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Magdalena Kade 5 Juni 1835 in Philippsdorf Konigreich Bohmen 10 Dezember 1905 ebenda war eine Hausweberin und wurde als bohmische Bernadette beruhmt Im Jahre 1866 soll ihr am Krankenbett die Gottesmutter Maria erschienen sein was zu einer spontanen Heilung langjahriger Krankheiten gefuhrt habe Nachfolgend entstand in Philippsdorf ein Wallfahrtsort der Marienverehrung Magdalena Kade Lithografie um 1870Marienerscheinung und Heilung der Sel Magdalena Kade in Philippsdorf 1866 zeitgenossisches AndachtsbildWohnhaus von Magdalena Kade 1866 mit Menschenmenge von Pilgern und NeugierigenDie Wallfahrtsbasilika Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Marienerscheinung 2 Entstehung der Basilika minor der Hilfreichen Jungfrau Maria 3 Kritik 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Marienerscheinung BearbeitenKade lebte als Hausweberin mit ihrer Familie in bescheidenen Lebensumstanden in einem Holzhaus mit zwei Webstuhlen und einigen Feldern in dem Dorf Philippsdorf bei Rumburg in Nordbohmen Mit 13 Jahren verlor sie den Vater und wurde mit 19 Jahren aus unbekannten Grunden krank litt an Krampfen Bewusstlosigkeit Entzundungen und Geschwuren Im Jahre 1861 starb ihre Mutter Nach weiteren drei Jahren im Haus des Bruders Josef Kade und seiner Familie nahm sie Veronika Kindermann eine Verwandte des Pfarrers Karl Kindermann spater Ehrendomherr bei Sankt Stephan in Leitmeritz aus Barmherzigkeit bei sich auf Am 15 Dezember 1865 holte sie ihr Bruder wieder nach dem Haus Philippsdorf Nr 63 zuruck da Magdalenas Tod bevorzustehen schien Kaplan Franz Storch dessen Tatkraft spater fur die Entwicklung des Wallfahrtsortes Philippsdorf und den Bau der Basilika der Hilfreichen Jungfrau Maria entscheidend war spendete ihr die letzte Krankensalbung Veronika Kindermann hatte die Kranke begleitet und blieb bei Magdalena Kade Am 13 Januar 1866 um 4 Uhr fruh soll der Raum in welchem die sterbenskranke betende 31 jahrige Magdalena Kade lag plotzlich leuchtend hell geworden sein und eine Lichtgestalt Maria als Konigin des Himmels soll zu ihr die Worte Mein Kind von jetzt an heilt s gesagt haben Die Kranke soll danach in freudiger Erregung aufgestanden sein mit kraftiger Stimme nach den Angehorigen gerufen und einen Verband von ihrem Korper entfernt haben Sie fuhlte sich von ihren Beschwerden geheilt und ubernahm wieder Arbeiten im Haushalt des Bruders Die Nachricht von dieser Wunderheilung verbreitete sich und Neugierige suchten Magdalena Kade auf Bittsteller erhofften ihre Fursprache bei Maria der Mutter Gottes bei Leid und Gebrechen Die armliche wirtschaftliche Situation der Familie Kade besserte sich durch deren Zuwendungen Das Haus Nr 63 in Philippsdorf wurde das Gnadenhauschen genannt und die Betstube 1870 bis 1873 zu einer Kapelle mit regelmassigen katholischen Gottesdiensten ausgebaut 1 Weitere Wunderheilungen wurden bekannt Monsignore Franz Storch registrierte diese mit Namen und Einzelheiten und veroffentlichte sie in den Jahren 1867 bis 1887 in einer weit verbreiteten Schriftenreihe Am 7 Marz 1866 wahrend des Deutschen Krieges erreichte eine Delegation des Bischofs des Bistums Leitmeritz das Dorf Philippsdorf um die Zeugen der Wunderheilung der Magdalena Kade zu befragen Die am 13 Januar 1866 im Raum der Magdalena Kade anwesende Veronika Kindermann soll von dem hellen Licht und der Erscheinung der Gottesmutter Maria nichts bemerkt haben 2 Uber den Verbleib der Protokolle zu diesen Befragungen ist nichts bekannt Magdalena Kade starb im Jahre 1905 mit 70 Jahren in ihrem Wohnhaus in der Nahe der Basilika in Philippsdorf und wurde am neuen Friedhof des Pfarrortes Georgswalde zu Grabe getragen Ihre sterblichen Uberreste wurden 1923 in ein Gruftgrab auf dem Friedhof in Philippsdorf umgebettet und fanden schliesslich 1925 im Altarraum der Gnadenkapelle der Basilika in Philippsdorf dem Ort der Marienerscheinung den heutigen Ruheplatz Entstehung der Basilika minor der Hilfreichen Jungfrau Maria BearbeitenMonsignore Franz Storch sorgte durch das Sammeln und Verwalten von Spendengeldern fur die Beschaffung der Baukosten der Maria Hilf Basilika von Philippsdorf heute Filipov entworfen von dem Wiener Architekten F Hutzler Unter den Spendengebern war auch der osterreichische Kaiser Franz Josef I Der Bauplatz der Basilika umfasste die ehemaligen Felder der Familie Kade Das Gebaude wurde in den Jahren 1873 bis 1885 in neugotisch romanischem Stil mit zwei hohen weithin sichtbaren Turmen errichtet und erhielt eine uberlebensgrosse Statue der Jungfrau Maria mit einem Kind auf dem Arm ihren Sohn Jesus Christus Im Jahre 1926 nach Umbettung der sterblichen Uberreste von Magdalena Kade in die Wallfahrtskirche erhielt diese von Papst Pius XI welcher Philippsdorf 1920 als papstlicher Nuntius besucht hatte den Ehrentitel einer Basilica minor Kritik BearbeitenSchon von Zeitgenossen darunter Magdalenas Arzt wurde die vorgebliche Wunderheilung angezweifelt Im Jahr 2008 untersuchte Kerstin Schneider eine entfernte Verwandte von Magdalena Kade die Geschichte ihrer Familie In Maries Akte zeichnet sie das Schicksal ihrer schizophrenen Grosstante Lina Marie Schobel nach die sich mit 28 Jahren plotzlich fur Jesus hielt und 1942 der nationalsozialistischen Vernichtung lebensunwerten Lebens zum Opfer fiel und zeigt die deutlichen Parallelen zum Krankheitsbild ihrer Ururgrosstante Magdalena Von kirchlichen Vertretern wird dieser Erklarungsansatz abgelehnt Allerdings spricht die Kirche inzwischen selbst nicht mehr von einem Wunder wie der Sachsischen Zeitung vom 11 Januar 2016 zu entnehmen war 3 Literatur BearbeitenHeribert Sturm Hrsg Biographisches Lexikon zur Geschichte der bohmischen Lander Band II I M herausgegeben im Auftrag des Collegium Carolinum Institut R Oldenbourg Verlag Munchen 1984 ISBN 3 486 52551 4 S 78 Franz Storch Maria das Heil der Kranken 11 Hefte Selbstverlag 1867 bis 1887 Johannes Polifka Maria Filippsdorf Ein Wallfahrtsbuch Hundert Marienvortrage fur Marienfeste und Marienvereine Alphonsusbuchhandlung Munster 1897 Wilhelm Pfeiffer Der Heimatkreis Schluckenau im nordbohmischen Niederland Sudetendeutsches Heimatbuch Frankfurt am Main 1977 S 99f 131 biographischer Teil von Erhard Marschner Warnsdorfer Heimatbrief Heimatbote fur das nordbohmische Niederland vom 15 Februar 1950 Regen in Niederbayern Rudolf Sitka Die Gnadenorte der Sudetenlander Der Allerseligsten Jungfrau Maria im Marianischen Jahr 1954 in frommer Ehrfurcht geweiht Heimatverlag Renner Kempten im Allgau 1954 S 11 21 Kerstin Schneider Maries Akte Das Geheimnis einer Familie weissbooks w Frankfurt 2008 ISBN 978 3 940888 02 0 Weblinks BearbeitenLiteratur und andere Medien von und uber Magdalena Kade im Katalog der Nationalbibliothek der Tschechischen Republik Tschechische Webseite zu Magdalena Kade mit zahlreichen BildernEinzelnachweise Bearbeiten Kristina Kaiserova Marie Mackova Die deutschen Redemptoristen in Bohmen und ihre bedeutenden Reprasentanten In Jahrbuch fur deutsche und osteuropaische Volkskunde Jg 53 2012 S 133 153 hier S 144f Veroffentlichung der Verwandten der Magdalena Kade Kerstin Schneider Maries Akte aus dem Jahr 2008 Steffen Neumann Ein Wunder seine Kirche und die Folgen In Sachsische Zeitung 11 Januar 2016 Normdaten Person VIAF 84045680 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 7 Juli 2018 PersonendatenNAME Kade MagdalenaKURZBESCHREIBUNG Anlassgeberin fur einen WallfahrtsortGEBURTSDATUM 5 Juni 1835GEBURTSORT Philippsdorf Konigreich BohmenSTERBEDATUM 10 Dezember 1905STERBEORT Philippsdorf Konigreich Bohmen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Magdalena Kade amp oldid 237395400