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Die Fahrzeuge der MAV Baureihe 424 waren Schlepptenderlokomotiven der Ungarischen Staatsbahnen MAV fur den schnellen Reise und Guterzugdienst Neben den MAV erwarben auch die Slovenske zeleznice SZ als Staatsbahn der 1939 bis 1945 existierenden Ersten Slowakischen Republik sowie die Jugoslawischen Staatsbahnen JDZ Lokomotiven dieser Bauart Wahrend und nach dem Zweiten Weltkrieg liefen die Maschinen auch in Polen Osterreich und der Sowjetunion Lokomotiven dieser Bauart wurden auch nach China und Nordkorea exportiert MAV Baureihe 424SZ CSD Baureihe 465 0JDZ 11SZD TM TM Nummerierung MAV 424 001 365JDZ 11 001 062CSD 465 001 051Anzahl 514Hersteller MAVAG BudapestBaujahr e 1924 1958Ausmusterung CSD bis 1973MAV bis 1986Bauart 2 D h2Spurweite 1435 mm Normalspur Dienstmasse 85 tReibungsmasse 59 tRadsatzfahrmasse 15 tHochstgeschwindigkeit 90 km hIndizierte Leistung 1700 PSAnfahrzugkraft 177 kNTreibraddurchmesser 1610 mmSteuerungsart HeusingerZylinderanzahl 2Zylinderdurchmesser 600 mmKolbenhub 660 mmKesseluberdruck 16 barRostflache 4 48 m Strahlungsheizflache 17 3 m Rohrheizflache 199 1 m Uberhitzerflache 55 7 m Dienstmasse des Tenders 57 6 tWasservorrat 24 6 m Brennstoffvorrat 12 m Bremse Druckluftbremse Knorr Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Reihe 424 der MAV 1 2 Reihe 465 0 der SZ CSD 1 3 Reihe 11 der JDZ 1 4 Weitere Einsatzgebiete 2 Technische Merkmale 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenReihe 424 der MAV Bearbeiten Die erste Lokomotive der neuen Reihe 424 lieferte 1924 die MAVAG in Budapest an die MAV Die Konstruktion basierte auf der Reihe 570 der Sudbahngesellschaft SB und der bauartgleichen Reihe It der Kaschau Oderberger Bahn Ks Od Die 424 bewahrte sich als Universallokomotive die bei den MAV fast alle Zugarten vom schweren Guterzug bis zum Schnellzug bespannte Ihre guten Beschleunigungsleistungen machten sie aufgrund der relativ kurzen Halteabstande zur idealen Lokomotive fur viele ungarische Schnellzuge nbsp Museumslokomotive 424 009 vor einem Sonderzug 2002 Zunachst bestand allerdings kein grosser Bedarf an weiteren Lokomotiven den 1924 produzierten ersten 26 Exemplaren folgte erst 1929 eine weitere Lokomotive Diese trug die Fabriknummer 5000 der MAVAG 1 Erst wahrend des Zweiten Weltkriegs wurden weitere Exemplare gebaut Von 1940 bis 1944 verliessen 216 Lokomotiven fur die MAV die Werkshallen in Budapest Sie erhielten die Nummern 424 028 bis 424 243 Eingesetzt wurden sie wahrend des Krieges und danach vor allem vor Militartransporten Die 424 234 beforderte beispielsweise nach dem Krieg Militarzuge der US Armee in das Grenzgebiet nach Osterreich In der Nachkriegszeit wurde die 424 erst recht zur ungarischen Universallokomotive Mit geringfugigen Bauartanderungen so der Einfuhrung von Windleitblechen nach deutschem Vorbild und der Erhohung der zulassigen Geschwindigkeit auf 90 km h wurden bis 1958 weitere 122 Lokomotiven an die MAV geliefert Insgesamt erhielten die MAV damit 365 Stuck die allerdings bedingt durch die Kriegsverluste nie alle gleichzeitig im Bestand waren Ihre Abstellung begann erst 1972 mit Beschaffung von Diesellokomotiven der M41 Die Reihe 424 gehorte zu den letzten in Ungarn eingesetzten Dampflokomotiven die letzten Maschinen wurden erst 1986 ausgemustert Drei Exemplare die Lokomotiven 424 009 247 und 287 werden fur Sonderzuge und Museumsfahrten betriebsfahig vorgehalten weitere sind als Denkmalfahrzeuge erhalten Reihe 465 0 der SZ CSD Bearbeiten Die slowakische SZ erwarben zwischen 1942 und 1944 insgesamt 15 Lokomotiven fur den Schnellzugdienst und bezeichnete sie als Baureihe 465 0 Mit dem Ende der eigenstandigen Slowakischen Republik und der SZ gingen diese Lokomotiven 1945 auf die wiederbegrundeten CSD uber Die CSD ubernahmen ausserdem weitere auf dem Gebiet der Tschechoslowakei verbliebene Lokomotiven der MAV Weitere Maschinen erhielten die CSD als Ausgleich kriegsbedingter Schaden Der Bestand stieg damit auf 51 Lokomotiven Bei den CSD war sie eher eine Universallokomotive und erfullte Aufgaben vom Schnellzug bis zum Guterzugdienst Nach dem Krieg waren sie vor allem in den Heizhausern Praha Vrsovice und Liberec eingesetzt bis ihr Einsatzgebiet auf die Slowakei konzentriert wurde Die letzte Lokomotive dieser Reihe wurde im Jahr 1973 ausgemustert Die Lokomotiven trugen bei der CSD die Spitznamen Vitezka Gewinnerin und Madarka Ungarin 2 3 Reihe 11 der JDZ Bearbeiten nbsp JDZ 11 052 vor einem Schnellzug in Zagreb 1972 nbsp JDZ 11 022 eine der fur Titos Plavi voz blau angestrichenen Lokomotiven als Denkmallok vor dem alten Belgrader HauptbahnhofIn Jugoslawien waren nach dem Krieg dreizehn ursprungliche ungarische 424er verblieben und kamen in den Bestand der Jugoslawischen Eisenbahnen Bei den JDZ wurden sie als Reihe 11 eingeordnet Drei Exemplare erhielten einen blauen Anstrich und wurden bis zu ihrer Ablosung 1961 durch die von Krauss Maffei gelieferten Diesellokomotiven der Reihe JZ D 66 fur den Staatszug von Tito vorgehalten 4 Da die Bauart sehr befriedigte wurden in Ungarn weitere Exemplare bestellt MAVAG lieferte von 1947 bis 1948 weitere 39 Lokomotiven danach brachen die Geschaftsbeziehungen im Zuge des mit dem Titoismus verbundenen Konflikts zwischen Jugoslawien und den Staaten des sowjetischen Machtbereichs ab In einer Phase der vorubergehenden Annaherung zwischen Jugoslawien und dem Ostblock folgte 1955 eine letzte Lieferung von 10 Stuck 5 Insgesamt umfasste die Baureihe 11 damit die Lokomotiven 11 001 bis 11 062 Die Lokomotive 11 023 eine der Sonderloks fur Titos Staatszug steht im Eisenbahnmuseum Ljubljana 6 ihre Schwesterlok 11 022 als Denkmallok in blauer Farbgebung vor dem alten Belgrader Hauptbahnhof Weitere Exemplare sind als Denkmalslok erhalten Weitere Einsatzgebiete Bearbeiten Die Wirren des Zweiten Weltkriegs fuhrten zu einer weitraumigen Verteilung des Bestands neben der Tschechoslowakei und Jugoslawien fanden sich Einzelexemplare der Baureihe auch in anderen Landern Die Sowjetunion ubernahm nach dem Krieg Lokomotiven der MAV als Reparationsleistung von denen ein Teil allerdings ab Ende der 1950er Jahre wieder nach Ungarn zuruckgegeben wurden 1 Bis 1950 verblieben einige 424er bei der Deutschen Reichsbahn in der Sowjetischen Besatzungszone und wurden dort auch im Schnellzugdienst zwischen Berlin und Schwerin eingesetzt 7 Kurzzeitig waren einige Lokomotiven auch bei den osterreichischen Bundesbahnen OBB und den polnischen PKP im Einsatz Lokomotiven dieser Bauart wurden nach 1945 von Ungarn auch in die Volksrepublik China exportiert 1 Ebenso wurden einige Exemplare nach Nordkorea geliefert 8 Insgesamt entstanden damit bei der MAVAG 514 Lokomotiven dieses Typs Technische Merkmale Bearbeiten nbsp Die Museumslokomotive 424 247 am Lokschuppen des Bahnparks BudapestDie Lokomotiven machten auf Zeitgenossen einen imposanten Eindruck Sie hatten einen hochliegenden Kessel mit einer Kesselmitte von 3300 mm uber Schienenoberkante was zur damaligen Zeit den hochsten Wert bei den CSD darstellte Die Stahlfeuerbuchse hatte einen Kipprost der Rahmen war als Blechrahmen ausgefuhrt Die Lagerung der Achsen geschah mit Gleitlagerung mit zentraler Schmierung durch eine Schmierpresse Bauart Friedmann Die Tragfedern liegen unter den Achslagern und sind durch Ausgleichshebel verbunden Die Lokomotive wird durch ein zweiachsiges Laufdrehgestell gefuhrt Die Druckluftanlage wird durch eine Doppelverbundluftpumpe Bauart Knorr versorgt Die Lokomotiven waren mit einer elektrischen Beleuchtung die durch einen Turgogenerator versorgt wurde ausgerustet Wahrend ihrer langen Fertigungszeit erfuhren die Lokomotiven viele konstruktive Verbesserungen wie geschweisste Brotankessel Rauchumformer und Doppelblasrohre Bauart Kylchap In Ungarn wurden einige Exemplare auf Olfeuerung umgebaut andere erhielten eine indirekte Wendezugsteuerung Die Leistung der Lokomotive war mit 1700 PS fast so hoch wie die der CSD Baureihe 475 1 Beim Anfahren und in Steigungen verhielten sich beide Lokomotivtypen aufgrund des geringen Treibraddurchmessers der Baureihe 424 ahnlich In der Ebene konnte sie einen Schnellzug von 650 t Last mit einer Geschwindigkeit von 90 km h befordern auf einer Steigung von 10 erreichte sie mit dem denselben Zug noch 30 km h Auf einer Steigung von 5 konnte sie Zuge mit einer Last von 1150 t mit einer Geschwindigkeit bis zu 70 km h befordern Literatur BearbeitenA E Durrant The Steam Locomotives of Eastern Europe David amp Charles Newton Abbot ISBN 0 7153 4077 8Weblinks Bearbeiten nbsp Commons MAV 424 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte der MAV Reihe 424 Webseite zur Baureihe 465 0 Memento vom 2 Dezember 2010 im Internet Archive tschechisch Briefmarken mit der 424 Foto der 424 009 im Kleingebiet Fonyod aufgespielt auf k report netEinzelnachweise Bearbeiten a b c A E Durrant The Steam Locomotives of Eastern Europe David amp Charles Newton Abbot ISBN 0 7153 4077 8 p 38 Jindrich Bek Zdenek Bek Encyklopedie zeleznice Parni lokomotivy 3 Nakladatelstvi corona Praha 2000 ISBN 80 86116 20 4 S 58 60 Josef Motycka Encyklopedie zeleznice Parni lokomotivy 5 Nakladatelstvi corona Praha 2001 ISBN 80 86116 23 9 S 28f Geschichte Josip Broz Tito A E Durrant The Steam Locomotives of Eastern Europe David amp Charles Newton Abbot ISBN 0 7153 4077 8 p 130 Lokliste des Eisenbahnmuseums Ljubljana Michael Reimer Fremdlokomotiven bei der Deutschen Reichsbahn Transpress Verlag Stuttgart 2001 ISBN 3 61371 153 2 Geschichte der MAV Reihe 424 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title MAV Baureihe 424 amp oldid 233408340