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Peter Ludwig Mejdell Sylow genannt Ludwig bzw Ludvig Sylow 12 Dezember 1832 in Christiania heute Oslo 7 September 1918 ebenda war ein norwegischer Mathematiker der grundlegende Arbeiten zur Gruppentheorie verfasste Sylow Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Schriften 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSylow war der Sohn von Thomas Edvard von Westen Sylow 1792 1875 einem Hauptmann der Kavallerie und spater Kriegsminister der norwegischen Regierung und von Magdalena Cecilie Cathrine Mejdell 1806 1898 die insgesamt zehn Kinder hatten von denen Ludvig Sylow der Alteste war Sylow besuchte bis 1850 die Kathedralsschule in Oslo damals Christiania und studierte an der Universitat Oslo damals Universitat Christiania und gewann 1853 einen Mathematikwettbewerb 1856 erhielt er seinen Abschluss als Lehrer fur Mathematik und Naturwissenschaften Danach unterrichtete er da es keine Stellen an der Universitat gab an der Hartvig Nissen Schule in Oslo einer unabhangigen Madchenschule gegrundet von Sylows Mathematikprofessor Ole Jacob Broch und dessen Freund Hartvig Nissen und von 1858 bis 1898 unterrichtete er an der Schule von Fredrikshald Halden Als Schullehrer war er weniger erfolgreich da er hauptsachlich an hoherer Mathematik interessiert war und Probleme mit der Disziplin in den Klassen hatte 1861 besuchte er mit einem Reisestipendium Berlin wo er mit Leopold Kronecker diskutierte aber die Vorlesungen von Karl Weierstrass nicht besuchen konnte da dieser krank war und Paris wo er bei Michel Chasles Joseph Liouville und Jean Marie Duhamel studierte Weder in Paris noch in Berlin besuchte er Algebra Vorlesungen 1862 63 war er ersatzweise fur Broch Dozent an der Universitat Christiania wo er die Galoistheorie unterrichtete Darin fanden sich noch nicht die nach ihm benannten 1872 veroffentlichten Satze aber eine Frage in diesem Zusammenhang ob es nicht nur zu Primzahlen die die Ordnung einer Gruppe teilen Untergruppen gibt sondern wie es fur den Fall von Primzahlpotenzen aussieht Seine Vorlesungen wurden vom Studenten Sophus Lie besucht Borch wollte dass er auch danach Vorlesungen fur ihn ubernahm die Schule von Sylow erteilte aber keine Freigabe Seine ersten Chancen auf eine Universitatsprofessur kam 1869 fur die Nachfolge von Borch die Universitat hielt aber eine Stelle in reiner Mathematik fur nicht angezeigt und bevorzugte angewandte Mathematiker so dass der Lehrstuhl an Carl Anton Bjerknes ging Schliesslich erhielt er auf Initiative von Sophus Lie 1898 einen fur ihn speziell geschaffenen Lehrstuhl an der Universitat Oslo Obwohl er damals schon 65 Jahre alt war unterrichtete er 20 Jahre lang an der Universitat Die drei nach ihm benannten Sylow Satze bewies er 1872 er hatte sie aber schon im September 1870 bewiesen Zuvor hatte Augustin Louis Cauchy 1845 bewiesen dass jede endliche Gruppe Untergruppen zu jeder Ordnung hatte die eine Primzahl war und die Ordnung der Gruppe teilte Die Sylow Satze waren die erste Erweiterung dieses Satzes und eines der ersten wichtigen Ergebnisse der abstrakten Gruppentheorie Daneben veroffentlichte er uber elliptische Funktionen speziell deren komplexe Multiplikation angeregt durch die Arbeiten von Niels Henrik Abel und Carl Gustav Jacobi die er uber seinen Mathematikprofessor Ole Jacob Broch kennenlernte Er war auch an Abels Aufsatz uber die Auflosbarkeit von algebraischen Gleichungen durch Radikale interessiert und kam uber seinen Professor Carl Anton Bjerknes von dort zur Galoistheorie Sylow benutzte beim Beweis seiner Satze die aus Sylows Analyse der Arbeit von Galois entstanden Methoden der Galoistheorie Winfried Scharlau In den 1870er Jahren stand er in Briefwechsel mit Julius Peter Christian Petersen Zusammen mit Sophus Lie gab Sylow zwischen 1873 und 1881 das gesamte Werk von Niels Henrik Abel heraus wobei viele Arbeiten erstmals publiziert wurden es gab schon zuvor 1839 eine Ausgabe gesammelter Schriften von Abel von Bernt Michael Holmboe dem Vorganger von Broch an der Universitat Oslo Laut Lie hatte Sylow die massgebliche Arbeit dazu geleistet und die ersten vier Jahre war er dafur von der Schule beurlaubt Die Arbeit wurde auf Anregung der Norwegischen Akademie der Wissenschaften vom Parlament finanziert 1902 veroffentlichte er mit Elling Holst den Briefwechsel von Abel Sylow hatte schon zuvor unveroffentlichte Arbeiten von Abel zur Veroffentlichung an das Crelle sche Journal in Berlin geschickt wo der Herausgeber Leopold Kronecker allerdings die Veroffentlichung ablehnte da er inzwischen selbst die Ergebnisse unabhangig entdeckt hatte 1902 hielt Sylow den Eroffnungsvortrag zur Zweihundertjahrfeier von Abels Geburt und auf dem dritten skandinavischen Mathematikerkongress 1913 in Oslo stellte er neuentdeckte Dokumente zu Abel vor 1883 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt 1 1894 wurde Sylow Herausgeber der Acta Mathematica und erhielt die Ehrendoktorwurde der Universitat Kopenhagen Sylow heiratete nie Sein Charakter wurde als humorvoll und warmherzig beschrieben In den Sommerferien war er meist in den Bergen insbesondere in Kongsvoll zwischen Oslo und Trondheim zum Wandern und Sammeln von Pflanzen Literatur BearbeitenB Birkeland Ludwig Sylow s lectures on algebraic equations and substitutions Christiania Oslo 1862 An introduction and a summary Historia Mathematica Band 23 1996 S 182 199 G Casadio G Zappa History of the Sylow theorem and its proofs italienisch Boll Storia Sci Mat Band 10 1990 S 29 75 Hans Freudenthal Sylow Peter Ludvig Mejdell In Dictionary of Scientific Biography Band 13 S 215 216 R Gow Sylow s proof of Sylow s theorem Irish Math Soc Bull Band 33 1994 S 55 63 H B Kragemo Ludwig Sylow Norsk Matematisk Tidsskrift Band 15 1933 S 73 99 in Deutsch Bibliographie von Sylow S 25 29 Jesper Lutzen The mathematical correspondence between Julius Petersen and Ludwig Sylow in S S Demidov M Folkerts D E Rowe C J Scriba Hrsg Amphora Festschrift for Hans Wussing on the occasion of his 65th birthday Birkhauser 1992 S 439 467 Winfried Scharlau Die Entdeckung der Sylow Satze Historia Mathematica Band 15 1988 S 40 52 Thoralf Skolem Ludvig Sylow und seine wissenschaftlichen Arbeiten Norsk matematisk forenings skrifter 2 Serie Nr 2 1933 S 14 24 E Stensholt Ludvig Sylow und seine Theoreme norwegisch Normat Band 31 1983 S 17 29 Carl Stormer Gedachtnisrede auf Prof Dr P L M Sylow Norsk matematisk forenings skrifter 2 Serie Nr 1 1933 S 7 13 Arild Stubhaug Ein aufleuchtender Blitz Niels Henrik Abel und seine Zeit Springer 2003 W C Waterhouse The early proofs of Sylow s theorem Arch Hist Exact Sci Band 21 1979 80 S 279 290 Hans Wussing The Genesis of the abstract group concept MIT Press 1984Schriften BearbeitenM L Sylow Theoreme sur les groupes de substitutions In Mathematische Annalen Band 5 1872 S 584 594 uni goettingen de Sur la multiplication complexe des fonctions elliptiques Journal de mathematiques pures et appliquees Serie 4 Band 3 1887 S 109 254 Weblinks 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