus Doge Schumann Briefedition Serie II Band 5 Koln Dohr 2014 S 168Weblinks BearbeitenIrmgard Knechtges Obrecht Robert Schumann op 115 in Schumann Portal Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Manfred Schumann amp oldid 237200013