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Lucas Suppin geburtig Lukas 2 Juli 1911 in Untertauern 24 Februar 1998 in Salzburg war ein osterreichischer Maler der Ecole de Paris Ausgehend von der klassischen Ausbildung an der Wiener Kunstakademie und der gegenstandlichen konservativen Stromung die nach dem Zweiten Weltkrieg das Salzburger Kunstleben pragte ist Suppin nach Frankreich gegangen um dort eine Eigenstandigkeit in der abstrakten Malerei zu entwickeln eine ganz aus der Farbe resultierende Malerei Lucas Suppin in seinem AtelierInhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Jugend 1 2 Frankreich 1 3 Salzburg 2 Leistungen 3 Werke 4 Ehrungen 5 Widmungen Briefe 6 Ausstellungen 7 Literatur 8 WeblinksLeben BearbeitenKindheit und Jugend Bearbeiten Lukas Suppin verbrachte als Zweitgeborener gemeinsam mit vier Brudern seine Kindheit in den durch Armut und bauerliches Leben gepragten Innergebirgsgauen des Landes Salzburg Einerseits widerfuhr ihm eine durch Zucht und Strenge gepragte Erziehung durch seinen Vater Georg Suppin Andererseits fuhrte ihn aber gerade der Vater nachhaltig an die Malerei Musik Literatur und Archaologie heran Als Schuldirektor in seiner Freizeit selbst begeisterter Maler Archaologe und insbesondere Fotograf forderte er nach Kraften die jeweiligen Talente seiner Sohne So wurde der Vater schon fruh auf die zeichnerische Begabung seines Sohnes Lukas aufmerksam und unterstutzte diese so weit es ihm moglich war Der alteste Bruder Georg indessen wahlte den Weg eines Schriftstellers und der ein Jahr nach Lukas geborene Erwin wurde Architekt Weitere Stationen nach Abschluss der Realschule erste Zeichenkurse bei Tony Angerer in Salzburg von 1931 bis 1933 Besuch der Kunstgewerbeschule in Wien von 1933 bis 1937 Ausbildung an der Akademie der bildenden Kunste Wien bei Wilhelm Dachauer von 1939 bis 1945 einfacher Soldat mit kunstlerischer Tatigkeit in der Division von 1945 bis 1950 Teilnahme bei den laufenden Ausstellungen des Salzburger Kunstvereins 1948 Aufnahme in die Wiener Secession nbsp Selbstportrat 1939Frankreich Bearbeiten 1950 verliess Suppin als Maler des figurativen Expressionismus Osterreich in Richtung Frankreich um an die Wurzeln der Moderne zu gehen Dieser Schritt war fur ihn der Bruch von der herkommlichen Malerei zur steten Suche nach neuen Formen Ab dieser Zeit schreibt er sich Lucas mit c der Austausch dieses Buchstabens war der Auftakt zu einem neuen Lebensprogramm Er war damals Anfang Vierzig offen fur Neues mit dem Gefuhl sich aufgrund der gestohlenen Kriegsjahre noch kaum kunstlerisch weiter entwickelt zu haben Es begann fur ihn eine sturmische Zeit seine Malerei anderte sich vollig Marseille wird fur die ersten zwei Jahre seine erste franzosische Heimat wie alle damaligen Kunstler pendelte er jahreszeitenabhangig zwischen der Cote d Azur und Paris In Marseille lernte Suppin den polnischen Maler Moise Kisling kennen welcher ihn in den Kunstlerkreis rund um Picasso einfuhrte Suppin pflegte einen engen Kontakt zu den damaligen Vertretern der ecole de Paris so u a mit Poliakoff Manessier Hartung Ubac Soulages etc Er nahm an dieser grossen Welt der Kunst aktiv teil in einer Zeit wo eine gewaltige Aufbruchsstimmung herrschte wo sich alles traf und wo die Abstraktion bzw wie Michel Tapie de Celeyran ein enger Freund Suppin s es ausdruckte un art autre ihr neues zu Hause fand Ab 1953 wurde sein neuer Wohnsitz Saint Paul de Vence wo er in den Kreis der dort ansassigen Kunstlerschar aufgenommen wurde Als Zugereister genoss er das Privileg in der beruhmten Malerkolonie St Pauls voll akzeptiert zu sein Es entstanden zunachst kubistische Werke Suppin verliess sukzessive die gegenstandliche Malerei und wendete sich der Kunst des Informel zu welche die traditionellen Formen ablehnte Ab diesem Zeitpunkt fuhrte ihn sein Weg bin zur Abstraktion nbsp St Paul de Vence 1954Erste Begegnungen teils enge Freundschaften und gemeinsame Ausstellungen mit Picasso Leger Atlan Prevert Chagall Fautrier Tzara u a fuhrten zum Kennenlernen der franzosischen Maltradition die in der Malerei Suppin s eine komplette Wandlung vollzog So bekannte sich Suppin bis zuletzt zur reinen Farbe zur Linie zum Impulsiven Picasso und Matisse pragten Suppin besonders und gaben ihm den entscheidenden Impuls in die Hinwendung zur abstrakten Kunst Salzburg Bearbeiten Achtzehn Jahre wurde Frankreich sein Aufenthaltsort Familiare Grunde fuhrten ihn 1967 nach Salzburg zuruck Schloss Freisaal wurde ihm dabei schopferischer Ort und neues zu Hause Als kunstlerischer Einzelganger stiess er in der pittoresken Stadt Salzburg auf Widerstand man empfand seine Arbeiten als fremdartigen Import In den 70er Jahren entwickelte er eine neue eigene Handschrift er setzt sich mit dem Materialbild auseinander eine Technik mit der er Pionier der osterreichischen Avantgarde war Jahrelang verschrieb er sich dem Material von Erde Sand Gesteinen bis hin zu edlen Metallen und Textilien Zu Beginn der 80er Jahre brach er jedoch abrupt mit dieser Gestaltungsweise weil er spurte dass das Material nicht die Herrschaft uber den schopferischen Geist erhalten sollte Zunachst nahert er sich seinen Malerkollegen Pollock und Tapies Es ging ihm jedoch nur um Etappen aus dieser Stilentwicklung indem er aus der Affektion heraus etwas auszudrucken aufzugreifen versucht und dann in die eigene Bildsprachlichkeit uberfuhrt Wichtigster geistiger Weggefahrte und enger Freund wird ihm zu dieser Zeit 1983 1988 Peter Handke Lange Spaziergange und tiefgehende Gesprache spiegeln sich in den Werken beider Kunstler wider In der Zeit gemeinsamer Freundschaft entstand 1986 Handkes Film Das Mal des Todes Kamera Xaver Schwarzenberger eine Literaturverfilmung von Marguerite Duras Buch la maladie de la mort in den Wohnraumen von Suppin Eines seiner Bilder eine grosse Leinwand in monochromen Rot spielt dabei eine zentrale Rolle im Bildhintergrund In seinem Spatwerk Suppin ist bereits uber 80 zeigt er eine Hegemonie strahlender Farben Beeinflusst vom Licht der Sahara Algeriens wohin sich Suppin uber Wintermonate zuruckzieht findet mittels eines gestischen Impetus und Explodierens des Kolorits eine nochmalige starke Verselbstandigung des Kunstlers statt nbsp Abstrakte Komposition 1992 nbsp Abstrakte Komposition 1996Leistungen BearbeitenLucas Suppin gehorte zu jenen Kunstlern die eigene Wege mit einer ewig jungen Bereitschaft zur Erneuerung suchten So wenig er sich von Osterreich assimilieren lassen wollte so wenig er den in Wien entsprungenen Kunstrichtungen folgen mochte so wenig hat er dort etwas von der aus ihm selbst heraus entwickelten Substanz weitergeben konnen Ein Solitar und als solcher von vielen erst nach langer Zeit erkannt Sein Werk wird dem Stellenwert in der osterreichischen Kunstgeschichte noch finden da er einen wesentlichen Beitrag zur Breite der Variationen in der Moderne geleistet hat So war es folgerichtig dass Frankreich den osterreichischen Maler Suppin am 27 Juni 1985 zum Ritter der franzosischen Ehrenlegion erhoben hatte eine fur Auslander hochst seltene Auszeichnung Werke BearbeitenWald Museum Carolino Augusteum Salzburg Tempera auf Karton signiert datiert 1943 57 5 cm 46 5 cm Gaisberg bei Salzburg mit Hellbrunnerallee Museum Carolino Augusteum Salzburg Tempera auf Karton signiert datiert 1943 45 cm 56 5 cm St Paul de Vence les Rembards St Paul Ol auf Holz signiert datiert 1954 110 cm 200 cm Glasfenster und Bronzeture Aussegnungshalle Burmoos signiert datiert 1974 Abstrakte Skulptur Autohaus Schmidt Salzburg Metall lackiert in Rot 1980 Hohe 300 cm Abstrakte Komposition in Rot Sammlung MUMOK Wien signiert datiert 1981 195 cm 130 cm Abstrakte Komposition Graphische Sammlung Albertina Acryl signiert datiert 15 VII 1981 50 cm 64 9 cm Strich Kreis Geometrie Donauturm Wien Gouache auf Maxplatte signiert datiert 1984 400 cm 225 cm Geometrische Kompositionen Hohere Technische Bundeslehranstalt Salzburg Goache auf Maxplatte signiert datiert 1984 260 cm 220 cm Farbkompositionen Berufsschule III Salzburg Gouache auf Maxplatte signiert datiert Juli 1984 280 cm 225 cm Denken an Matisse Verwaltungssenat Salzburg Acryl auf Leinwand signiert datiert 1990 84 cm 130 cmEhrungen Bearbeiten1950 Preis der Salzburger Landesregierung 1973 Verleihung des Titels Professor durch den Osterreichischen Bundesprasidenten 1981 Verleihung des Goldenen Verdienstzeichens des Landes Salzburg 1984 Medaille de l honneur de la ville de Reims 1985 Francois Mitterrand zeichnet Suppin mit dem Orden eines Ritters der Ehrenlegion aus Chevalier de la Legion d honneur 1986 Verleihung des Ehrenbechers des Landes Salzburg 1991 Verleihung des Ringes der Stadt Salzburg 1991 Ehrenkreuz fur Wissenschaft und Kunst der Republik OsterreichWidmungen Briefe Bearbeiten Carl Orff Brief vom 27 Juni 1965 Elisabeth Taylor Brief vom April 1968 Jacques Preverts Widmung 1975 Michel Tapie de Celeyran Vorwort zur Ausstellung am 22 Oktober 1976 im Palais du Tau in Reims sowie eigene Widmung Paris 1976 Peter Handke fur Lucas die Stadtmitte und der Rand 7 Mai 1985 Ausstellungen BearbeitenZusammenfassung der wichtigsten Ausstellungen 1953 Personalausstellung in der Galerie Valentin Nizza 1954 Gruppenausstellung in Vallauris Picasso und 25 Maler 1954 Teilnahme an der Ausstellung Art Liturgique in Paris mit Matisse und Rouault 1956 Ausstellung Les peintres de la Cote d Azur mit Picasso Chagall Miro Atlan und anderen Galerie Matarasso Nizza 1956 Personalausstellung Galerie Matarasso Nizza 1957 Ausstellung Les peintres de St Paul et ses amis mit Picasso Poliakoff Prevert und anderen in der Galerie Matarasso Nizza 1957 Personalausstellung Galerie de France Nizza 1958 Ausstattung der Blumenschau im Rahmen der Weltausstellung in Brussel 1960 Personalausstellung Kunstverein Salzburg in der Residenz 1964 Ausstellung Galerie Mediterranee Cannes und in der Galerie Stadler Paris 1965 Personalausstellung Galerie TAO Palais Palffy Wien 1966 Ausstellung zu den Festspielen in Bayreuth 1972 Personalausstellung Galerie TAO Wien und bei Brackerbohm Koln 1974 Personalausstellung Maison Collette Bovy Liege und bei Brackerbohm Koln 1975 Personalausstellung im Trakl Haus Salzburg 1976 Personalausstellung Galerie Cyrus Paris und im Palais du Tau Reims 1977 Personalausstellung im Palais Lobkowitz Wien 1982 Personalausstellung in der Galerie in der Staatsoper Wien 1983 Personalausstellung in Arles im Zuge der Veranstaltung 10 Tage Osterreich in Arles 1985 Teilnahme an der Ausstellung Centre International d Art Contemporain C I A C in Paris 1990 Personalausstellung im Franzosischen Kulturinstitut En pensant a Matisse Palais Clam Gallas Wien 1991 Jubilaumsausstellung zum 80Geburtstag in der Galerie Weihergut Salzburg 1993 Personalausstellung Galerie Schloss Porcia Spittal a d Drau 1996 Personalausstellung Arbeiten auf Papier Galerie Weihergut Salzburg 2008 Werkschau zum 10 Todesjahr 29 Februar 22 Juni 2008 Salzburg Museum in der Neuen Residenz Mozartplatz 1 5010 Salzburg 2008 Ausstellung anlasslich 10 Todesjahr 15 Februar 12 April 2008 Galerie Weihergut Linzergasse 25 5020 Salzburg Literatur BearbeitenErich Marx Peter Laub Hrsg Lucas Suppin 1991 1998 Monografische Reihe zur Salzburger Kunst Bd 32 Monografie Salzburg 2008 ISBN 978 3 900088 22 4 Jacques Prevert Oeuvres Completes Band II Edition Gallimard 1992 ISBN 0 7859 0965 6 S 555 Karl Heinz Ritschel Salzburger Miniaturen 3 Otto Muller Verlag Salzburg 2004 ISBN 3 7013 1086 6 Salzburger Nachrichten Zum Gedenken an den Maler Lucas Suppin 3 Marz 1998 Salzburger Nachrichten Lucas Suppin 3 Oktober 1998 Hannelore Penetsdorfer Lucas Suppin ein Salzburger Maler auf der Suche nach neuen Wegen Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades an der Kultur amp Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultat der Universitat Salzburg Fachbereich Kunst Musik und Tanzwissenschaft Janner 2005 Walter Thaler Lucas Suppin In Frankreich Ritter der Ehrenlegion in Salzburg Nonkonformist In ders Erinnerungswurdig Pragende Personlichkeiten der Salzburger Geschichte Verlag Anton Pustet Salzburg 2022 ISBN 978 3 7025 1033 6 S 235 239 Weblinks BearbeitenHomepage von Lucas Suppin Literatur von und uber Lucas Suppin im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 123273560 lobid OGND AKS LCCN no2008132599 VIAF 10749743 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Suppin LucasALTERNATIVNAMEN Suppin LukasKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Maler der ecole de Paris GEBURTSDATUM 2 Juli 1911GEBURTSORT UntertauernSTERBEDATUM 24 Februar 1998STERBEORT Salzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lucas Suppin amp oldid 227539268