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Die Munzpragestatte Schauenstein war eine der zwolf Kippermunzpragestatten des Furstentums Bayreuth und die die am spatesten eroffnet wurde Sie befand sich in einer umgebauten Wassermuhle in Schauenstein und war nur im Jahr 1622 in Betrieb Dort wurden ausschliesslich silberne Sechsbatzner gepragt Als Prageortzeichen verwendete sie S bzw SS Vorderseite eines Sechsbatzners aus Wunsiedel mit der Initiale S des Munzmeisters Peter SteiningerRuckseite eines Sechsbatzners aus Wunsiedel mit der Initiale S des Munzmeisters Peter Steininger Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Produktionsgrosse 3 Anmerkungen und Einzelnachweise 4 LiteraturGeschichte BearbeitenAls Munzunternehmer trat ein Amtmann des Markgrafen Christian Hans Heinrich von Reitzenstein auf Selbitz in Erscheinung Als markgraflicher Kammerjunker hatte er ursprunglich nur die Kontrolle des Silberhandels auszuuben 1 Nachdem er vom Markgrafen die Erlaubnis erhielt eine Munzpragestatte zu betreiben pachtete er vom Schauensteiner Vogt David Grenz die Muhle Dorschenhammer an der Selbitz in Schauenstein Der Pachtvertrag sah eine mengenabhangige Pacht vor Um Munzen pragen zu konnen musste die Muhle umgebaut werden Nach dem Schlagschatzbuch wurde die Munzpragestatte von Valentin Wolfram dem ehemaligen Huttenschreiber auf dem Hammer zu Weissenstadt eingerichtet Am 20 Januar 1622 wurde auch der Munzmeister Joachim Frundt verpflichtet Mindestens in der Anfangszeit mussen die beiden als Munzmeister fungiert haben denn es gibt auch Geprage mit Wolframs Initialen V W 2 Als Munzeisenschneider wurde der Maler Hans Friedrich Brentel II angestellt 3 Die Produktion wurde Anfang Marz aufgenommen doch am 4 Marz war der Umbau noch nicht abgeschlossen 4 Nach dem Treffen der Leiter aller zwolf Munzpragestatten des Furstentums Bayreuth an diesem Tag in Kulmbach gab der Markgraf am 7 Marz das Reskript das dem Vorschlag von Hans Abel folgend festlegte dass aus einer vierlotigen Mark 26 Gulden entsprechend 65 Sechsbatzner hergestellt werden sollten 4 Am 28 April 1622 zeigte sich David Grenz schwer enttauscht uber die geringe Auslastung seiner Muhle die ihm pro Woche kaum 25 fl Gewinn einbrachte wahrend sein Hammerwerk einen wochentlichen Uberschuss von 200 Gulden erwirtschaftet hatte 2 Die Munzpragestatte wurde auf markgraflichem Befehl durch seinen Sekretar Andreas Heidemann am 28 September 1622 aufgehoben Er fertigte das Inventarverzeichnis an verschloss die Pragestatte und brachte die Wertsachen auf die Plassenburg 5 Der Schlagschatz war fur 23 Wochen vom 23 Marz bis 31 August 1622 abgefuhrt worden Obwohl weniger beteiligt wurde Valentin Wolfram am 15 Januar 1623 mit einer Geldstrafe von 1000 Reichstalern wegen zu geringhaltiger Kippermunzen belegt 2 Produktionsgrosse BearbeitenGenaue Produktionszahlen wurden nicht uberliefert Anhand von mehreren Faktoren lasst sich die Produktionsgrosse trotzdem beziffern Bei der Schatzung nach der Hohe der Pachtzahlungen an den Muhlenbesitzer die sich nach der Menge des vermunzten Silbers richteten kommt man fur April 1622 als dort innerhalb von 24 Tagen etwa 2000 Mark Silber verarbeitet wurde bei einem angenommenen Raugewicht von 3 4 Gramm pro Stuck auf eine Wochenproduktion von rund 40 000 Sechsbatznern Nach der Schatzung nach Grimm 6 der die Abgaben an den Landesherren in Hohe von 5 Prozent des Nennwertes annimmt kommt man bei einem Schlagschatz von 1000 Gulden auf eine Wochenproduktion von 50 000 Sechsbatznern Die Kalkulation des Unternehmers z B von Hans Abel die er am 7 Februar 1622 fur die Kulmbacher Kanzlei machte ergibt die maximale Wochenproduktion von 78 000 Sechsbatznern bei einem Schlagschatz von ebenfalls 1000 Gulden und einer wochentlichen Vermunzung von 300 Mark Feinsilber 7 Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Gerhard Schon Munz und Geldgeschichte S 105 a b c Gerhard Schon Munz und Geldgeschichte S 241 Gerhard Schon Munz und Geldgeschichte S 126 a b Gerhard Schon Munz und Geldgeschichte S 109 Gerhard Schon Munz und Geldgeschichte S 243 Matthias Grimm In Vergessenheit geraten Bislang unbekannte Schwarzburgische Kippermunzen aus dem Munzfund von Saalfeld In Geldgeschichtliche Nachrichten 2008 S 134 Gerhard Schon Munz und Geldgeschichte S 56Literatur BearbeitenGerhard Schon Munz und Geldgeschichte der Furstentumer Ansbach und Bayreuth im 17 und 18 Jahrhundert Dissertation Munchen 2008 Hans Taig Vom Ende der Kippermunzstatte Schauenstein 1622 In Frankenwald 1942 S 28 31 und 43 46 Hans Taig Die Kippermunzstatte Schauenstein 1622 In Frankenwald 1941 S 53 57 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Munzstatte Schauenstein amp oldid 216040341