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Die k k privilegierte Lundenburg Nikolsburg Grussbacher Eisenbahn war ein privates Eisenbahnunternehmen in Osterreich Sie war Eigentumer der Strecken Lundenburg Grussbach und Neusiedl Durrnholz Zellerndorf in Sudmahren und Niederosterreich Der Sitz der Gesellschaft war in Wien Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Strecken 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNach dem beendeten Privilegiumsstreit mit der k k priv Staatseisenbahngesellschaft StEG war die ausschl priv Kaiser Ferdinands Nordbahn KFNB bestrebt den dadurch erlittenen Einflussverlust wieder auszugleichen Die Verbindung zwischen Lundenburg und Grussbach sollte ein neues Verkehrsgebiet erschliessen und dabei auch die Konkurrenz der StEG begrenzen Letztlich uberwand man das Konkurrenzverhaltnis in dem man einen gemeinsamen Tarifvertrag abschloss In dem Zusammenhang ruckte die KFNB von ihrem Plan zum Bau der Strecke ab In der Folge interessierten sich verschiedene private Investoren fur das Projekt Die Konzession zum Bau der Strecke erhielten am 4 September 1870 die Herren Dr Adolf Weiss und Dr Maximilian Steiner Binnen sechs Monaten sollte mit dem Bau begonnen binnen weiterer zwei Jahre sollte die fertige Bahn dem offentlichen Verkehre ubergeben werden Der Unterbau war zunachst nur fur ein Gleis vorzusehen Die Anlage eines zweiten Gleises war gesetzlich gefordert wenn der jahrliche Rohertrag pro Meile in zwei aufeinanderfolgenden Jahren 180 000 Gulden uberschreitet 1 Die k k priv Lundenburg Nikolsburg Grussbacher Eisenbahn konstituierte sich am 27 Juli 1871 in Wien Am 29 Juli 1871 wurde sie am Wiener Handelsgericht in das Handelsregister eingetragen Das Kapital der Gesellschaft betrug insgesamt 4 500 000 Gulden je zur Halfte in Aktien bzw Prioritatsobligationen Die Aktien hatten einen Nominalwert von je 200 Gulden 2 3 Die KFNB erwarb Anteilsscheine im Wert von 624 000 Gulden Die Geldmittel stammten aus dem Verkauf der Strecke Wien Stockerau an die k k priv Osterreichische Nordwestbahn ONWB die nach einer Forderung der Regierung in den Bau neuer Strecken investiert werden mussten Die KFNB erhielt dafur zwei Sitze im Verwaltungsrat Eroffnet wurde die Strecke konzessionsgemass am 30 Dezember 1872 Den Betrieb fuhrte die k k priv Kaiser Ferdinands Nordbahn KFNB fur Rechnung der Eigentumer aus Die Verwaltung der Bahn ubernahm das Zentralburo der k k priv Ostrau Friedlander Eisenbahn die ebenso im Betrieb der KFNB stand Am 27 April 1872 erhielt der Generaldirektor der ONWB Dr Gross zusammen mit der Firma Gebruder Gutmann und dem Mitkonzessionar der Lundenburg Nikolsburg Grussbacher Eisenbahn Dr Steiner die Vorkonzession fur eine Strecke Neusiedl Laa Zellerndorf Zur Sicherung des direkten Anschlusses an die Strecken der ONWB erwarb die Lundenburg Nikolsburg Grussbacher Eisenbahn die Konzession und baute die Strecke nach Zellerndorf letztlich in eigener Regie Die Strecke wurde einschliesslich einer Verbindungsschleife zur Strecke Wien Brunn der StEG in Laa an der Thaya am 8 Dezember 1873 eroffnet 4 Die Lundenburg Nikolsburg Grussbacher Eisenbahn konnte trotz ihrer Streckenerweiterung keinen durchgehenden Verkehr an sich ziehen Der Bau der Strecke nach Zellerndorf hatte die Gesellschaft finanziell stark belastet so dass die fur einen ertragreichen Durchgangsverkehr benotigte Erweiterung der Strecke auf ungarisches Gebiet nach Tyrnau heute Trnava Slowakei zum Anschluss an die Waagtalbahn Vagvolgyi vasut unausgefuhrt blieb Am 1 Marz 1874 war die Gesellschaft zahlungsunfahig Zur Sanierung war eine Ubernahme durch die ONWB fur 5 35 Mio Gulden vorgesehen die nicht zustande kam Am 14 Juli 1874 kundigte die KFNB den Betriebsvertrag womit eine ganzliche Verkehrseinstellung drohte Auf Druck des Handelsministeriums ubernahm die ONWB pachtweise fur zwei Jahre die Betriebsfuhrung eine vollstandige Ubernahme scheiterte angesichts der ungunstigen finanziellen Bedingungen erneut Am 27 Janner 1876 erwarb die KFNB die Lundenburg Nikolsburg Grussbacher Eisenbahn fur nur noch 1 7 Mio Gulden Mit dem Auslaufen des Betriebsvertrages mit der ONWB ging die Gesellschaft am 15 April 1876 vollstandig in der KFNB auf Nach der Liquidation des Unternehmens blieben nach Abzug der unbeglichenen Betriebskosten nur noch zwei Gulden pro Anteilsschein ubrig die an die Aktionare ausbezahlt wurden Strecken BearbeitenDas Streckennetz der Lundenburg Nikolsburg Grussbacher Eisenbahn hatte eine Gesamtlange von 92 911 Kilometer und gliederte sich in zwei selbstandige Strecken und eine Verbindungsbahn Lundenburg Grussbach 41 443 km Neusiedl Durrnholz Zellerndorf 49 613 km Laa an der Thaya Laa an der Thaya Stadt Laaer Verbindungsbahn 1 855 kmDie heute vollstandig auf tschechischem Gebiet verlaufende Strecke Lundenburg Grussbach Breclav Hrusovany nad Jevisovkou besteht noch und ist Teil einer durchgehenden Hauptbahnverbindung zwischen Breclav und Znojmo Znaim Die Strecke Neusiedl Durrnholz Zellerndorf wurde 1930 an der 1919 gezogenen neuen Staatsgrenze zwischen der Tschechoslowakei und Osterreich unterbrochen und auf tschechischem Gebiet kurz darauf abgebaut Heute besteht nur noch der Abschnitt zwischen Laa an der Thaya Stadt und Zellerndorf auf dem der planmassige Reiseverkehr im Jahr 1988 eingestellt wurde Literatur BearbeitenAlfred Horn Die Kaiser Ferdinands Nordbahn Die Bahnen Osterreich Ungarns Band 2 Bohmann Verlag Wien 1970 S 77 81 143 Ignaz Konta Geschichte der Eisenbahnen Oesterreichs vom Jahre 1867 bis zur Gegenwart In Geschichte der Eisenbahnen der Oesterreichisch Ungarischen Monarchie Band 1 2 Karl Prochaska Wien Teschen Leipzig 1898 S 1 426 archive org Einzelnachweise Bearbeiten Reichsgesetzblatt vom 21 Februar 1871 Amtsblatt zu Wiener Zeitung Nr 193 6 August 1871 Aufstellung auf www geerkens at I Konta Band 1 2 1898 S 122 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lundenburg Nikolsburg Grussbacher Eisenbahn amp oldid 230251207