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Lucie Varga 21 Juni 1904 als Rosa Stern in Baden Osterreich Ungarn 26 April 1941 in Toulouse war eine osterreichische Historikerin die als Assistentin von Lucien Febvre verschiedene Beitrage fur die Zeitschrift Annales schrieb Sie gilt als eine der Vorreiterinnen der Mentalitatsgeschichte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRosa Stern stammte aus einer wohlhabenden judisch ungarischen Familie Bei ihrer Geburt hatten sich die Eltern allerdings bereits getrennt Der Vater war in Ungarn geblieben die Mutter zog Rosa und ihre beiden Geschwister alleine in Osterreich gross Den Vornamen Lucie legte sie sich schon in der Schulzeit zu Stern besuchte die liberal fortschrittliche Schwarzwaldschule und studierte anschliessend Geschichte und Kunstgeschichte an der Universitat Wien 1931 promovierte sie bei Alfons Dopsch uber mittelalterliche Geschichte Bereits 1923 hatte sie den Arzt Josef Varga geheiratet und 1925 eine Tochter mit ihm bekommen 1 1933 heiratete sie nach der Scheidung von Varga den Philosophen Franz Borkenau mit dem sie noch im gleichen Jahr nach Paris emigrierte 2 Hier lernte sie den Historiker Lucien Febvre kennen der Kontakte zu ihrem Doktorvater Alfons Dopsch hatte und wurde seine Assistentin Bekannt wurde Varga mit ihren zwischen 1934 und 1939 erschienenen Aufsatzen fur Febvres Zeitschrift Annales insbesondere mit einem 1937 erschienenen Essay uber die Hintergrunde des Faschismus Sie versuchte sich in der Erklarung des Nationalsozialismus anhand von Lebenslaufen von NSDAP Anhangern Varga und Febvre begannen nach Vargas Trennung von ihrem zweiten Ehemann eine Affare die von dem fast sechzigjahrigen Intellektuellen aber bald beendet wurde da er um seine burgerliche Existenz furchtete 3 Sie schlug sich dann als Fabrikarbeiterin Handelsvertreterin und Nachhilfelehrerin durch 1938 erwarb sie die franzosische Staatsburgerschaft nachdem sie als Rose Morin eine Scheinehe eingegangen war 2 Im Zweiten Weltkrieg arbeitete Varga als Journalistin fur die Nachrichtenagentur Havas in Paris bis die Judin die Stadt 1940 verlassen musste 4 Sie lebte kurz in Bordeaux und liess sich dann in Toulouse nieder Bald darauf starb sie im Alter von nur 36 Jahren an Diabetes mellitus Schriften BearbeitenDas Schlagwort vom finsteren Mittelalter Rohrer Baden Leipzig Brunn 1932 Zeitenwende Mentalitatshistorische Studien 1936 1939 Hrsg von Peter Schottler Suhrkamp Frankfurt am Main 1991 ISBN 3 518 28492 4 Leicht veranderte Neuausgabe Suhrkamp Berlin 2023 ISBN 978 3 518 30030 5 Les Autorites invisibles Une historienne autrichienne aux Annales dans les annees trente Hrsg von Peter Schottler Editions du Cerf Paris 1991 ISBN 2 204 04406 7 Literatur BearbeitenPeter Schottler Lucie Vargas Bucher Erfahrungen mit einer unabgeschlossenen Biographie In WerkstattGeschichte 7 1994 S pdf Peter Schottler Lucie Varga ou la face cachee des annales In Sextant Nr 13 14 2000 S 227 246 Peter Schottler Varga Lucie In Brigitta Keintzel Ilse Korotin Hrsg Wissenschafterinnen in und aus Osterreich Leben Werk Wirken Bohlau Wien u a 2002 ISBN 3 205 99467 1 S 768 770 Peter Schottler Lucie Varga eine osterreichische Historikerin im Umkreis der Annales In Die Annales Historiker und die deutsche Geschichtswissenschaft Mohr Siebeck Tubingen 2015 ISBN 978 3 16 153338 9 S 150 179 Peter Schottler Varga Lucie In Neue Deutsche Biographie NDB Band 26 Duncker amp Humblot Berlin 2016 ISBN 978 3 428 11207 4 S 712 f Digitalisat Anne Katrin Kunde Julia Richter Erna Patzelt 1894 1987 und Lucie Varga 1904 1941 Leben zwischen Kontinuitat und Diskontinuitat In Karel Hruza Hrsg Osterreichische Historiker Lebenslaufe und Karrieren 1900 1945 Bd 3 Wien u a Bohlau 2019 ISBN 978 3 205 20801 3 S 405 438 Weblinks BearbeitenLucie Varga In FemBio Frauen Biographieforschung mit Literaturangaben und Zitaten Lucie Varga auf Frauenzimmer Baden Lucie Varga Vergessene Historikerin des Nationalsozialismus im Standard vom 20 April 2021Einzelnachweise 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Lucien Febvre GEBURTSDATUM 21 Juni 1904 GEBURTSORT Baden Niederosterreich STERBEDATUM 26 April 1941 STERBEORT Toulouse Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lucie Varga amp oldid 238684486