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Ludwig Teichmann 14 Mai 1909 in Uelzen 24 Januar 1947 in Belgrad war ein deutscher SS Obersturmbannfuhrer Er war von Juli 1941 bis Juli 1944 Abteilungsleiter im Stab des Befehlshabers der Sicherheitspolizei BdS von April 1942 an agierte er als dessen Stellvertreter und war auch in der von diesem geleiteten SS Einsatzgruppe fur Serbien aktiv Im Herbst 1944 gehorte er der SS Einsatzgruppe H fur die Slowakei an Nach dem Krieg wurde er wegen Kriegsverbrechen vom jugoslawischen Militargerichtshof in Belgrad zum Tode verurteilt und hingerichtet Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Im Zweiten Weltkrieg 1 2 Nach dem Krieg 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn eines Studienrates legte 1927 auf dem Realgymnasium Uelzen die Reifeprufung ab Anschliessend studierte Teichmann Rechtswissenschaften an den Universitaten Munchen Berlin und Gottingen Ohne Abschluss brach Teichmann 1930 sein Jura Studium ab und war als Landarbeiter tatig Schon im Juni 1929 war er der SS SS Nr 1 789 und der NSDAP Mitgliedsnummer 134 523 beigetreten 1 In der SS machte Teichmann schnell Karriere Ab Mai 1935 leitete er eine Hauptabteilung im Stab des Rasse und Siedlungshauptamtes Im September 1936 wurde er zum SS Obersturmbannfuhrer befordert und wechselte im Juni 1938 zum SD Hauptamt Spater wurde er zum SD Abschnitt Frankfurt Oder versetzt 1 Im Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Im Zweiten Weltkrieg wurde Teichmann zunachst zur Einsatzgruppe Serbien abkommandiert bzw zum dafur zustandigen Befehlshaber der Sicherheitspolizei BdS Belgrad In Belgrad leitete er von Juli 1941 bis Juli 1944 die Abteilung III im Stab des BdS Belgrad und fungierte ab April 1942 zudem als dessen Stellvertreter 2 In dem Lager Sajmiste fur das der BdS SS Oberfuhrer Emanuel Schafer zustandig war wurden im Fruhjahr 1942 Tausende Judische Menschen ermordet Teichmann gab nach dem Krieg am 17 September 1945 als ehemaliges Mitglied vom Stab des BdS in Haft befragt zu Protokoll dass er die Zahl der dort vergasten Menschen auf 7000 schatze 3 Im Juni 1944 wurde er als Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD KdS fur Flandern nach Brussel abgeordnet Zur SS Einsatzgruppe H deren Chef SS Standartenfuhrer Josef Witiska war kam Teichmann im September 1944 und zwar als Fuhrer des z b V Kommandos 27 in der Ostslowakei Vorrangige Aufgabe der Einsatzgruppe H war es die nach den ersten Deportationen noch ungefahr 25 000 verbliebenen Juden festzunehmen und die Endlosung der Judenfrage in der Slowakei abzuschliessen 4 Teichmann hatte die Fuhrung des z b V Kommandos 27 z b V heisst zur besonderen Verwendung nur bis zum 22 Oktober inne weil ein SS internes Strafverfahren gegen ihn lief Er wurde des militarischen Ungehorsams der Dienstpflichtverletzung und Wehrmittelbeschadigung angeklagt Beim Ruckzug aus Brussel habe er ohne Not Waffen vernichten lassen und seinem Untergebenen SS Hauptsturmfuhrer Hoffmann untersagt die Befehle des Hoheren SS und Polizeifuhrer West und des Inspekteurs der Sicherheitspolizei und des SD Dusseldorf auszufuhren Zum Ausgang des Verfahrens und dem Verbleib Teichmanns nach dem Oktober 1944 ist nichts bekannt 1 Nach dem Krieg Bearbeiten Teichmann wurde von den Briten gefangen genommen und in Esterwegen interniert Anschliessend wurde er nach Jugoslawien ausgeliefert 5 Wahrend seiner Haft machte Teichmann der als damaliges Mitglied im Stab des BdS Belgrad verhort wurde am 17 September 1945 die Aussage er schatze die im Zahl der im Fruhjahr 1942 im KZ Sajmiste vergasten Juden auf 7000 Diese Aussage wurde fur den Eichmann Prozess als Dokument 1437 aufgenommen 6 Nach seiner Gefangennahme wurde vor dem jugoslawischen Militargerichtshof in Belgrad am 9 Dezember 1946 das Verfahren gegen Teichmann und 20 weitere Angeklagte wegen Kriegsverbrechen eroffnet Mit Entscheidung des Gerichts vom 22 Dezember 1946 wurde er zum Tode verurteilt und am 24 Januar 1947 in Belgrad gehangt 7 Literatur BearbeitenLenka Sindelarova Finale der Vernichtung Die Einsatzgruppe H in der Slowakei 1944 1945 Veroffentlichungen der Forschungsstelle Ludwigsburg der Universitat Stuttgart Wissenschaftliche Buchgesellschaft WGB Darmstadt 2013 ISBN 978 3 534 25973 1 Zugl Stuttgart Univ Diss 2012 u d T Die Einsatzgruppe H in der Slowakei 1944 1945 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Lenka Sindelarova Finale der Vernichtung Die Einsatzgruppe H in der Slowakei 1944 1945 Darmstadt 2013 S 202f Lenka Sindelarova Finale der Vernichtung S 202 Holm Sundhausen Jugoslawien In Dimension des Volkermords Die Zahl der judischen Opfer des Nationalsozialismus Hrsg v Wolfgang Benz Oldenbourg Munchen 1991 ISBN 978 3 486 54631 6 S 311 330 hier S 319f Lenka Sindelarova Finale der Vernichtung S 47f Sebastian Weitkamp Internierungslager und Spruchgerichtsgefangnis Esterwegen 1945 1951 In Bernd Faulenbach u Andrea Kalthofen Hrsg Holle im Moor Die Emslandlager 1933 1945 Wallstein Gottingen 2017 S 250 Holm Sundhausen Jugoslawien In Dimension des Volkermords Die Zahl der judischen Opfer des Nationalsozialismus Hrsg v Wolfgang Benz S 320 Lenka Sindelarova Finale der Vernichtung S 203 PersonendatenNAME Teichmann LudwigKURZBESCHREIBUNG deutscher SS ObersturmbannfuhrerGEBURTSDATUM 14 Mai 1909GEBURTSORT UelzenSTERBEDATUM 24 Januar 1947STERBEORT Belgrad Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Teichmann amp oldid 238611234