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Ludolf Dietrich Hugo Mai 1632 in Rehburg bei Nienburg Weser 24 August 1704 in Hannover war ein deutscher Jurist Politiker Diplomat und Staatswissenschaftler sowie hannoverscher Vizekanzler 1 Ludolphus Hugo in lateinischer Sprache untertiteltes Brustbild mit Wappen und verschlungenen Initialen 1668 datierter Kupferstich von Mathias van Somer Portratstichsammlung der Universitatsbibliothek LeipzigLudolf Hugo Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLudolf Hugo wurde als Sohn des Statius Hugo 1595 in Hagenburg 1678 in Stolzenau Amtsschreiber zu Stolzenau und dessen Ehefrau Anna 1607 1679 einer Tochter des Pfarrers Heinrich Voigt Praetorius aus Rehburg geboren Sein Bruder war Conrad Hugo 1636 1710 Amtmann in Stolzenau ab 1675 Seine Neffen waren August Johann von Hugo 1686 1760 hannoverscher Hofrat und Leibmedikus Ludolf Dietrich Hugo von Hugo 1683 1749 hannoverscher Geheimer Justizrat und Reichstagsgesandter von 1731 bis 1749 Sein Grossneffe war August Christoph von Hugo 1720 1766 Geheimer Kanzlei und Legationssekretar Ludolf Hugo begann 1649 ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universitat Helmstedt und spezialisierte sich unter dem Einfluss von Hermann Conring auf das Gebiet des Staatsrechts Er erwarb nach einem weiteren Studium an der Universitat Leiden und einer langeren Bildungsreise 1661 den Doktorgrad Zur weiteren Ausbildung hielt er sich langere Zeit am Reichskammergericht in Speyer auf und stellt hierbei fest dass die Arbeit des Gerichts erheblich behindert werde aber entlastet werden konne Hierzu veroffentlichte er 1662 die Schrift De abusu appellationum tollendo et camera imperiali immenso earum cumulo levanda in der er empfahl das beneficium novorum die Berechtigung in der hoheren Instanz neue Tatsachen vorzubringen aufzuheben oder einzuschranken dieses wurde ein wirksames Mittel zur Entlastung des Reichsgerichts sein Nach seiner Ausbildung am Reichskammergericht berief ihn Herzog Johann Friedrich bei seinem Regierungsantritt aus dem mecklenburgischen Dienst in den Ludolf Hugo inzwischen getreten war 1665 als Hofrat nach Hannover Als Kenner des Reichsrechts vertrat er sein Land 1667 1674 als Komitialgesandter am Immerwahrenden Reichstag in Regensburg 1677 ubernahm er als Nachfolger von Otto Johann Witte 1677 das mit der Leitung der Justizkanzlei verbundene und ganz auf die Rechtsangelegenheiten zuruckgedrangte Amt des Vizekanzlers mit Sitz und Stimme im Geheimen Rat und dadurch mit Ministerrang In dieser Stellung nahm er an allen wichtigen Fragen der welfischen Haus und Aussenpolitik Anteil und verfasste beispielsweise fur die Regimentsordnung von 1680 nach der die Militarverwaltung zu einer regularen Kriegskanzlei umgebaut wurde fur die Auseinandersetzung mit den Standen die Einfuhrung des Erstgeburtsrechts die neunte Kurwurde sowie den Erwerb des Herzogtums Lauenburg staatsrechtliche Gutachten und Denkschriften die teilweise auch im Druck erschienen Um sein Amt als Vizekanzler das nach seinem Tod auf die Funktion der Kanzleidirektion reduziert wurde und somit ohne Sitz und Stimme im Geheimen Rat war bewarb sich vergeblich Gottfried Wilhelm Leibniz zu dessen Freunden und Korrespondenten Ludolf Hugo gehorte Ludolf Hugo war als Vertreter der burgerlichen Rechtsgelehrsamkeit der letzte nicht adelige Minister in Kurhannover nach ihm wurden alle Stellen im Geheimen Rat nur von der alten Aristokratie besetzt Ausnahme der neuadelige Johann Philipp von Hattorf 1682 1737 Ludolf Hugo war zeit seines Lebens unverheiratet 1730 wurde seine Bibliothek an die Vorgangerinstitution der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek ubergeben Wirken BearbeitenAm 20 August 1661 disputierte er mit der Schrift De statu regionum Germaniae die der Giessener Professor und Kanzler Johann Nikolaus Hert 1689 herausgab 1736 wurde sie erneut aufgelegt In der Schrift untersuchte er die Regierungsform des deutschen Reichs das sie als einen aus Staaten zusammengesetzten Staat erkennt Ludolf Hugo hat zwar nicht als Erster die Entwicklung des Bundesstaatsbegriffs untersucht aber die Schrift war eine der fruhesten die sich durch Scharfe und Systematik auszeichnete Nicht veroffentlicht wurde nachdem das Haus Sachsen Lauenburg der Askanier 1689 im Mannesstamm erloschen war der bis auf die Titelei bereits gedruckte umfangreiche Bericht von dem Rechte des Hauses Braunschweig Luneburg an denen Lauenburgischen Landen Dieser wurde aus unbekannten Grunden sekretiert unter Verschluss halten und noch am Ende des 18 Jahrhunderts als Staatsgeheimnis behandelt In den grossen staatsrechtlichen Fragen die wahrend der Regierungszeit von Kurfurst Ernst August entstanden schrieb er die Deduktionen zu ihrer rechtlichen Vertretung so den Beitrag zur Regelung der Erbfolge im Haus Herzog August vor Erlangung der Kurwurde gemass der Goldenen Bulle Schriften Auswahl BearbeitenJohann Mehlbaum Ludolf Hugo Dispvtatio ivridica de concvrsv actionum Helmstadium 1652 Heinrich Binn Ludolf Hugo Muller Henning De statu regionum Germaniae et regimine principum summae Imperii reip aemulo disputatio inauguralis Quam praeside Dn Henrico Binnio pro facultate respondendi de jure publice examinandam proponit Ludolphus Hugo ad diem 20 Augusti Excudit Henningus Mullerus Helmestadii 1661 Ludolphi Hugonis De Abusu Appellationum Tollendo Et Camera Imperiali Immenso Earum Cumulo Levanda Consultatio Guelpherbyti 1662 Von der Succession nach dem Primogenitur Recht in den Herzogthumern in dergleichen Furstenthumern des Reichs Teutscher Nation In Specie im Hause Braunschweig Luneburg Zellischer Linie Hannover 1691 Bericht von dem Rechte des Hauses Braunschweig und Luneburg an denen Lauenburgischen Landen Anfangliche Vorstellung von dem Statu Causae 1693 Literatur BearbeitenFerdinand Frensdorff Hugo Ludolf In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 13 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 329 Georg Schnath Hugo Ludolf In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 27 Digitalisat Wilhelm Rothert Allgemeine Hannoversche Biographie Bd 3 1916 S 501 Heinrich Wilhelm Rotermund Das Gelehrte Hannover oder Lexikon von Schriftstellern und Schriftstellerinnen gelehrten Geschaftsmannern und Kunstlern die seit der Reformation in und ausserhalb der samtlichen zum Konigreich Hannover gehorigen Provinzen gelebt haben und noch leben aus den glaubwurdigsten Schriftstellern zusammengetragen Bd 2 1823 Schunemann Bremen 1823 S 432 433 Joachim Lampe Ahnentafel 103 in ders Aristokratie Hofadel und Staatspatriziat in Kurhannover Die Lebenskreise der hoheren Beamten an den kurhannoverschen Zentral und Hofbehorden 1714 1760 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Niedersachsen und Bremen Bd 24 Untersuchungen zur Standegeschichte Niedersachsens Heft 2 Bd 2 Beamtenlisten und Ahnentafeln Gottingen Vandenhoeck amp Ruprecht 1963 S 266 267Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ludolf Hugo Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten o V Hugo Ludolf Dietrich in der Datenbank Niedersachsische Personen Neueingabe erforderlich der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Niedersachsische Landesbibliothek in der Version vom 15 August 2006 zuletzt abgerufen am 23 Mai 2023Normdaten Person GND 117055263 lobid OGND LCCN nr2007003703 VIAF 77083575 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hugo LudolfALTERNATIVNAMEN Hugonus Ludolphus Hugo Ludolph Hugo Ludolphus Hugo Ludolf Dietrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und PolitikerGEBURTSDATUM Mai 1632GEBURTSORT RehburgSTERBEDATUM 24 August 1704STERBEORT Hannover Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludolf Hugo amp oldid 234073998