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Der Mandarinfisch Synchiropus splendidus Syn Pterosynchiropus splendidus wurde zuerst in der Gattung Callionymus beschrieben und wird innerhalb der Familie der Leierfische Callionymidae heute in die Gattung Synchiropus gestellt MandarinfischMandarinfisch Synchiropus splendidus SystematikBarschverwandte Percomorphaceae Ordnung Seenadelartige Syngnathiformes Unterordnung Leierfischartige Callionymoidei Familie Leierfische Callionymidae Gattung SynchiropusArt MandarinfischWissenschaftlicher NameSynchiropus splendidus Herre 1927 Inhaltsverzeichnis 1 Naturliches Vorkommen 2 Merkmale 3 Ernahrung 4 Verhalten 5 Fortpflanzung 6 Entwicklung 7 Bedeutung fur den Menschen 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseNaturliches Vorkommen BearbeitenDer Mandarinfisch lebt vorwiegend in geschutzten Lagunen und Kustenriffen Er kommt in Tiefen von bis zu 18 Meter vor 1 wobei er auch oft die Nahe zum sandigen und schlammigen Meeresgrund sucht 2 Der Mandarinfisch ist vor allem im westlichen Indopazifik weit verbreitet sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich uber die Philippinen Japan und Sri Lanka bis hin nach Australien Merkmale BearbeitenDer Mandarinfisch fallt besonders durch sein grelles farbenfrohes Ausseres auf Die gesamte Korperoberflache hat einen blauen bis turkisen Farbton der unregelmassig von rotlichen oder braunlichen Streifen durchzogen wird Der Kopf ist meist grun bis gelblich gefarbt und an den Kopfseiten gehen die Streifen in gelbliche Punkte uber Der Bauch ist im Vergleich zum dunkleren Rucken kaum pigmentiert er weist meistens eine hellblaue bis weisse Farbe auf Anstatt Schuppen verfugt der Mandarinfisch uber eine feste und schleimige Haut die einen ublen Geruch verstromt wenn der Fisch an die Luft kommt Die Schleimschicht auf der Haut soll die Fische vor Parasiten und Krankheiten schutzen Der Mandarinfisch kann eine Korperlange von 5 bis 8 Zentimeter erreichen wobei die Mannchen etwas grosser und massiger als die Weibchen sind Das Mannchen hat einen deutlich verlangerten ersten Ruckenflossenstrahl der beim Weibchen nur sehr kurz ausgebildet ist Blaufarbung bei Echten Knochenfischen wird meist durch interferenzfilternde Chromatophoren erreicht welche Iridophoren genannt werden Nur der Mandarinfisch und der ihm nahestehende LSD Leierfisch Synchiropus picturatus besitzen in ihren Hautschichten Cyanophoren dichromatische Chromatophoren welche mittels Pigmentation nicht blaues Licht absorbieren aber auch nicht rotliches 3 4 Polychromatische Chromatophoren kommen nur selten im Tierreich vor Neben seiner unverkennbaren Farbung kann man den Mandarinfisch auch an seinen verhaltnismassig grossen Bauchflossen erkennen sowie an den erhabenen Augen und dem typisch zugespitzten Maul der Leierfische Ernahrung BearbeitenDer carnivore Mandarinfisch ernahrt sich rauberisch Das Fressverhalten der Fische wird oft als Erpicken bezeichnet da das Schnappen nach Futter bei den Leierfischen aussieht wie das Picken eines Vogels Da er ein kleines Maul besitzt frisst er vor allem kleine Wirbellose Verhalten BearbeitenLeierfische schweben nicht wie andere Fische im Wasser sondern bewegen sich mit Hilfe der Bauchflossen ruckartig bis langsam gleitend fort Meist halten sie dabei mit ihren Bauchflossen Kontakt zum Untergrund Auf Nahrungssuche bewegen sie sich langsam Sie sind aber zu schnellen Bewegungen fahig wenn sie fluchten mussen Fortpflanzung Bearbeiten nbsp Zwei Mandarinfische bei der PaarungDie Paarung der Mandarinfische ist bei Tauchern ein besonders gern gesehenes Spektakel Es findet wahrend der Abenddammerung statt Zuerst schwimmt das Mannchen um das wartende Weibchen herum und versucht durch Spreizen und Schlagen der Flossen dessen Aufmerksamkeit zu erlangen Ist ein Mannchen erfolgreich fuhrt es das Weibchen langsam Bauch an Bauch schwimmend in Richtung Wasseroberflache Sobald sie eine gewisse Hohe erreicht haben lassen sie sich wieder absinken und beginnen danach wieder Seite an Seite aufzusteigen Dieses ritualisierte Verhalten dient der Synchronisation des eigentlichen Laichvorgangs bei dem die Partner ihre Afterflossen aneinander legen und damit eine Rinne bilden in der die Eier abgelegt und befruchtet werden Sobald dies geschehen ist lost sich das Paar und taucht schnell wieder zum Meeresboden hinab Der Laich und die nach 24 Stunden schlupfenden Larven entwickeln sich pelagisch Entwicklung BearbeitenBis zum funften Lebenstag sind die Larven gelb und wechseln danach zu einer orangeroten Farbung Ihr Kopf wird allmahlich breiter und nimmt seine typische Farbung an wahrend der Leib dicker wird Sie halten sich aber weiterhin schwebend in den oberflachennahen Wasserschichten auf da dort das Angebot an leicht verdaubaren Mikroorganismen am Grossten ist Nach 14 Tagen erreichen die Larven eine Grosse von 3 5 mm 5 Wenn die Larven zwei bis drei Wochen alt und 3 5 bis 4 mm lang sind verlassen sie das Freiwasser und gehen zu einer substratnahen Lebensweise am Riff und dem Meeresgrund uber Die Gestalt wird derjenigen der Eltern immer ahnlicher und im Alter von sieben bis acht Wochen entwickeln sie auch eine erste komplexe grunbraune Korperfarbung mit gelben Sprenkeln Im Alter von etwa drei Monaten haben sie dann das typische Aussehen ihrer Eltern erreicht Die jungen Mannchen beginnen im Alter von etwa sechs Monaten sich anderen Mannchen gegenuber aggressiv zu verhalten Erst ein halbes Jahr spater versuchen sie am Fortpflanzungsgeschehen teilzunehmen Bedeutung fur den Menschen BearbeitenMandarinfische sind wegen ihrer Farben begehrte Fische fur das Meerwasseraquarium und werden weltweit als Wildfange gehandelt Aufgrund ihrer speziellen Ernahrungsweise sind sie im Aquarium allerdings nur erfahrenen Aquarianern vorbehalten Literatur BearbeitenDieter Brockmann Nachzuchten fur das Korallenriff Aquarium Handbuch zur erfolgreichen Zucht von Korallen und Fischen Birgitt Schmettkamp Verlag 2006 ISBN 978 3 86659 003 8 Wolfgang Mai Leierfische im Meerwasseraquarium Pflege und Nachzucht NTV Natur und Tier Verlag 2009 ISBN 978 3 86659 109 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mandarinfisch Synchiropus splendidus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mandarinfisch auf Fishbase org englisch http www meerwasser lexikon de tiere 242 Synchiropus splendidus htm 23 Januar 2013 http coloursworld wordpress com 2012 03 04 klein und bunt mandarin fische 23 Januar 2013 http www korallenriff de artikel 304 Synchiropus und Pterosynchiropus Leierfische im Aquarium html 23 Januar 2013Einzelnachweise Bearbeiten Hans A Baensch Helmut Debelius Meerwasser Atlas Mergus Verlag 1992 S 671 679 Ewald Lieske Robert F Myers Coral reef fishes Indo Pacific amp Caribbean Collins Pocket Guide 1994 Makoto Goda Yoshinori Fujiyoshi Masazumi Sugimoto Ryozo Fujii Novel dichromatic chromatophores in the integument of the mandarin fish Synchiropus splendidus In The Biological Bulletin Band 224 Nr 1 Februar 2013 S 14 17 Makoto Goda Ryozo Fujii Blue chromatophores in two species of callionymid fish In BioOne Band 12 Nr 6 Oktober 1995 S 811 813 doi 10 2108 zsj 12 811 PDF Yvonne Sadovy et al Marine Early development of the mandarinfish Synchiropus splendidus Callionymidae with notes on its fishery and potential for culture 3 Auflage Kluwer Academic Publishers 2001 S 253 263 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mandarinfisch amp oldid 225201155