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Ludwig Benjamin Ouvrier 7 Mai 1735 in Prenzlau 1 Oktober 1792 in Giessen war ein deutscher evangelischer Theologe Ludwig Benjamin Ouvrier Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Wirken 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLudwig Benjamin Ouvrier war der Sohn des Klempners Christoph Benjamin Ouvrier und dessen Frau einer geborenen Wellin In Prenzlau vorgebildet befasste er sich besonders mit den alteren Sprachen 1753 bezog er die Universitat Halle Dort studierte er Philosophie bei Johann Joachim Lange Andreas Weber und weiteren Theologie bei Siegmund Jakob Baumgarten Johann Georg Knapp Christian Benedikt Michaelis Johann Salomo Semler Adam Struensee und Gottlieb Anastasius Freylinghausen Nicht lang konnte Ouvrier studieren denn seine Eltern konnten ihn nicht weiter unterstutzen Nach Beendigung des Studiums wurde er in Feldberg Hauslehrer darauf ging er in dieser Stelle zuruck nach Prenzlau Wegen seiner schwachen Gesundheit entschied sich Ouvrier im Sommer des Jahrs 1757 nach Rackschutz zu reisen Dort lebte sein Onkel Johann Gottlieb Ouvrier dem er bei dessen Predigeramte half und ausserdem dessen Kinder unterrichtete Schon 1758 starb der Onkel und Ouvrier hoffte er wurde dessen Predigerstelle erhalten Dies geschah aber nicht stattdessen wurde er an eine Realschule in Berlin berufen um dort zu unterrichten 1760 wurde Ouvrier an den Darmstadtischen Hof in Pirmasens geschickt wo er Hauslehrer des spateren Landgrafen Ludwig IX wurde Drei Jahre spater ernannte man ihn zum Kabinettsprediger 1767 stieg er zum Darmstadtischen Hofprediger auf und 1770 schliesslich zum Assessor des Konsistoriums Weiter bekleidete er ab 1772 das Amt des dritten Superintendenten des Konsistorialrats und eines Predigers in Burg und Garnison Noch 1772 wurde Ouvrier ordentlicher Theologieprofessor an der Universitat Giessen Ausserdem ehelichte er in diesem Jahr Marie Friederike Miltenberg er Tochter des hessen darmstadtischen Wirklichen Geheimen Rats Wilhelm Adolph Miltenberger 1 Der Ehe entstammten mehrere Kinder In Giessen ernannte man ihn 1777 zum Doktor der Theologie nachdem er eine Inauguraldissertation verteidigte welche den Titel trug de necessitate satisfactionis a Paulo Rom 8 3 asserta 1786 wurde er zweiter Superintendent kurz darauf auch zweiter Theologieprofessor 1792 verstarb Ouvrier im Alter von 57 Jahren an den Folgen einer inneren Entzundung die er sich durch eine Erkaltung zugezogen hatte Familie BearbeitenFriedrich Karl Gottlob Hirsching und Friedrich Wilhelm Strieder skizzierten Ouvriers Abstammung da sie diese fur beachtenswert hielten Er fangt mit Peter Ouvrier einem elsassischen Franziskaner an der Lutheraner wurde und als Magister nach Wittenberg ging anschliessend war Prediger bei Frankfurt an der Oder und danach in Elster wo er 1671 starb Peter Ouvrier war mit der Tochter eines Backers aus Wittenberg verheiratet Dieser Ehe entstammte ein in Prenzlau lebender Drahtzieher Ausserdem zeugte Peter Ouvrier den Vater von Christoph Benjamin Ouvrier und Johann Gottlieb Ouvrier Letztgenannter war lutherischer Prediger und starb in Rackschutz am 21 Dezember 1757 Christoph Benjamin hingegen lebte als Klempner in Prenzlau wo er eine geborene Wellin heiratete und Ludwig Benjamin Ouvrier zeugte N N Wittenberger Backer Peter Ouvrier Theologe 1671 N N N N N Ouvrier Prenzlauer Drahtzieher Johann Gottlieb Ouvrier lutherischer Prediger 21 Dezember 1757 Christoph Benjamin Ouvrier Klempner zu Prenzlau N Ouvrier geborene Wellin Wilhelm Adolph Miltenberg er Wirklicher Geheimer Rat zu Darmstadt Ludwig Benjamin Ouvrier 1735 1792 Marie Friederike Miltenberg er verheiratet 1772 Unbekannte Kinder Wilhelm Georg Ludwig Ouvrier Land und Kreisrat im Grossherzogtum Hessen war ein Sohn von Ludwig Benjamin Ouvrier 2 Ouvriers Schwiegervater Wilhelm Adolph Miltenberger fungierte wiederum als Direktor der hessen darmstadtischen Regierung im Rang eines Staatsministers Wirken BearbeitenBernhard Bonkhoff ordnet Ouvrier dem Rationalismus bei Mit liturgischen Arbeiten dem Entwurf eines Gesangbuchs und einem Religionslehrbuch forderte er die Abschaffung von Luthers Kleinem Katechismus und der altevangelischen Lieder 3 Ouvrier galt als religioser Mensch der voller Eifer wirkte und sich fur Moral einsetzte 1767 schon veroffentlichte er eine Predigtsammlung in der er die moralische Veredlung des Herzens erreichen wollte 4 Heinrich Doring bescheinigte Ouvrier sich gut mit alten Sprachen und weiteren theologischen Disziplinen ausgekannt zu haben was sich in Programmen und Dissertationen zeige In diesen Schriften befasste er sich besonders mit Dogmatik Exegese und Kritik des Neuen Testaments 4 1773 versuchte Ouvrier in der Folge von theologischen Auseinandersetzungen die Dogmen des Christentums unparteiisch zu prufen Vier Jahre darauf verfasste er eine Anweisen fur Prediger und Katechisten Weiter erschien 1781 beziehungsweise 1783 seine zweibandige Geschichte der Religionen die besonders in der Geschichtswissenschaft wichtig war 4 Ein weiteres Werk von Ouvrier hiess Hinsichten auf die Ewigkeit in dem er uberzeugen wollte dass es ein Leben nach dem Tode gibt Diese Schrift erschien zweiteilig 1791 Der erste Teil spricht trostend gesund Lebende an der zweite Teil Kranke und Sterbende Das Werk enthalt auch Lieder 1793 erschien eine zweite Auflage in der Carl von Senkenberg einen Lebenslauf Ouvriers anfugte 5 Selbstprufung und fromme Entschliessungen ein Selbstgesprach ist ein Erbauungsbuch Es ist in zwei Abteilungen gegliedert die erste befasst sich mit Selbstprufungen die zweite mit frommen Entschliessungen Die erste Abteilung beinhaltet 50 die zweite 26 Betrachtungen Diese sind eher kurz sodass die einzelnen Betrachtungen nicht ausfuhrlich sind Das Buch wurde in der Allgemeinen Deutschen Bibliothek als gut und zweckmassig nicht ubertrieben beschrieben 6 Werke BearbeitenDie Freude in dem Herrn bei der Geburt des Prinzen Christian Ludwig von Hessen eine Dankpredigt uber Psalm 148 12 14 Pirmasens 1763 Digitalisat Tagliches Morgen und Abendgeschaft zum Besten einer vornehmen Jugend entworfen Frankfurt Leipzig 1764 Sammlung einiger Predigten Frankfurt am Main 1767 Das Glaubensbekenntniss welches die Durchlauchte Furstin Friederika Angelika Landgrafin zu Hessen postulirte Decanissin zu Quedlinburg den 7 September 1767 abgelegt nebst einer Rede von Ludwig Benjamin Ouvrier Darmstadt Frankfurt 1767 Einsegnungsrede bei der Vermahlung der Prinzessin Friederike von Hessen mit dem Prinzen von Preussen Darmstadt 1769 Glaubensbekenntniss Sr Durchl des Herrn Erbprinzen von Hessen Darmstadt welches derselbe am 22 Februar 1769 offentlich ablegte nebst der dabei gehaltenen Rede Berlin 1771 Das Darmstadtische Gesangbuch Darmstadt 1772 Untersuchung uber die Lehrsatze des Christenthums auf Veranlassung der neuern theologischen Streitigkeiten Berlin 1773 Programm I et II de theologia populari Giessen 1775 Programm Annotationes quasdam ad 2 Petr 2 2 Judae 6 exhibens Giessen 1776 Anleitung zum Predigen und Katechisiren Giessen 1777 Programm de Theologia morali an dici possit caput summa centrum totius religionis christianae Giessen 1779 Programm de Iisdem in Resurrectione Restituendis Corporibus ad I Cor XV disquisitio Theologica festo Paschali Sacra Giessen 1781 Einsegnungsrede bei der so seltenen als merkwurdigen Amtsjubelfeier des Herrn Heinrich Schwarz Inspectors zu Grunberg Giessen 1781 Geschichte der Religionen nebst ihren Grunden und Gegengrunden zwei Bande Leipzig 1781 1783 Band 1 Online Meditatio de auctore anonymus der freymuthigen Betrachtungen uber das Christentum verae naturae divinae Jesu Christi et S S Triados adversario Leipzig 1783 Selbstprufung und fromme Entschliessungen ein Selbstgesprach Leipzig 1769 Hinsichten auf die Ewigkeit Leipzig 1791 Teil 1 Religionsunterricht fur die Jugend Kurze Erklarung des Katechismus Lutheri Giessen 1792 Hinsichten auf die Ewigkeit Teil 2 mit dem Leben des Verfassers von R K von Senkenberg Leipzig 1793 Literatur BearbeitenJohann Benner De notione satisfactionis eiusque vario in ecclesia fato Giessen 1777 Gratulationsschrift zu Ouvriers Promotion Allgemeine deutsche Bibliothek Band 104 F Nicolai 1791 S 356 357 Online Journal fur Prediger Band 25 Kummel 1792 S 469 473 Online Friedrich Wilhelm Strieder Grundlage zu einer hessischen Gelehrten und Schriftsteller Geschichte seit der Reformation bis auf gegenwartige Zeiten Band 10 1794 S 209 214 Online Christian Adolph Krahmer Ueber den Tod nach Grundsatzen der Natur und der Religion mit Hinsicht auf unsere verstorbenen Freunde nebst einigen Unterhaltungen mit Gott bey Trauer und Sterbe Fallen 1797 S 53 Online Friedrich Karl Gottlob Hirsching Historischliterarisches Handbuch beruhmter und denkwurdigen Personen welche in dem 18 Jahrhunderte gestorben sind Band 6 1804 S 323 325 Online Johann Georg Meusel Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller Band 10 G Fleischer der Jungere 1810 S 251 252 Online Heinrich Doring Die gelehrten Theologen Deutschlands im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert Verlag Johann Karl Gottfried Wagner Neustadt an der Orla 1833 Bd 3 S 183 186 Online Heinrich Doring Ouvrier Ludwig Benjamin in Johann Samuel Ersch et al Allgemeine Encyklopadie der Wissenschaften und Kunste Sektion 3 Teil 8 Gleditsch 1836 S 18 19 Online Eugen Ouvrier Lebensbeschreibung des D Ludwig Benjamin Ouvrier Hofprediger in Darmstadt Universitatsprofessor in Geissen geb 7 Mai 1735 in Prenzlau gest 1 Oktober 1792 in Giessen Ruckersdorf 1993 Bernhard H Bonkhoff Ouvrier Ludwig Benjamin In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 32 Bautz Nordhausen 2011 ISBN 978 3 88309 615 5 Sp 1054 1056 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ludwig Benjamin Ouvrier im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ouvrier Ludwig Benjamin Hessische Biografie Stand 10 August 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Miltenberger Wilhelm Adolph Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Wilhelm Georg Ludwig Ouvrier In Hessisches Staatsarchiv Darmstadt Bestand S 1 In Arcinsys Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon a b c Die gelehrten Theologen Deutschlands Ueber den Tod Allgemeine Deutsche BibliothekNormdaten Person GND 117190993 lobid OGND AKS VIAF 17993156 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ouvrier Ludwig BenjaminKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelisch TheologeGEBURTSDATUM 7 Mai 1735GEBURTSORT PrenzlauSTERBEDATUM 1 Oktober 1792STERBEORT Giessen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Benjamin Ouvrier amp oldid 236309266