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Das Ludwigsmonument umgangssprachlich Langer Lui oder Langer Ludwig ist ein Denkmal fur Ludewig I den ersten Grossherzog von Hessen und bei Rhein und ein Wahrzeichen der Stadt Darmstadt Es steht auf dem Luisenplatz in Darmstadt der nach Grossherzogin Luise von Hessen Darmstadt der Ehefrau Ludewigs I benannt ist Ludwigsmonument in Darmstadt Inhaltsverzeichnis 1 Das Monument 2 Zur Geschichte des Denkmals 2 1 Entwurf und Standortwahl 2 2 Bau und Enthullung 2 3 Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseDas Monument BearbeitenDie Grundsteinlegung des im Zentrum Darmstadts stehenden Denkmals fand am 14 Juni 1841 statt dem Geburtstag von Ludwig I und seinem 11 Todestag Am 25 August 1844 wurde das Bauwerk feierlich eingeweiht Die Saule wurde entworfen von Georg Moller und Balthasar Harres die Statue von Ludwig Schwanthaler gegossen von Johann Baptist Stiglmaier nbsp Statue an der SpitzeDie 5 45 m hohe und 5400 kg schwere Statue aus Bronze stellt Ludwig I dar der in seiner rechten Hand die Verfassungsurkunde eingerollt halt Sein Blick richtet sich nach Rheinhessen auf die wahrend seiner Regierungszeit neu erworbenen Landereien Die Statue wurde zum Dank fur die Verabschiedung der Verfassung von 1820 gestiftet und ist heute eines der bekanntesten stadtischen Denkmale Durch die Saule fuhrt eine Wendeltreppe uber 172 Stufen zur 30 04 m hohen Aussichtsplattform am Fusse der Statue die Gesamthohe betragt 39 15 m 1 Raffiniert ist der Zugang man erreicht die Treppe nicht durch eine Tur im Sockel sondern durch eine ausserhalb des Monuments befindliche Falltur Die Eintrittsgelder fliessen in die ehrenamtliche Arbeit des Roten Kreuzes Darmstadt Mitte Zur Geschichte des Denkmals BearbeitenEntwurf und Standortwahl Bearbeiten Das Ludwigsmonument ist heute neben dem Ensemble Mathildenhohe mit seinem Hochzeitsturm eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt Darmstadt und besonders im Westen der Stadt weithin sichtbar Die eigentliche Geschichte des Monuments begann bereits im Mai 1837 als zwolf Darmstadter Burger alle Bewohner des Grossherzogtums Hessen aufforderten fur die Errichtung eines Monuments zu spenden Es sollte Ludwig I Grossherzog von Hessen und bei Rhein gewidmet sein dem das Grossherzogtum Hessen seine grosste Ausdehnung und die Residenz Darmstadt eine neue Blute verdankte Ludwig I sollte durch dieses Monument nicht nur als Wohltater des Landes im Allgemeinen sondern insbesondere als Stifter der hessischen Verfassung von 1820 gewurdigt werden Der Entwurf Johann Baptist Scholls der eher ein kolossales Standbild aus carraischem Marmor stehend auf einem Priedstal von grauem Marmor ruhend auf einem Untersatz von festem Sandstein begrenzt von vier auf Ecken liegenden Lowen vorsah wurde ebenso verworfen wie der Entwurf eines Verfassungsbrunnens des Hofbaumeisters und Mollerschulers Georg Lerch der auf eine figurliche Darstellung Ludwigs I vollstandig verzichten wollte Der im Dezember 1837 gebildete Ausschuss zur Ausfuhrung des Monuments unter der Leitung von Prinz August von Sayn Wittgenstein entschied sich gegen ein Denkmal in bescheidenerer Form zugunsten eines Saulenmonumentes Auch vom ursprunglichen Aufstellungsort dem Mathildenplatz war nicht mehr die Rede Am 1 Juni 1839 genehmigte Grossherzog Ludwig II die Aufstellung des Saulendenkmals auf dem Luisenplatz nicht ohne Grund denn dieser Platz war durch die von Ludwig I betriebene und von Georg Moller umgesetzte Stadterweiterung zum neuen zentralen Platz der Residenz geworden Aber auch das Denkmal selbst bekam einen neuen Inhalt da der regierende Grossherzog und seine konservative Regierung seit Jahren einer der hessischen Verfassung zuwiderlaufende Restaurationspolitik betrieben Das Verfassungsdenkmal wurde deshalb in ein Furstendenkmal umgewidmet durch das der erste Grossherzog verherrlicht und sinnbildlich hoch uber sein Volk erhoben wurde In der Sockelinschrift ist denn auch anders als in der Inschrift des Scholl schen Entwurfs nicht von der Verfassung sondern nur vom dankbaren Volk die Rede Und die Verfassungsurkunde in der rechten Hand der Statue des Grossherzogs ist selbst mit dem Fernglas kaum zu erkennen Aus dem nicht allzu grossen Verfassungsdenkmal auf einem etwas abseits gelegenen Platz war nun ein riesiges Monument auf dem zentralen Platz der Residenz geworden was bei der Burgerschaft keinen uneingeschrankten Beifall ausloste auch wenn die damaligen Grussworte und Huldigungsgedichte anlasslich der Enthullung einen anderen Eindruck zu erwecken versuchten Bau und Enthullung Bearbeiten nbsp Ansicht von der Rheinstrasse hinter der Tunneleinfahrt1840 begannen die Arbeiten Georg Moller entwarf die Sandsteinsaule die von Hofbaumeister Arnold ausgefuhrt wurde Den ornamentalen Schmuck der Saule besorgte Johann Baptist Scholl und mit der Gestaltung der Statue wurde der Munchener Bildhauer Ludwig Schwanthaler beauftragt Die Grundsteinlegung erfolgte am 14 Juni 1841 dem Geburtstag Ludwigs verbunden mit einem grossen Festzug und einem grossen Aufmarsch auf dem Luisenplatz 1842 wurde der Sockel 1843 der Saulenschaft errichtet Im Fruhjahr 1844 folgten das Kapitell und der Schlussstein als Untersatz fur das Standbild Am 14 Juni wurde die inzwischen von Johann Baptist Stiglmaier fertiggestellte und nach Darmstadt transportierte uber funf Tonnen schwere Statue hinaufgezogen und aufgesetzt Mit einem der grossten Feste das Darmstadt bis dahin gesehen hatte wurde die feierliche Enthullung des Ludwigsmonuments begangen In Anwesenheit von allem was Rang und Namen hatte wurde mehrere Tage gefeiert Neben einem grossen Volksfest auf dem Exerzierplatz wurde Darmstadt bereits damals seinem Ruf als Kulturstadt gerecht Handels Alexanderfest wurde im Zeughaus durch 600 Sanger und an einem weiteren Tag die Oper Ferdinand Cortez von Johann Friedrich Naue im Hoftheater aufgefuhrt Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit Bearbeiten Das Ludwigsmonument uberstand die Umbenennung seines Standortes in Adolf Hitler Platz ging relativ unbeschadigt aus der Zerstorung der Umgebung in der Brandnacht 1944 hervor und blickte jahrelang auf eine Ruinen und Trummerwuste herab Am 20 Februar 1950 gelang es dem Dachdeckermeister Ackermann der Statue eine Narrenkappe aufzusetzen Diese Erstbesteigung bekam eine unvermutete Bedeutung dadurch dass Ackermann in der Statue Locher von Geschosseinschlagen feststellte die Regenwasser in das Fundament sickern liessen und die Standsicherheit des Monuments gefahrdeten Die Kriegsschaden wurden 1952 und 1953 beseitigt In den Folgejahren gelangte die Saule zu eher trauriger Beruhmtheit als sich viermal Menschen in Selbsttotungsabsicht von ihr herabsturzten was am 15 Februar 1956 zur Schliessung der Aussichtsplattform fuhrte Nach Einbau von Sicherheitsmassnahmen wurde sie im Sommer 1958 wieder eroffnet Nach abermaliger Schliessung ist sie seit 1975 an bestimmten Festtagen zum Beispiel wahrend des Heinerfestes geoffnet Aufgrund des zunehmenden Verkehrschaos auf dem Luisenplatz wurden 1973 Forderungen nach einem Abbruch oder einer Versetzung dieser Darmstadter Sehenswurdigkeit laut die jedoch ergebnislos blieben Durch die Verlegung des Autoverkehrs in den Untergrund und die Umgestaltung des Platzes zu einer Fussgangerzone in den Jahren 1978 bis 1980 wurde das Verkehrsproblem letztendlich gelost Literatur BearbeitenPaul Hermann Gruner Albrecht Haag Der Lui Zum 175 Geburtstag des Ludwigsmonuments in Darmstadt Justus von Liebig Verlag Darmstadt 2019 ISBN 978 3 873904194 Christine Klein Die Saule inmitten der treuen Residenz Das Ludwigsmonument in Darmstadt als Verfassungsdenkmal In Hessische Heimat Heft 2 3 1988 S 59 66 Peter Engels Kleine Geschichte eines grossen Denkmals Das Ludewigsmonument in Darmstadt herausgegeben vom Darmstadter Forderkreis Kultur e V 3 uberarbeitete Auflage Darmstadt 2006 o V Der Lange Lui in Darmstadt Zum 150 Geburtstag In Darmstadter Echo 14 Juni 1991 S 13 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ludwigsmonument Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Originaltext der Verfassungsurkunde fur das Grossherzogtum Hessen vom 17 Dezember 1820 auf documentArchiv de Informationen zum Ludwigsmonument auf der Internetseite der Stadt Darmstadt Webseite des DRK zum LudwigsmonumentEinzelnachweise Bearbeiten Das Ludwigsmonument auf der Webseite des Deutschen Roten Kreuzes Ortsverein Darmstadt Mitte49 872777777778 8 6511111111111 Koordinaten 49 52 22 N 8 39 4 O Normdaten Geografikum GND 1202967159 lobid OGND AKS VIAF 5590157952120665600006 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwigsmonument amp oldid 234455901