www.wikidata.de-de.nina.az
Ludwig Bartholomaus Graff seit 1881 Graff de Pancsova 2 Januar 1851 in Pantschowa Kaisertum Osterreich 6 Februar 1924 in Graz war ein ungarisch osterreichischer Zoologe Er war Rektor an der Karl Franzens Universitat in Graz und ein Experte in der Erforschung der Strudelwurmer Ludwig Graff de Pancsova Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGraff wurde am 2 Januar 1851 in Pantschowa ungarisch Pancsova bei Belgrad als altester Sohn des Apothekers Bankiers Grossgrundbesitzers und Burgermeisters Wilhelm Hermann Graff geb 1813 und der Elisabeth Zoldy de Zold geboren Die Familie Graff de Pancsova stammte aus Poysdorf in Niederosterreich und wanderte im 18 Jahrhundert in das Banat aus Ludwig Graff studierte ab 1868 studierte Medizin an der Wiener Universitat und legte dort 1871 die Tirocinalprufung ab damit er gegebenenfalls spaterhin die vaterliche Apotheke ubernehmen konnte Von 1871 bis 1873 studierte Graff in Graz bei Oskar Schmidt Zoologie Im Sommer 1872 wurde Professor Schmidt nach Strassburg berufen Graff folgte ihm im Jahre 1873 als Assistent am Zoologischen Institut Auf Grund einer Abhandlung uber Turbellarien betitelt Zur feineren Anatomie der Rhabdocoelen erwarb Graff 1873 in Strassburg den Doktorgrad der Philosophie Er wurde Assistent bei dem Mediziner und Zoologen Carl von Siebold in Munchen Hier entwickelte sich Graff zum Experten auf dem Gebiet der Turbellarien Strudelwurmer heute uber 16 000 bekannte Arten umfassend Hier habilitierte er sich 1874 mit der Arbeit Zur Kenntnis der Turbellarien 1876 wurde Graff zum Professor an die Koniglich Bayerische Forstlehranstalt Aschaffenburg berufen wo er bis 1884 Forstliche Zoologie lehrte Im Jahr 1884 wurde Graff zum Mitglied der Leopoldina gewahlt 1 1881 erhielt er den ungarischen Adelsstand mit dem Pradikat de Pancsova seine Familie bluht noch heutzutage 2 Graff folgte 1884 dem Ruf an die Karl Franzens Universitat in Graz als Ordinarius fur Zoologie wo er bis 1920 als Lehrstuhlinhaber wirkte Er war es auch der das Institut fur Zoologie und dessen Bibliothek ausbaute Um das Wissen uber die Tausende von unbekannten Turbellarienarten zu erweitern unternahm er in der Grazer Zeit zahlreiche Studienreisen 1893 94 nach Ceylon und Java Es folgten dann 1902 Norwegen Nordliches Eismeer und 1907 Nordamerika 1888 89 war Graff zum Dekan der Grazer Philosophischen Fakultat und 1896 97 Rektor der Universitat Graff war Mitglied zahlreicher gelehrter Gesellschaften So war er korrespondierendes Mitglied der preussischen Akademie der Wissenschaften in Berlin regte gemeinsam mit Kollegen die 1890 erfolgte Grundung der Deutschen Zoologischen Gesellschaft an und grundete mit Viktor von Ebner Rofenstein und anderen 1907 die Gesellschaft fur Morphologie und Physiologie 1908 1909 war er Prasident der Deutschen Zoologischen Gesellschaft Der VIII Internationale Zoologenkongress im Jahre 1910 in Graz wahlte ihn zum Ehrenprasidenten Er wurde zum Ehrendoktor der schottischen Universitat St Andrews und der englischen Universitat Cambridge ernannt Am 5 August 1874 heiratete Graff in Lundenburg die Industriellentochter Eugenie Pauline Karoline Emilie Jenny Schorisch Das Ehepaar bekam zwei Tochter und einen Sohn den spateren Gynakologen und Rontgenologen Erwin von Graff Ludwig von Graff starb im Alter von 73 Jahren am 6 Februar 1924 nach langer Krankheit in geistiger Umnachtung in Graz Graff war Mitglied der Burschenschaft Arminia Graz 3 Werke BearbeitenDie Ergebnisse seiner Forschungsreisen hielt Graff in seinen Werken fest z B in der zweibandigen Monographie der Turbellarien Wien 1882 1889 Es folgten dann neben den zahlreichen Beitragen in Fachzeitschriften die Werke Die Turbellarien als Parasiten und Wirte Graz 1903 und Das Schmarotzertum im Tierreich und seine Bedeutung fur die Artbildung Graz 1907 Zwischen 1859 und 1862 gab der Heidelberger Professor Heinrich Georg Bronn drei Bande der Klassen und Ordnungen des Tierreiches heraus Der vierte Band Turbellarien wurde 1904 1908 bzw 1912 1917 von Graff verfasst und herausgegeben Dieses Werk ist ein bis in die Gegenwart fortgesetztes Nachschlagewerk geblieben Zur Anatomie der Rhabdocoelen F Wolff Strassburg 1873 doi 10 5962 bhl title 46811 Die Organisation der Turbellaria Acoela W Engelmann Leipzig 1891 doi 10 5962 bhl title 10181 doi 10 5962 bhl title 46844 Die Turbellarien als Parasiten und Wirte Leuschner amp Lubensky Graz 1903 doi 10 5962 bhl title 10091 Turbellaria Winter Leipzig 1904 doi 10 5962 bhl title 39536 doi 10 5962 bhl title 1093 Das Schmarotzertum im Tierreich und seine Bedeutung fur die Artbildung Quelle amp Meyer Leipzig 1907 doi 10 5962 bhl title 1851Literatur BearbeitenGraff de Pancsova In Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser Osterreichs Wien 1905 Helmut Dolezal Graff de Pancsova Ludwig Bartholomaus In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 733 f Digitalisat Alois Kernbauer Ludwig Graff von Pancsova Der Grazer Zoologe in der Hochblute des Darwinismus weltweit fuhrender Pionier der Wurmforschung Lebenskunstler und Weltmann In Historisches Jahrbuch der Stadt Graz Band 31 2001 S 273 286 Einzelnachweise Bearbeiten Mitgliedseintrag von Ludwig von Graff bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 4 Juli 2022 Genealogisches Taschenbuch der adeligen Hauser Osterreichs Band 1 S 272 O Maass Sohne Verzeichnis der Alten Herren der Deutschen Burschenschaft Uberlingen am Bodensee 1920 S 100 Normdaten Person GND 12073205X lobid OGND AKS LCCN nr99018786 VIAF 22979619 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Graff de Pancsova LudwigALTERNATIVNAMEN Graff de Pancsova Ludwig Bartholomaus vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG ungarisch osterreichischer Zoologe und AnthropologeGEBURTSDATUM 2 Januar 1851GEBURTSORT PancsovaSTERBEDATUM 6 Februar 1924STERBEORT Graz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Graff de Pancsova amp oldid 236465290