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Ludwig Pick 31 August 1868 in Landsberg an der Warthe 3 Februar 1944 im Ghetto Theresienstadt war ein deutscher Pathologe Nach ihm ist die Niemann Pick Krankheit benannt Ludwig PickBerliner Gedenktafel am Haus Landsberger Allee 49 in Berlin FriedrichshainStolperstein Kunzendorfstrasse 20 in Berlin Zehlendorf Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLudwig Pick wurde als Sohn des Kaufmanns Hermann Pick und seiner Frau Beatrice geborene Schoenflies in Landsberg an der Warthe geboren Zum Studium der Medizin ging er nach Heidelberg Leipzig Berlin und fur die letzten beiden Semester 1891 92 nach Konigsberg wo ihm sein Lehrer Ernst Neumann 1834 1918 folgendes Zeugnis ausstellte Der Praktische Arzt Herr Dr med Ludwig Pick in Berlin ist wahrend seiner Konigsberger Studienzeit im hiesigen Pathologischen Institut von Ostern 1890 Ostern 1891 als Amanuensis thatig gewesen und hat wahrend dieser Zeit unausgesetzt und mit grosser Inbrunst die ihm dargebotene Gelegenheit sich eingehende Kenntnisse auf dem Gebiet der Pathologischen Anatomie und Histologie zu erwerben genutzt Auch wahrend der darauf folgenden Sommersemester 1891 und 1892 hat Herr Dr Pick soweit sein Militardienst es gestattete sich im Laboratorium des Instituts mit verschiedenen ihm von mir zur Beurteilung vorgeschlagenen Themata aufrichtig beschaftigt und mit Erfolg bemuht sich eine umfassende pathologische Ausbildung anzueignen Aus diesen Studien stammt der von ihm unveroffentlichte Aufsatz Uber Zwerchfelldurchbohrungen durch das runde Magengeschwur Ernst Neumann Konigsberg Lit uber Neumann Redlin von Meding et al S 34 Pick wurde 1893 an der Universitat Leipzig mit der Arbeit Ein Beitrag zur Aetiologie Genese und Bedeutung der hyalinen Thrombose zum Dr med promoviert Im gleichen Jahr 1893 wechselte Pick an der privaten Frauenklinik von Leopold Landau 1848 1920 in Berlin und wurde Leiter des klinikeigenen pathologisch anatomischen Laboratoriums 1899 habilitierte er sich fur pathologische Anatomie in Berlin 1909 wurde er Titularprofessor und 1921 Honorarprofessor fur Pathologie an der Medizinischen Fakultat der Friedrich Wilhelms Universitat Berlin 1906 wurde er als Nachfolger von David Paul von Hansemann 1858 1920 Direktor der Abteilung fur Pathologische Anatomie im Klinikum im Friedrichshain Picks grosse Schaffenskraft blieb dem Ausland nicht verborgen 1913 14 hielt er Vortrage in New York 1919 sprach er vor der Schwedischen Arztegesellschaft 1932 hielt er die Harvey Lecture in London und 1932 die Dunham Lecture an der Harvard Medical School in Boston Massachusetts Unterbrochen wurde seine medizinische Laufbahn nur durch den Ersten Weltkrieg Von 1914 bis 1916 war er beratender Pathologe des Berliner Gardekorps Als Oberstabsarzt erhielt er grosse Ehrungen u a das Eiserne Kreuz Erster und Zweiter Klasse sowie den Turkischen Halbmond Obwohl sich die politische Lage in Deutschland gegenuber judischen Mitburgern zuspitzte wollte Pick dem Vaterland Deutschland auch in der schweren Zeit beistehen und lehnte sogar 1933 den Ruf an die University of Chicago ab Neumann Redlin von Meding et al S 34 Sein 1936 fertiggestelltes Wohnhaus Kunzendorfstrasse 20 in Berlin Zehlendorf entwarf der Architekt Fritz Crzellitzer der mit Picks Cousine Martha geb Schoenflies verheiratet war wobei offiziell ein nicht judischer Architekt vorgeschoben wurde 1 Vor dem Haus wurde am 27 Juni 2011 ein Stolperstein verlegt Am 27 Juni 1938 wurde ihm obwohl er nie die Absicht hatte zu emigrieren eine Reichsfluchtsteuer von 10 000 RM als Sicherungshypothek auferlegt Wie ihn die Nationalsozialisten aus dem eigenen Haus in das Judische Krankenhaus Iranische Strasse 2 vertrieben ist nicht bekannt aber er wurde hier Leiter des Pathologischen Instituts 1939 dann Krankenbehandler fur Pathologie Schliesslich zog 1940 im Erdgeschoss seines Hauses ein SS Fuhrer ein der sich 1942 als neuer Eigentumer ins Grundbuch eintragen liess Simmer S 68 Am 16 Juni 1943 wurden seine nach dem Krieg posthum legitimierte Ehefrau Anna Clara Konig und Ludwig Pick von der Gestapo verhaftet Wahrend Anna C Konig nach drei Wochen Haft wieder freikam wurde Ludwig Pick am 16 Juni 1943 nach Theresienstadt deportiert Hier starb er am 3 Februar 1944 an Mangelernahrung und einer Pneumonie die als Todesursache angegeben wurde Seine Asche wurde in die Eger bei Theresienstadt geschuttet Der Reichsgerichtsrat Georg Pick war sein jungerer Bruder 2 Literatur BearbeitenG G Gruber In memoriam Ludwig Pick 8 31 1868 2 3 1944 In Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft fur Pathologie 52 1968 ISSN 0070 4113 S 574 580 Hans H Simmer Der Berliner Pathologe Ludwig Pick 1868 1944 Leben und Werk eines judischen Deutschen Matthiesen Verlag 2000 ISBN 3 7868 4094 6 Abhandlungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften 94 ISSN 0174 870X Hans H Simmer The 50th anniversary of the death of Ludwig Pick 1868 1944 In Der Pathologe 15 1994 ISSN 0172 8113 S 65 68 Hans H Simmer Pick Ludwig In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 420 Digitalisat Eberhard Neumann Redlin von Meding Hella Conrad Arzte unter dem Hakenkreuz Die Berliner Medizinische Gesellschaft im Nationalsozialismus Berlin Jaron Verlag 2013 ISBN 978 3 89773 718 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ludwig Pick pathologist Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Ludwig Pick im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ludwig Pick bei www whonamedit com Biografie von Ludwig Pick Gegen das Vergessen Deutsche Gesellschaft fur Gastroenterologie Verdauungs und Stoffwechselkrankheiten DGVS Einzelnachweise Bearbeiten Horst Kalthoff Ich war Demokrat und Pazifist Das Leben des deutsch judischen Burgers Otto Hecht 1900 1973 und das Schicksal seiner Angehorigen Donat Bremen 2005 S 151 Horst Kalthoff Ich war Demokrat und Pazifist Das Leben des deutsch judischen Burgers Otto Hecht 1900 1973 und das Schicksal seiner Angehorigen Donat Bremen 2005 S 19 Normdaten Person GND 117685992 lobid OGND AKS LCCN nr2005030790 VIAF 27854973 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pick LudwigKURZBESCHREIBUNG deutscher PathologeGEBURTSDATUM 31 August 1868GEBURTSORT Landsberg an der WartheSTERBEDATUM 3 Februar 1944STERBEORT Ghetto Theresienstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Pick amp oldid 236063515